Goldbeschichtete Magnetringe, die aussehen wie Unterlegscheiben für Schrauben, sind das zentrale Element der Magnetanastomose, wie die Bypass-Operation mit den Klemmen heißt. "Der wesentliche Unterschied ist der, dass wir den Anschluss zwischen den Herzkranzgefäßen und dem Bypass nicht mit der Hand nähen, sondern mit vier Magneten und einer Art Sandwichtechnik herstellen", erklärt Uwe Klima, Mitglied des Operationsteams. Ein Vorteil ist die Schnelligkeit des Verfahrens, statt acht bis zwölf Minuten dauert der Anschluss so nur noch 30 Sekunden. Doch die Geschwindigkeit ist nicht der wesentliche Vorteil. Die Magnetklemmen können mit minimal-invasiver Chirurgie angebracht werden, die Operation am offenen Herzen mit all ihren Risiken erübrigt sich damit. "Wir gehen davon aus, dass wir so die Sterblichkeit und die durch die Operation bedingten Krankheiten und Begleiterscheinungen deutlich reduzieren können", erklärt der Herzchirurg Professor Axel Haverich. Statt großer Narben bleiben dem Patienten nach der Operation nur vier kleine Narben rund um die linke Brustwarze. In den kommenden Monaten muss sich jetzt allerdings noch zeigen, ob die neue Methode auch ähnlich zuverlässig ist wie die herkömmliche Operation. Auf den ersten Blick scheint sie deutlich teurer zu sein, statt 15 Mark für den Faden kosten die Ringe rund 1000 Mark. Aber dafür sinken bei planmäßigem Verlauf die anderen Kosten eines solchen Eingriffs. Daher sind die Hannoveraner Mediziner von den Vorteilen ihrer Methode überzeugt.
[Quelle: Michael Engel]
[Quelle: Michael Engel]