Man kann vieles unter Schutz stellen, aber wenn die Bevölkerung den Schutz auch akzeptieren soll, muss sie die Möglichkeit haben, das mal zu sehen. Und insofern haben wir uns dann überlegt: wo ist es am geeignetsten, die unterschiedlichen Entwicklungen des Moores zu zeigen, ohne den Kernbereich des Hochmoores in erheblichem Maße zu beeinträchtigen. Und da haben wir durch das naturverträgliche Erholungskonzept eine Lösung gefunden, die einen Konsens zwischen Fremdenverkehr, der naturnahen Erholung und dem Naturschutz bietet.
So entstand die Idee für den Moor-Erlebnispfad in der Gemeinde Flögeln. Nach mehreren Jahren Planung – und Überzeugungsarbeit vor Ort – wurde das 300-tausend-Euro-Projekt vor kurzem eingeweiht. Von der Resonanz sind die Initiatoren geradezu überwältigt, sagt Bürgermeister Christian Meisel:
Die erste Auswirkung war, dass wir einen Riesen-Parkplatzmangel hatten. Wir hatten alle nicht damit gerechnet, dass der Besucheransturm so groß wurde, gerade in den ersten Monaten. Ich habe auch mit der Gastronomie gesprochen, mit allen Gastwirten, und auch sie sind sehr angetan. Die Gäste kommen.
Der Erlebnispfad erklärt an mehr als vierzig Stationen, wie so ein Hochmoor funktioniert. Der achtjährige Janik Ziemer aus Burgdorf bei Hannover hat zum Beispiel was über den Sonnentau gelernt:
Eine fleischfressende Pflanze, die frisst in der Not Fliegen.
Seiner Mutter gefällt das Gesamtkonzept des Pfades:
Ich finde das sehr schön aufgebaut hier, mit den Wegen, und ganz toll finde ich diese Schilder, auf denen erklärt ist, was man alles so ganz genau gar nicht weiß.
Dass zum Beispiel die Birken, die der Wanderer sieht, nicht hierher gehören. Sie können nur wachsen, weil das Moor von der Landwirtschaft und zum Torfabbau entwässert und dadurch trockener geworden ist. Oder dass ein Hochmoor pro Jahr nur zwei Millimeter wächst – und mehrere Tausend Jahre braucht, ehe es wie hier bis zu acht Meter dick ist. Oder dass von den ursprünglich 330-tausend Hektar Moorfläche in Niedersachsen nur noch knapp zwei Prozent übriggeblieben sind. Das weckt bei Besuchern wie Agnes und Dietrich Vöge aus Varel Erinnerungen:
In der schlechten Zeit kurz nach dem Krieg mussten wir Torf stechen und daher kennen wir Moor, von daher ist das für uns toll, das hier zu sehen. Der schwarze Torf, ein Matsch da unten, wir hatten ein Stechmesser, alles direkt für den Torfabbau, meine Eltern und ich mussten immer fix mit ran.
Das Naturschutzamt hat den Moor-Erlebnispfad gemeinsam mit den Gemeinden vor Ort mit viel Liebe zum Detail angelegt. Im laufenden Betrieb betreuen ihn ehrenamtliche Helfer vom Heimatverein "Kranichkring". Warum, erklärt der Vorsitzende Klaus Pülsch:
Vom Projekt her passt das genau in den Zweck und das Ziel unseres Vereins: Natur-, Geschichts- und Heimatpflege, so dass wir von Anfang an das ganze Projekt gefördert und unterstützt haben. Im Nachhinein, haben wir gesagt, wollen wir den Pfad im Auge behalten, ihn pflegen und instand halten, so weit wir das mit unseren Mitteln können.
Und stellen schon mal eine Bank in eine eigentlich geschützte Fläche, weil da die Sonne besser hinscheint. Doch über solche "Verfehlungen" sieht Naturschutzamtleiter Werner Rusch großzügig hinweg:
Ich freue mich immer, wenn Ideen vor Ort da sind, Eifer muss auch da sein, nur man muss dieses dann natürlich ein bisschen kanalisieren und zusammenfassen, aber ich denke, das wird sich einspielen in den Jahren. Aber wichtig ist, dass überhaupt jemand da ist, der sich engagiert.
Zum Beispiel Hans Strobel. Der Pensionär geht als Landschaftswart Streife im Naturschutzgebiet. Er soll aufpassen, dass die Gäste auf den insgesamt 16 Kilometer langen Wegen bleiben, nichts kaputt machen und keinen Müll zurücklassen. Baden und Grillen ist sowieso verboten. Missetätern begegnet Hans Strobel mit einer Mischung aus Strenge, Nach- und Vorsicht:
Ja, ich werd sie erstmal ansprechen und sagen, wie sie sich das so vorstellen, und dann krieg ich ja Antwort. Und mach’ ich sie drauf aufmerksam, dass das eigentlich nicht erwünscht ist hier. Und dann muss ich die Reaktion abwarten. Ich kann sie ja nicht einfach am Schlawittchen packen und irgendwo hingehen, man muss da schon mit Ruhe beigehen. Und heute ist das auch nicht mehr so einfach: irgendjemand hat dann auch mal Judo gelernt, und dann kommt man da nicht gegen an, nicht?!
