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Neubesetzungen im Vorstand der HypoVereinsbank

Die Themen: In Frankreich gibt es einen neuen Wirtschaftsminister, in Deutschland einen neuen BDI-Chef. Und auch bei der HypoVereinsbank werden Neubesetzungen im Vorstand vorgenommen. Dazu bemerkt die :

    "Die HVB will für frischen Wind in ihrem Vorstand sorgen. Senior Gerhard Randa muss weichen, mit Christine Licci und Johann Berger in München rückt eine jüngere Managergeneration nach. Das ist die Botschaft, die Vorstandssprecher Dieter Rampl mit dem Großumbau unters Volk bringen will. Es geht aber um mehr als einen Generationswechsel. Es zeichnet sich ab, dass sich die Machtverhältnisse zwischen München und Wien, wo Randas Konzernarm Bank Austria Creditanstalt sitzt, zugunsten der Bayern verlagern. An die Stelle des auf Autonomie bedachten Randa tritt mit Michael Mendel ein Rampl-Vertrauter", konstatiert die F A Z.

    Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND ist skeptisch:
    "Was Rampl wortreich als Fortschritt verkauft, wirft einige Zweifel auf. So erarbeiten den neuen Kurs für das problembeladene Geschäft mit deutschen Privat- und Immobilienkunden der amtierende Deutschland-Chef Michael Mendel und der scheidende Chef fürs Tagesgeschäft, Gerhard Randa. Realisieren sollen das Konzept dann ab Mitte Januar die neue Privatkunden-Chefin Christine Licci und ab April der Spezialist für faule Immobilienkredite, Johann Berger. Dieser Kompetenzwirrwarr erschwert den notwendigen schnellen Kurswechsel. Bei der HVB scheint so schnell keine Besserung in Sicht."

    Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat Jürgen Thumann zum neuen Präsidenten bestimmt. "Endlich wieder ein echter Mittelständler an der Spitze des BDI", lobt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Thumann wird mit offenen Armen empfangen. Denn die Begeisterung über die poltrigen Präsidenten Henkel und Rogowski war immer sehr ambivalent. Der Neue hat schon angekündigt, dass er vor allem hinter den Kulissen wirken will, die Politiker im Gespräch überzeugen, dass er viele Gesprächsrunden nicht scheuen wird, das Bohren dicker Bretter für normal hält. Aber Thumann kann auch anders. Er ist ein effizienter Arbeiter, einer der überall die Synergien sucht. Man kann sich vorstellen, dass er sich den BDI als Organisation genauer anschauen wird als seine Vorgänger. Zeit und Kraft dafür sind vorhanden."

    Das HANDELSBLATT geht auf Frankreichs neuen Wirtschafts- und Finanzminister Hervé Gaymard ein: "In politisch schwierigen Zeiten setzt Präsident Jacques Chirac auf Gefolgsleute, auf die er sich voll verlassen kann. Denn Chirac muss sich künftig in einer Art 'Cohabitation' mit seinem Rivalen Nicolas Sarkozy als neuem UMP-Parteichef auseinander setzten. Vor diesem Hintergrund kann Chirac im Schlüsselressort Finanzen niemanden gebrauchen, der mit harten Reformvorschlägen Unruhe verbreitet. Er benötigt einen Getreuen, der Punkt für Punkt die Vorstellungen des Staatschefs umsetzt. Eben jemanden wie seinen früheren Wahlkampfmanager", resümiert das HANDELSBLATT.