Auslöser können Allergien und Entzündungen, sein, durch Kontaktlinsen beispielsweise. Das kann bis zu völliger Erblindung führen. Dann hilft nur noch eine Hornhauttransplantation. Neue chirurgische Ansätze ermöglichen schnellere Heilung und bessere Sehschärfe. William Vorsatz berichtet vom 106. Kongress der Ophtamologischen Gesellschaft vergangene Woche in Berlin:
Seine Operationen gehen ins Auge - um es zu retten. Professor Thomas Reinhard hat sich auf die Transplantation der Hornhaut spezialisiert. Der Chirurg operiert an der Universitätsklinik in Freiburg:
"Wenn wir es mit einfachen Standardsituationen zu tun haben, kegelförmige Ausziehung der Hornhaut, einfache Narbe, dauert eine Operation meist zwischen 30 und 40 Minuten. Wenn es schwierige Ausgangslagen sind, kann eine Operation anderthalb, zwei, manchmal mehr Stunden dauern."
Hornhauttransplantationen werden schon seit mehr als 100 Jahren erfolgreich durchgeführt. Bis vor kurzem haben die Chirurgen jedoch fast ausschließlich ganze Spenderhornhäute von Verstorbenen verpflanzt. Mit Erfolg. Nach fünf Jahren sind immerhin neun von zehn Transplantaten noch funktionsfähig und klar. Aber diese Art der Transplantation hat auch Nachteile:
"Was uns nicht gefällt, ist, dass wir eine lange Rehabilitationsphase haben, die letzten Fäden kommen erst nach anderthalb Jahren aus dem Auge heraus, und so lange ist das Sehen nicht so optimal, wie wir es gerne hätten, und wenn sie dann raus sind, dann haben wir im Schnitt eine Verziehung der Hornhaut, die liegt bei etwa bei fünf bis sechs Dioptrien. Da brauchen Sie also relativ dicke Gläser, um das auszugleichen. Und Durchschnitt heißt, wir haben durchaus Patienten, da sind das 13, 14, 15 oder 20 Dioptrien, da brauchen Sie richtige Glasbausteine, um das auszugleichen, und die Patienten sind natürlich hoch unglücklich. Und daran arbeiten wir derzeit, das zu ändern. "
Bisher haben die Chirurgen die trübe Linse mit einem Messer herausgeschnitten. Neuerdings nehmen sie dazu einen Laser. Dadurch können sie das Schnittprofil besser gestalten und mehr als nur gerade schneiden:
"Also beispielsweise, wie das im Neudeutschen heißt, "top hat", wie eine Hutform, wie ein Zylinder, um dann wie einen Baustein das Transplantat genauso zu präparieren und in die Wirtshornhaut hineinzusetzen. Das hat den Vorteil, wir brauchen weniger Nähte. Weniger Nähte, weniger Probleme, und vor allem, weil wir mehr Wundfläche haben, wir können die Nähte sehr viel früher entfernen, und kommen wahrscheinlich, nach dem, was wir absehen können, mit weniger Stäbchensichtigkeit dann heraus."
Bei der sogenannten Stäbchensichtigkeit nehmen die Patienten Punkte durch die verkrümmte Hornhaut fälschlicher Weise als Stäbchen wahr. Um das zu umgehen, gibt es eine weiteren neuen Ansatz: die lamellierende Transplantation. Hier werden nur die kranken Schichten der Hornhaut ersetzt. Diese neue Methode nutzen die Experten vor allem, wenn die Innenseite der Hornhaut krankhaft verändert ist. Professor Reinhard:
"Wir können dann mit drei kleinen Öffnungen ins Auge, anderthalb bis zwei Millimeter, die kranke innere Schicht des Patienten entfernen, das ganz dünn präparieren, da reden wir von einem zehntel Millimeter, also 100 Mikrometer, die wir da präparieren, und dann können wir mikrochirurgisch dieses lamellierte Transplantat ins Auge hinein nehmen, und mit Flüssigkeit und Luft, ohne Nähte, zur Adhärenz bringen, das heißt, das klebt dann da fest, wir brauchen keinen Nähte, müssen nichts entfernen, das heißt, der Patient kommt da ohne Verzerrungen heraus."
Aber auch hier muss der Patient bisher noch einen Nachteil in Kauf nehmen. Auf der Hornhautoberfläche des Auges bilden sich am Übergang zur transplantierten Schicht feine Narben. Sie schränken die Sehfähigkeit ein. Die Experten glauben aber, dass sie das Verfahren noch verfeinern können. So wird sich die Sehfähigkeit weiter verbessern. Das gilt auch für die anderen Verfahren von Hornhauttransplantationen. Der Präsident der Deutschen Ophtamologischen Gesellschaft, Professor Frank Holz von der Universitätsklinik Bonn:
"Bei der Hornhautchirurgie speziell gibt es diese neuen Ansätze, die sehr vielversprechend sind, aber die im Moment noch näher geprüft werden. Das wird bei Patienten schon angewandt und man möchte längere Verläufe haben, bevor man das routinemäßig anbietet. "
Um das Augenlicht künftig nicht nur zu retten, sondern wieder die volle Sehfähigkeit herzustellen.
