"Meine Vision ist, dass wir vielfältige Landschaften haben, die einen hohen Erholungswert auf der einen Seite haben. Und wenn sie den haben, dann ist unsere Erfahrung, dass wir auch einen hohen Naturwert haben","
meint Andreas Krug vom Bundesamt für Naturschutz. In Mittelgebirgen wie dem Bayerischen Wald, der Eifel oder dem Thüringer Wald sei das bereits oft der Fall.
""Wir haben aber auch agrarische Gunstgebiete - wie man so schön sagt - mit guten Böden. Dort wird sehr intensive Landwirtschaft betrieben. Und dort können die Arten, die eben auch in vielfältigen Landschaften existieren würden, eben nicht existieren, weil sie keinen Lebensraum finden."
Und der Druck auf die Natur wird zunehmen. Energiepflanzen drängen auf den Acker. Das Ziel, den Abbau der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2010 zu stoppen, hält Andreas Krug daher für unwahrscheinlich. Naturschutz braucht Fläche und damit auch Bauern, die Landschafts- und Naturschützer sind. Agrarkommissarin Marianne Fischer Boel:
"Wenn ich Bauern frage, wieviel Fläche wollt Ihr stilllegen, Dann höre ich: zwei, drei Prozent.. Etwa eine Ecke an einem Wald, wo sowieso nichts wächst. Wir schauen deshalb auch, ob wir die Gemeinsame Agrarpolitik so ändern können, dass wertvollere Flächen - etwa entlang von Flüssen oder Seen - für den Umwelt- und Naturschutz reserviert werden können. Wir brauchen es ja nicht Stilllegung zu nennen."
Andreas Krug ermuntert die Kommissarin hier, über die Grenzen zu schauen.
"Es gibt beispielsweise in der Schweiz - das finde ich wunderbar - einen s genannten ökologischen Ausgleich. Die Schweizer haben hohe Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Und dafür geben sie aber den Bauern noch zusätzlich die Pflicht, dass er sieben Prozent seiner Fläche, wenn er Subventionen entgegennimmt, sieben Prozent seiner Fläche für den Naturschutz zur Verfügung stellt."
Also Subventionen nur gegen Naturschutz. Auch Landwirte in der EU seien im Prinzip bereit, mehr zu tun, meint Simon Michel-Berger von COPA-COGECA, dem europäischen Dachverband der Bauern und Genossenschaften.
"Wir haben bereits heute in Europa sehr hohe Auflagen, was den Umweltschutz angeht, den Landschaftsschutz. Die Landwirte können auch mehr tun. Jedoch ist für uns hier die große Frage. Wenn wir mehr tun, wie ist dann unsere Marktsituation? Denn wir sind nicht alleine in der Welt. Wir haben Produkte, die aus anderen Ländern auf unseren Markt kommen, die billiger sind, weil die all unsere Standards nicht erfüllen."
Naturschutz muss sich also lohnen, das heißt von der Gesellschaft finanziert werden. Die vielen Reden der europäischen Staats- und Regierungschefs zur Förderung des ländlichen Raums helfen hier nur wenig weiter, meint Agrarkommissarin Marianne Fischer Boel.
"Sie sagen immer wieder nette Worte. Das erinnert mich an die Werbung einer Bank: ‘Abrakadabra! Und Mama hat ein neues Auto'. Einige Politiker scheinen zu denken, sie können Erwartungen schüren, ohne über die Finanzierung nachzudenken. Traurigerweise funktioniert die Welt nicht immer so."
Dennoch: Andreas Krug ist optimistisch. Wenn Landwirte, wie es zurzeit aussieht, mittelfristig höhere Preise für ihre Produkte erzielen, benötigen sie auch weniger Subventionen.
"Dann könnten wir mit den Geldern, die bisher in der Agrarpolitik ausgegeben werden, auch sagen, lieber Landwirt, nehme mal dieses Stück raus, was Du hier nicht beackern musst. Wir haben genug Ertrag. Wir geben Dir dafür auch ein Ersatz."
Und das kann dazu beitragen, den Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen.
