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Neptun die ganze Nacht

Heute erreicht der sonnenferne Planet Neptun seine Opposition. Er steht an unserem Himmel der Sonne genau gegenüber, geht bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang wieder unter. Allerdings braucht man ein lichtstarkes Fernglas, um Neptun im Sternbild Wassermann aufspüren zu können: Mit bloßem Auge ist der Planet, der erst 1846 entdeckt worden ist, nicht zu erkennen.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Für hypothetische Bewohner auf Neptun wandert die Erde heute durch ihre untere Konjunktion. Dabei zieht sie geringfügig oberhalb der Sonne vorbei. Entsprechend wird sie von der Sonne überstrahlt und kann somit ebenfalls nicht beobachtet werden.

    Vor ein paar Jahren war das noch anders: Zwischen 2000 und 2006 zogen Erde und Mond bei ihrer unteren Konjunktion genau zwischen Sonne und Neptun hindurch. In diesen Jahren hätte man von Neptun aus einen Transit von Erde und Mond vor der Sonnenscheibe beobachten können.

    Allerdings wäre auch das nur mit einem leistungsstarken Teleskop möglich: Vom Neptun aus gesehen erscheint die Sonne unter einem Winkel von nur einer Bogenminute - das ist nur ein Dreißigstel der Größe, wie wir die Sonne wahrnehmen. Und die winzige Erde wäre vermutlich gar nicht als Scheibchen zu erkennen - ihr Durchmesser erreicht nicht einmal eine Bogensekunde.

    Selbst Jupiter, der größte Planet im Sonnensystem, erscheint aus Neptundistanz betrachtet bestenfalls als acht Bogensekunden kleines Scheibchen. Neptun ist eben ganz weit draußen angesiedelt, in rund 30facher Entfernung Sonne-Erde. Entsprechend schwierig ist er - auch heute - im Sternbild Wassermann zu finden.


    Zur Entdeckung des Planeten Neptun

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