"Negermusik" haben Nationalsozialisten das genannt, womit Boris von Haken sich als Musikhistoriker beschäftigt. Eigentlich sei Jazzmusik verboten gewesen, erklärt der Spezialist. "Aber aus propagandistischen Zwecken, weil es eben nützlich war, hat man genau diese Musiker herangezogen; richtig ist auch, dass diese Musiker direkt für Goebbels tätig waren."
Radio war, wie von Haken sagt, das Leitmedium der Nazis. Deshalb sei es oft besser, wichtige Äußerungen aus der Zeit des Dritten Reiches nachzuhören anstatt sie zu lesen. Zumal das Propagandaministerium das Hörfunkprogramm fast vollständig archivieren ließ. So lagern heute Tausende Kilometer Tonband, tonnenweise alte Schallplatten und Edisonwalzen in den Kellern des Rundfunkarchivs; unzählige CDs und mp3-Dateien füllen Festplatten. Zum Beispiel eine Rede des Propagandaministers Goebbels an Rundfunkmitarbeiter: "Die Menschen so lange zu hämmern und zu feilen und zu meißeln, bis sie uns verfallen sind, das ist einer der Hauptaufgaben des deutschen Rundfunks, der Sendegesellschaften, die sie zu betreuen haben." Viele der Aufnahmen in Frankfurt sind einmalig. Musik und Reden wurden oft nicht auf Platten aufgenommen, sondern im Reichsrundfunk gesendet, und dann eben im Deutschen Rundfunkarchiv aufbewahrt.
Boris von Haken ist nicht der einzige, der sich durch die Archive wühlt: Die Mitarbeiter des DRA arbeiten seit Jahren daran, die Berge an Ton- und Bildmaterial zu sichten, zu katalogisieren und zugänglich zu machen. Zur Zeit kümmern sie sich um Aufnahmen aus den 60er Jahren, Festivals auf Burg Waldeck, der Geburtsstätte der deutschen Folkbewegung. Ob es um Folksongs, DDR-Fernsehshows oder Jazz geht, mit den Jahren hat sich das Archiv den Ruf als Kompetenzzentrum erarbeitet, was den Umgang mit historischen Ton- und Bildmaterial angeht.
Bis Ende dieser Woche sind die Dokumente des Deutschen Rundfunkarchivs noch beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt ausgestellt und ab dem 13. September beim ORB in Potsdam Babelsberg.
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Homepage des Archivs www.dra.de
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