Als Strafverteidiger vertrat er Alt- und Neonazis vor Gericht. Mit Immobiliengeschäften machte er ein Vermögen. Er finanzierte maßgeblich die NPD, deren stellvertretender Bundesvorsitzender er zuletzt war. Rieger bekannte sich schon als Gymnasiast zu seiner Verehrung für Hitler. Zeit seines Lebens lobte er den Faschismus und predigte einen aggressiven Rassismus. Das hielt die Herren vom Grundeigentümerverein im noblen Hamburg-Blankenese allerdings nicht davon ab, ihn zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden zu küren. Das Feature verfolgt Riegers Lebensweg, beginnend mit seiner Studienzeit an der Hamburger Universität über seine eher skurrilen Aktivitäten in Arierzucht, Wehrsport und Germanenkult bis hin zu seiner polarisierenden Tätigkeit in der NPD.
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Nazi und Narr
Ende 2009 erlag der Neonazi Jürgen Rieger einem Schlaganfall. Ein Schock für die rechtsextreme Szene und für die NPD. Der Hamburger Jurist hatte Altnazis, junge Skinheads und Freie Kameradschaften zusammengeführt. Er besorgte Geld für rechte Aktivitäten, er hielt Vorträge über Eugenik, Germanentum und Rassenkunde.