Seine Operationen gehen ins Auge - um es zu retten. Professor Thomas Reinhard hat sich auf die Transplantation der Hornhaut spezialisiert. Der Chirurg operiert an der Universitätsklinik in Freiburg:
"Wenn wir es mit einfachen Standardsituationen zu tun haben, kegelförmige Ausziehung der Hornhaut, einfache Narbe, dauert eine Operation meist zwischen 30 und 40 Minuten. Wenn es schwierige Ausgangslagen sind, kann eine Operation anderthalb, zwei, manchmal mehr Stunden dauern."
Hornhauttransplantationen werden schon seit mehr als 100 Jahren erfolgreich durchgeführt. Bis vor kurzem haben die Chirurgen jedoch fast ausschließlich ganze Spenderhornhäute von Verstorbenen verpflanzt. Mit Erfolg. Nach fünf Jahren sind immerhin neun von zehn Transplantaten noch funktionsfähig und klar. Aber diese Art der Transplantation hat auch Nachteile:
"Was uns nicht gefällt, ist, dass wir eine lange Rehabilitationsphase haben, die letzten Fäden kommen erst nach anderthalb Jahren aus dem Auge heraus, und so lange ist das Sehen nicht so optimal, wie wir es gerne hätten, und wenn sie dann raus sind, dann haben wir im Schnitt eine Verziehung der Hornhaut, die liegt bei etwa bei fünf bis sechs Dioptrien. Da brauchen Sie also relativ dicke Gläser, um das auszugleichen. Und Durchschnitt heißt, wir haben durchaus Patienten, da sind das 13, 14, 15 oder 20 Dioptrien, da brauchen Sie richtige Glasbausteine, um das auszugleichen, und die Patienten sind natürlich hoch unglücklich. Und daran arbeiten wir derzeit, das zu ändern. "
Bisher haben die Chirurgen die trübe Linse mit einem Messer herausgeschnitten. Neuerdings nehmen sie dazu einen Laser. Dadurch können sie das Schnittprofil besser gestalten und mehr als nur gerade schneiden:
"Also beispielsweise, wie das im Neudeutschen heißt, "top hat", wie eine Hutform, wie ein Zylinder, um dann wie einen Baustein das Transplantat genauso zu präparieren und in die Wirtshornhaut hineinzusetzen. Das hat den Vorteil, wir brauchen weniger Nähte. Weniger Nähte, weniger Probleme, und vor allem, weil wir mehr Wundfläche haben, wir können die Nähte sehr viel früher entfernen, und kommen wahrscheinlich, nach dem, was wir absehen können, mit weniger Stäbchensichtigkeit dann heraus."
Bei der sogenannten Stäbchensichtigkeit nehmen die Patienten Punkte durch die verkrümmte Hornhaut fälschlicher Weise als Stäbchen wahr. Um das zu umgehen, gibt es eine weiteren neuen Ansatz: die lamellierende Transplantation. Hier werden nur die kranken Schichten der Hornhaut ersetzt. Diese neue Methode nutzen die Experten vor allem, wenn die Innenseite der Hornhaut krankhaft verändert ist. Professor Reinhard:
"Wir können dann mit drei kleinen Öffnungen ins Auge, anderthalb bis zwei Millimeter, die kranke innere Schicht des Patienten entfernen, das ganz dünn präparieren, da reden wir von einem zehntel Millimeter, also 100 Mikrometer, die wir da präparieren, und dann können wir mikrochirurgisch dieses lamellierte Transplantat ins Auge hinein nehmen, und mit Flüssigkeit und Luft, ohne Nähte, zur Adhärenz bringen, das heißt, das klebt dann da fest, wir brauchen keinen Nähte, müssen nichts entfernen, das heißt, der Patient kommt da ohne Verzerrungen heraus."
Aber auch hier muss der Patient bisher noch einen Nachteil in Kauf nehmen. Auf der Hornhautoberfläche des Auges bilden sich am Übergang zur transplantierten Schicht feine Narben. Sie schränken die Sehfähigkeit ein. Die Experten glauben aber, dass sie das Verfahren noch verfeinern können. So wird sich die Sehfähigkeit weiter verbessern. Das gilt auch für die anderen Verfahren von Hornhauttransplantationen. Der Präsident der Deutschen Ophtamologischen Gesellschaft, Professor Frank Holz von der Universitätsklinik Bonn:
"Bei der Hornhautchirurgie speziell gibt es diese neuen Ansätze, die sehr vielversprechend sind, aber die im Moment noch näher geprüft werden. Das wird bei Patienten schon angewandt und man möchte längere Verläufe haben, bevor man das routinemäßig anbietet. "
Um das Augenlicht künftig nicht nur zu retten, sondern wieder die volle Sehfähigkeit herzustellen.