Auch innerhalb der Wirtschaft fallen längst nicht alle Entscheidungen nur aus sachlichen Gründen. Scheuch nennt Beförderungen oder Neueinstellungen als ein Beispiel: "Qualifiziert für einen Vorstandsjob sind wohl eine Reihe von Leuten. Ich wähle aber denjenigen, mit dem ich in der Vergangenheit auf Berge geklettert bin oder mit dem ich schon einmal einen schwierigen Auftrag durchgezogen habe. Verständlich, weil ich hier sicher sein kann, dass zur sachlichen Leistung eine für mich vorhersagbare menschliche Reaktion erfolgen wird.
Netzwerke aus soziologischer Sicht
Der Mensch ist ein soziales Wesen: Alleine kommt er nicht zurecht. Aus gegenseitiger Hilfe und Unterstützung wird dann, wenn sich die Verbindungen als tragfähig erweisen, möglicherweise das, was Soziologen als ein Netzwerk bezeichnen. Seine Entstehung ist ein komplexer Prozess, der viele Wissenschaftler beschäftigt. "Am meisten untersucht wurden Netzwerke der gegenseitigen Hilfe", berichtet der Kölner Soziologie-Professor und Klüngel-Experte Erwin K. Scheuch. "Ohne die kommt man schlecht aus. In einer so arbeitsteiligen Gesellschaft habe ich immer wider mal mit Gegenständen zu tun, die ich nicht kenne, und dann ist es gut, einen Freund zu haben oder weitervermittelt zu werden an den Freund eines Freundes. Irgendwann habe ich dann jemanden erreicht, der mit Auskunft geben kann." Innerhalb solcher Netze gibt es eine weitergereichte Legitimation: der fremde Freund eines Freundes gilt als vertrauenswürdiger als ein völlig Fremder.
Auch innerhalb der Wirtschaft fallen längst nicht alle Entscheidungen nur aus sachlichen Gründen. Scheuch nennt Beförderungen oder Neueinstellungen als ein Beispiel: "Qualifiziert für einen Vorstandsjob sind wohl eine Reihe von Leuten. Ich wähle aber denjenigen, mit dem ich in der Vergangenheit auf Berge geklettert bin oder mit dem ich schon einmal einen schwierigen Auftrag durchgezogen habe. Verständlich, weil ich hier sicher sein kann, dass zur sachlichen Leistung eine für mich vorhersagbare menschliche Reaktion erfolgen wird.