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Russland
Nawalnys Mutter darf Leichnam sehen; Kreml will heimliches Begräbnis

Die Mutter des toten Kremlkritikers Nawalny, Ljudmila Nawalnaja, hat von den russischen Behörden Zugang zum Leichnam ihres Sohnes bekommen.

    Russland, Charp: Auf diesem Videostandbild, das vom Nawalny-Team via AP zur Verfügung gestellt wurde, spricht Ljudmila Nawalnaja, die Mutter des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny.
    Ljudmila Nawalnaja, die Mutter des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny (Uncredited/Navalny Team/AP/dpa)
    Das teilte Nawalnys Sprecherin in sozialen Netzwerken mit. Demnach wurde es der Mutter jedoch nicht erlaubt, den Toten mitzunehmen und sich um die Beerdigung zu kümmern. Im russisch-orthodoxen Glauben ist es üblich, den Toten nach drei Tagen zu bestatten. Den Angaben zufolge schlugen die russischen Behörden diese Bitte aus. Der Kreml dränge vielmehr darauf zu bestimmen, wann und wo Nawalny beerdigt werde, hieß es weiter. Die russische Staatsführung verlange ein heimliches Begräbnis, ohne dass sich die Familie sowie die Öffentlichkeit von dem Oppositionellen verabschieden könne.
    Nawalnys Mutter meldete sich am Nachmittag selbst in einem Video zu Wort. Darin bezeichnete sie den Umgang der russischen Behörden mit ihr als Erpressung. Die Weigerung, ihr den toten Körper ihres Sohnes zu überlassen, sei illegal, erklärte Nawalnaja.
    Diese Nachricht wurde am 22.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.