"Wenn wir es schaffen, alle Politiken zu koordinieren, alle Maßnahmen so zu gestalten, dass eben dieses Ziel erreicht wird, dann sagen wir mal, nehmen wir zehn Jahre - das ist für jeden überschaubar - dann haben wir es geschafft."
meint Andreas Krug vom Bundesamt für Naturschutz. In Mittelgebirgen wie dem Bayerischen Wald, der Eifel oder dem Thüringer Wald sei das bereits oft der Fall.
""Wir haben aber auch agrarische Gunstgebiete - wie man so schön sagt - mit guten Böden. Dort wird sehr intensive Landwirtschaft betrieben. Und dort können die Arten, die eben auch in vielfältigen Landschaften existieren würden, eben nicht existieren, weil sie keinen Lebensraum finden."
Und der Druck auf die Natur wird zunehmen. Energiepflanzen drängen auf den Acker. Das Ziel, den Abbau der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2010 zu stoppen, hält Andreas Krug daher für unwahrscheinlich. Naturschutz braucht Fläche und damit auch Bauern, die Landschafts- und Naturschützer sind. Agrarkommissarin Marianne Fischer Boel:
"Wenn ich Bauern frage, wieviel Fläche wollt Ihr stilllegen, Dann höre ich: zwei, drei Prozent.. Etwa eine Ecke an einem Wald, wo sowieso nichts wächst. Wir schauen deshalb auch, ob wir die Gemeinsame Agrarpolitik so ändern können, dass wertvollere Flächen - etwa entlang von Flüssen oder Seen - für den Umwelt- und Naturschutz reserviert werden können. Wir brauchen es ja nicht Stilllegung zu nennen."
Andreas Krug ermuntert die Kommissarin hier, über die Grenzen zu schauen.
"Es gibt beispielsweise in der Schweiz - das finde ich wunderbar - einen s genannten ökologischen Ausgleich. Die Schweizer haben hohe Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Und dafür geben sie aber den Bauern noch zusätzlich die Pflicht, dass er sieben Prozent seiner Fläche, wenn er Subventionen entgegennimmt, sieben Prozent seiner Fläche für den Naturschutz zur Verfügung stellt."
Also Subventionen nur gegen Naturschutz. Auch Landwirte in der EU seien im Prinzip bereit, mehr zu tun, meint Simon Michel-Berger von COPA-COGECA, dem europäischen Dachverband der Bauern und Genossenschaften.
"Wir haben bereits heute in Europa sehr hohe Auflagen, was den Umweltschutz angeht, den Landschaftsschutz. Die Landwirte können auch mehr tun. Jedoch ist für uns hier die große Frage. Wenn wir mehr tun, wie ist dann unsere Marktsituation? Denn wir sind nicht alleine in der Welt. Wir haben Produkte, die aus anderen Ländern auf unseren Markt kommen, die billiger sind, weil die all unsere Standards nicht erfüllen."
Naturschutz muss sich also lohnen, das heißt von der Gesellschaft finanziert werden. Die vielen Reden der europäischen Staats- und Regierungschefs zur Förderung des ländlichen Raums helfen hier nur wenig weiter, meint Agrarkommissarin Marianne Fischer Boel.
"Sie sagen immer wieder nette Worte. Das erinnert mich an die Werbung einer Bank: ‘Abrakadabra! Und Mama hat ein neues Auto'. Einige Politiker scheinen zu denken, sie können Erwartungen schüren, ohne über die Finanzierung nachzudenken. Traurigerweise funktioniert die Welt nicht immer so."
Dennoch: Andreas Krug ist optimistisch. Wenn Landwirte, wie es zurzeit aussieht, mittelfristig höhere Preise für ihre Produkte erzielen, benötigen sie auch weniger Subventionen.
"Dann könnten wir mit den Geldern, die bisher in der Agrarpolitik ausgegeben werden, auch sagen, lieber Landwirt, nehme mal dieses Stück raus, was Du hier nicht beackern musst. Wir haben genug Ertrag. Wir geben Dir dafür auch ein Ersatz."
Und das kann dazu beitragen, den Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen.
"Wenn wir es schaffen, alle Politiken zu koordinieren, alle Maßnahmen so zu gestalten, dass eben dieses Ziel erreicht wird, dann sagen wir mal, nehmen wir zehn Jahre - das ist für jeden überschaubar - dann haben wir es geschafft."