Archiv

Antarktis
Naturschutzorganisationen fordern mehr Schutzgebiete

Umweltschutzorganisationen fordern mehr geschützte Gebiete in der Antarktis. Konkret dringen sie darauf, in der Ostantarktis, im Weddellmeer und auf der Antarktischen Halbinsel etwa vier Millionen Quadratkilometer unter Schutz zu stellen. Bislang scheiterte das Vorhaben am Widerstand von Russland und China.

    Eine Gruppe Eselspinguine steht auf der Petermann-Insel in der Antarktis auf Schnee
    Die Naturschutzorganisationen glauben: Mehr Schutzgebiete könnten zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen. (picture alliance / Zoonar / Christian Horz)
    Am heutigen Montag beginnt in Santiago de Chile eine Sondersitzung der Antarktis-Kommission CCAMLR. Dort sollten sich die Regierungen der 27 Mitgliedsstaaten auf eine deutliche Verbesserung des Schutzes der antarktischen Gewässer einigen, hieß es in einer Erklärung der Antarktis- und Polarmeervereinigung (Asoc), in der zahlreiche Naturschutzorganisationen aus der ganzen Welt zusammengeschlossen sind. So würden wichtige Maßnahmen zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt ergriffen.
    Bei der Sitzung soll es bis Freitag auch um die Krillfischerei gehen. Krill sind kleine Krebstiere, die für das Ökosystem der Antarktis von entscheidender Bedeutung sind, aber auch zur Herstellung von Ölen und Fischfutter gefischt werden. Die Naturschutzorganisation WWF betonte im Vorfeld der Gespräche, die hochkonzentrierte Krillfischerei bedrohe in Verbindung mit dem Klimawandel wildlebende Tiere wie Wale, Pinguine und Robben. Auch sei die Funktion von Krill für das Ökosystem in Gefahr. Die Tiere produzieren kohlenstoffreiche Ausscheidungen, die absinken und so Kohlenstoff aus der Atmosphäre in die Tiefsee transportieren.
    Diese Nachricht wurde am 19.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.