Gaza-Krieg
Netanjahu nennt Verhandlungen zur Geiselfreilassung komplex

Israel steht laut Ministerpräsident Netanjahu in "komplexen Verhandlungen" zur Freilassung der verschleppten Geiseln. Dabei gebe es Punkte, bei denen sich Israel flexibel zeigen könne, so Netanjahu. Doch gehe dies nicht bei Fragen, die essenziell für die Sicherheit des Landes seien: "Wir wissen sehr gut, wie wir zwischen beiden zu unterscheiden haben." Zur Freilassung der Verschleppten müsse man sowohl starken militärischen als auch diplomatischen Druck ausüben.

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht auf dem Militärfriedhof Mount Herzl in Jerusalem.
    Israel Ministerpräsident Netanjahu (Archivbild) (Imago / UPI Photo / Naama Grynbaum)
    US-Außenminister Blinken will sich im Rahmen einer neuen Nahost-Mission für eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der Geiseln einsetzen. Erst vor wenigen Tagen hatten die USA und die Vermittler Katar und Ägypten neue Vorschläge für ein Ende des Krieges unterbreitet. US-Diplomaten halten einen Durchbruch für möglich.
    Die Hamas erklärte, die optimistischen Äußerungen der USA seien "trügerisch". Zugleich warf sie Netanjahu vor, neue Bedingungen zu stellen, um zu versuchen, die Verhandlungen zum Scheitern zu bringen. Der Krieg wurde durch einen Angriff der Hamas auf israelisches Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Dabei wurden nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 in den Gazastreifen verschleppt.
    Einzelheiten der Verhandlungen zur Geiselfreilassung wurden nicht veröffentlicht. Doch hakt es offenbar in mehreren Schlüsselfragen. Dabei geht es unter anderem auch darum, ob israelische Truppen nach dem Ende der Kämpfe im Gazastreifen bleiben sollen, insbesondere entlang des sogenannten Philadelphi-Korridors an der Grenze zu Ägypten.
    Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet worden. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, unter den Opfern seien auch eine Frau und ihre sechs Kinder. Die israelische Armee erklärte, sie habe eine Operation in Chan Junis fortgesetzt und Raketenwerfer zerstört. Soldaten hätten 20 palästinensische Kämpfer getötet.
    Diese Nachricht wurde am 18.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.