Ausschnitt aus "The Day after tomorrow": Wissen sie noch, was Sie neulich über das Schmelzen der Pole gesagt haben, und dass das das Ende des Golfstroms bedeuten könnte? - Ja. - Ich glaube es ist so weit, ich fürchte die Uhr ist abgelaufen...
Klimawandel als Natur- und Klimakatastrophe - filmisch komprimiert in "The Day after tomorrow”. Wahrer Kern der Überzeichnung:
Die Anzahl der Naturkatastrophen hat sich im letzten Jahrzehnt im Vergleich zu den 60er Jahren verdreifacht, sieben mal so hoch fallen die volkswirtschaftlichen Schäden aus. Dass die Zahl der Naturkatastrophen steige, sei jedoch erst in zweiter Line auf den Klimawandel zurückzuführen, meint Gerhard Berz, Leiter der Georisikoforschung bei der Münchner Rück, dem weltweit größten Rückversicherungsunternehmen
Wir sehen zunächst das starke Übergewicht sozioökonomischer Ursachen für die Zunahme der Naturkatastrophen, also: Zunahme der Weltbevölkerung, mehr Menschen in den Städten, Besiedlung von hochgefährdeten Gebieten, höhere Verwundbarkeit gerade in den Industrieländern und eben als eher neuer zusätzlicher Faktor, der erst am Beginn steht, die Klimaveränderung. Das ist heute noch nicht dominierend, könnte aber in den nächsten Jahren zum dominierenden Faktor werden.
Die Schäden infolge des Klimawandels könnten sich bis 2050 auf bis zu zwei Billionen Dollar summieren, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ausgerechnet. Dürreperioden auch in Deutschland könnten bis dahin in Deutschland normal werden, sagt Berz, der im Deutschen Komitee für Katastrophenvorsorge Experte für Klimawandel ist. Der Jahrhundertsommer 2003 habe die Versicherungswirtschaft allerdings nur am Rande tangiert,…
... weil unglücklicherweise bis heute die landwirtschaftlichen Schäden da nicht versichert sind. Das wird wahrscheinlich aber kommen, denn wenn es so große Schadenspotentiale gibt, wird die Landwirtschaft Schutz gegen finanziellen Folgen haben.
Zur Zeit wehrt sich die Landwirtschaft heftig dagegen, auf einem anderen Feld zur Katastrophenvorsorge herangezogen werden. Das Ackerbauverbot in den Abflussbereichen von Überschwemmungsgebieten, wie es das vom Bundestag schon beschlossene Gesetz über den vorbeugenden Hochwasserschutz vorsieht, wollen aber nicht nur Bauernfunktionäre verhindern, sondern auch die Mehrheit der Länder.
Morgen befasst sich daher der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat mit dem umstrittenen Entwurf. Die Mainzer SPD-Umweltministerin Margit Conrad begrüßt, dass das Gesetz dem Hochwasserschutz bundesweit einen einheitlichen Rahmen geben soll, moniert jedoch bürokratische Regulierungswut:
Dass man ein Ackerbauverbot in Überschwemmungsgebieten hat oder starr festschreibt, 100jährigen Hochwasserschutzmaßstab für die Überschwemmungsgebiete festzulegen, ist überhaupt keine Flexibilität, die brauchen wir vor Ort. Und dass man das flächendeckend machen soll ist auch ein Widerspruch zu der Tatsache, dass wir in Waldgebieten kein Überschwemmungsgebiet ausweisen müssen, da passiert nichts, da ist kein Schadenspotential.
Landwirtschaftliche Flächen zu kaufen, ist günstiger als andere Maßnahmen, hält Professor Heribert Nacken, Hydrologe von der Technischen Universität Aachen dagegen. Er fürchtet, dass das Gesetz im Vermittlungsausschuss verwässert wird und hofft, dass zumindest folgende Zielrichtung erhalten bleibt:
Bauleitplanung im Einklang mit vorbeugenden Hochwasserschutz zu machen. Ich würde begrüßen, wenn das im Konsens umgesetzt würde.
Schließlich konterkarierten nur allzu oft die Kommunen die Vorsorge-Bemühungen von Land und Bund, indem sie trotz aller Warnungen Gewerbe- und Wohngebiete in hochwassergefährdeten Bereichen auswiesen. Risiken, die die Versicherungswirtschaft nicht mitträgt, betont Gerhard Berz von der Münchner Rück:
Sie übt bereits dadurch Druck aus, dass sie die ganze Bundesrepublik in Gefährdungszonen eingeteilt hat und für die Hochgefährdungszonen, ob die Baugebiet sind oder nicht, keinen Versicherungsschutz anbiete. Und wenn der Bürger merkt, ich habe da eine Baugenehmigung, für das ich keinen Versicherungsschutz bekomme, werden die bei den Behörden anklopfen und sagen, wie kommt Ihr dazu, habt Ihr das nicht gewusst oder mir bewusst verheimlicht, dann mache ich Euch haftbar, wenn ein Schaden eintritt. Ich glaube, dass das die lokalen Politiker - die Gemeinderäte und Bürgermeister - ganz erheblich unter Druck setzen wird.
