
In Köln muss die CDU bald womöglich nicht mehr auf der Oppositionsbank sitzen. Sie hatte die Neuauszählung der Stimmen nach der Kommunalwahl im Mai 2014 gerichtlich durchgesetzt. Ein Jahr später kann sie triumphieren. Als Folge des korrigierten Ergebnisses haben die Christdemokraten einen Ratssitz dazugewonnen.
Kölns CDU-Chef: "Sternstunde für die Demokratie"
Die CDU hatte vor einem Jahr in einem Briefwahl-Stimmbezirk Unregelmäßigkeiten zu ihren Lasten moniert. Die Stadt geht nun davon aus, dass die Stimmen für SPD und CDU beim Eintragen des Ergebnisses vertauscht wurden. Die neue Auszählung ergibt einen satten Vorsprung für die CDU. "Das ist eine Sternstunde für die Demokratie", freute sich Parteichef Bernd Petelkau.
Damit gibt es in der viertgrößten Stadt Deutschlands keine klare Mehrheit mehr, die Politik steht vor einem Patt. Die Neuauszählung von heute wird jedenfalls in die Geschichte eingehen. "Mir ist kein vergleichbarer Fall bekannt", sagte der Düsseldorfer Politologe Stefan Marschall. Zwar würden Wahlergebnisse hin und wieder angezweifelt, "aber die Neuauszählung führt dann meistens zu einer Bestätigung des Ergebnisses."
(tj/tgs)