Hinweis: Nähere Informationen über den Moor-Erlebnispfad von Flögeln im Landkreis Cuxhaven gibt es unter: www.floegeln.de
So entstand die Idee für den Moor-Erlebnispfad in der Gemeinde Flögeln. Nach mehreren Jahren Planung – und Überzeugungsarbeit vor Ort – wurde das 300-tausend-Euro-Projekt vor kurzem eingeweiht. Von der Resonanz sind die Initiatoren geradezu überwältigt, sagt Bürgermeister Christian Meisel:
Die erste Auswirkung war, dass wir einen Riesen-Parkplatzmangel hatten. Wir hatten alle nicht damit gerechnet, dass der Besucheransturm so groß wurde, gerade in den ersten Monaten. Ich habe auch mit der Gastronomie gesprochen, mit allen Gastwirten, und auch sie sind sehr angetan. Die Gäste kommen.
Der Erlebnispfad erklärt an mehr als vierzig Stationen, wie so ein Hochmoor funktioniert. Der achtjährige Janik Ziemer aus Burgdorf bei Hannover hat zum Beispiel was über den Sonnentau gelernt:
Eine fleischfressende Pflanze, die frisst in der Not Fliegen.
Seiner Mutter gefällt das Gesamtkonzept des Pfades:
Ich finde das sehr schön aufgebaut hier, mit den Wegen, und ganz toll finde ich diese Schilder, auf denen erklärt ist, was man alles so ganz genau gar nicht weiß.
Dass zum Beispiel die Birken, die der Wanderer sieht, nicht hierher gehören. Sie können nur wachsen, weil das Moor von der Landwirtschaft und zum Torfabbau entwässert und dadurch trockener geworden ist. Oder dass ein Hochmoor pro Jahr nur zwei Millimeter wächst – und mehrere Tausend Jahre braucht, ehe es wie hier bis zu acht Meter dick ist. Oder dass von den ursprünglich 330-tausend Hektar Moorfläche in Niedersachsen nur noch knapp zwei Prozent übriggeblieben sind. Das weckt bei Besuchern wie Agnes und Dietrich Vöge aus Varel Erinnerungen:
In der schlechten Zeit kurz nach dem Krieg mussten wir Torf stechen und daher kennen wir Moor, von daher ist das für uns toll, das hier zu sehen. Der schwarze Torf, ein Matsch da unten, wir hatten ein Stechmesser, alles direkt für den Torfabbau, meine Eltern und ich mussten immer fix mit ran.
Das Naturschutzamt hat den Moor-Erlebnispfad gemeinsam mit den Gemeinden vor Ort mit viel Liebe zum Detail angelegt. Im laufenden Betrieb betreuen ihn ehrenamtliche Helfer vom Heimatverein "Kranichkring". Warum, erklärt der Vorsitzende Klaus Pülsch:
Vom Projekt her passt das genau in den Zweck und das Ziel unseres Vereins: Natur-, Geschichts- und Heimatpflege, so dass wir von Anfang an das ganze Projekt gefördert und unterstützt haben. Im Nachhinein, haben wir gesagt, wollen wir den Pfad im Auge behalten, ihn pflegen und instand halten, so weit wir das mit unseren Mitteln können.
Und stellen schon mal eine Bank in eine eigentlich geschützte Fläche, weil da die Sonne besser hinscheint. Doch über solche "Verfehlungen" sieht Naturschutzamtleiter Werner Rusch großzügig hinweg:
Ich freue mich immer, wenn Ideen vor Ort da sind, Eifer muss auch da sein, nur man muss dieses dann natürlich ein bisschen kanalisieren und zusammenfassen, aber ich denke, das wird sich einspielen in den Jahren. Aber wichtig ist, dass überhaupt jemand da ist, der sich engagiert.
Zum Beispiel Hans Strobel. Der Pensionär geht als Landschaftswart Streife im Naturschutzgebiet. Er soll aufpassen, dass die Gäste auf den insgesamt 16 Kilometer langen Wegen bleiben, nichts kaputt machen und keinen Müll zurücklassen. Baden und Grillen ist sowieso verboten. Missetätern begegnet Hans Strobel mit einer Mischung aus Strenge, Nach- und Vorsicht:
Ja, ich werd sie erstmal ansprechen und sagen, wie sie sich das so vorstellen, und dann krieg ich ja Antwort. Und mach’ ich sie drauf aufmerksam, dass das eigentlich nicht erwünscht ist hier. Und dann muss ich die Reaktion abwarten. Ich kann sie ja nicht einfach am Schlawittchen packen und irgendwo hingehen, man muss da schon mit Ruhe beigehen. Und heute ist das auch nicht mehr so einfach: irgendjemand hat dann auch mal Judo gelernt, und dann kommt man da nicht gegen an, nicht?!
Hinweis: Nähere Informationen über den Moor-Erlebnispfad von Flögeln im Landkreis Cuxhaven gibt es unter: www.floegeln.de