Klimawandel als Natur- und Klimakatastrophe - filmisch komprimiert in "The Day after tomorrow”. Wahrer Kern der Überzeichnung:
Die Anzahl der Naturkatastrophen hat sich im letzten Jahrzehnt im Vergleich zu den 60er Jahren verdreifacht, sieben mal so hoch fallen die volkswirtschaftlichen Schäden aus. Dass die Zahl der Naturkatastrophen steige, sei jedoch erst in zweiter Line auf den Klimawandel zurückzuführen, meint Gerhard Berz, Leiter der Georisikoforschung bei der Münchner Rück, dem weltweit größten Rückversicherungsunternehmen
Wir sehen zunächst das starke Übergewicht sozioökonomischer Ursachen für die Zunahme der Naturkatastrophen, also: Zunahme der Weltbevölkerung, mehr Menschen in den Städten, Besiedlung von hochgefährdeten Gebieten, höhere Verwundbarkeit gerade in den Industrieländern und eben als eher neuer zusätzlicher Faktor, der erst am Beginn steht, die Klimaveränderung. Das ist heute noch nicht dominierend, könnte aber in den nächsten Jahren zum dominierenden Faktor werden.
Die Schäden infolge des Klimawandels könnten sich bis 2050 auf bis zu zwei Billionen Dollar summieren, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ausgerechnet. Dürreperioden auch in Deutschland könnten bis dahin in Deutschland normal werden, sagt Berz, der im Deutschen Komitee für Katastrophenvorsorge Experte für Klimawandel ist. Der Jahrhundertsommer 2003 habe die Versicherungswirtschaft allerdings nur am Rande tangiert,…
... weil unglücklicherweise bis heute die landwirtschaftlichen Schäden da nicht versichert sind. Das wird wahrscheinlich aber kommen, denn wenn es so große Schadenspotentiale gibt, wird die Landwirtschaft Schutz gegen finanziellen Folgen haben.
Zur Zeit wehrt sich die Landwirtschaft heftig dagegen, auf einem anderen Feld zur Katastrophenvorsorge herangezogen werden. Das Ackerbauverbot in den Abflussbereichen von Überschwemmungsgebieten, wie es das vom Bundestag schon beschlossene Gesetz über den vorbeugenden Hochwasserschutz vorsieht, wollen aber nicht nur Bauernfunktionäre verhindern, sondern auch die Mehrheit der Länder.
Morgen befasst sich daher der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat mit dem umstrittenen Entwurf. Die Mainzer SPD-Umweltministerin Margit Conrad begrüßt, dass das Gesetz dem Hochwasserschutz bundesweit einen einheitlichen Rahmen geben soll, moniert jedoch bürokratische Regulierungswut:
Dass man ein Ackerbauverbot in Überschwemmungsgebieten hat oder starr festschreibt, 100jährigen Hochwasserschutzmaßstab für die Überschwemmungsgebiete festzulegen, ist überhaupt keine Flexibilität, die brauchen wir vor Ort. Und dass man das flächendeckend machen soll ist auch ein Widerspruch zu der Tatsache, dass wir in Waldgebieten kein Überschwemmungsgebiet ausweisen müssen, da passiert nichts, da ist kein Schadenspotential.
Landwirtschaftliche Flächen zu kaufen, ist günstiger als andere Maßnahmen, hält Professor Heribert Nacken, Hydrologe von der Technischen Universität Aachen dagegen. Er fürchtet, dass das Gesetz im Vermittlungsausschuss verwässert wird und hofft, dass zumindest folgende Zielrichtung erhalten bleibt:
Bauleitplanung im Einklang mit vorbeugenden Hochwasserschutz zu machen. Ich würde begrüßen, wenn das im Konsens umgesetzt würde.
Schließlich konterkarierten nur allzu oft die Kommunen die Vorsorge-Bemühungen von Land und Bund, indem sie trotz aller Warnungen Gewerbe- und Wohngebiete in hochwassergefährdeten Bereichen auswiesen. Risiken, die die Versicherungswirtschaft nicht mitträgt, betont Gerhard Berz von der Münchner Rück:
Sie übt bereits dadurch Druck aus, dass sie die ganze Bundesrepublik in Gefährdungszonen eingeteilt hat und für die Hochgefährdungszonen, ob die Baugebiet sind oder nicht, keinen Versicherungsschutz anbiete. Und wenn der Bürger merkt, ich habe da eine Baugenehmigung, für das ich keinen Versicherungsschutz bekomme, werden die bei den Behörden anklopfen und sagen, wie kommt Ihr dazu, habt Ihr das nicht gewusst oder mir bewusst verheimlicht, dann mache ich Euch haftbar, wenn ein Schaden eintritt. Ich glaube, dass das die lokalen Politiker - die Gemeinderäte und Bürgermeister - ganz erheblich unter Druck setzen wird.