Die Suche nach neuen Stoffen aus dem Meer wird in den letzten Jahren deutlich vorangetrieben. Dabei konzentriert man sich immer mehr auf die Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze. Sie besiedeln Schwämme oder Algen. Solche Mikroorganismen finden sich in allen Meeren. Auch im Eismeer der Arktis. Oder in heißen Quellen im Meer. Diese Mikroorganismen sind die Lieferanten für wichtige Stoffe. Zum Beispiel Antibiotika. Professor Hartmut Laatsch von der Universität Göttingen:
"Das heißt, wir nehmen bakterielle Stoffe, um Bakterien zu bekämpfen, nicht an ihrem angestammten Wirkort, sondern im Körper, wo sie aus unserer Sicht nicht hingehören. Und die Entwicklung neuer Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten ist ja wichtiges Thema. In den letzten Jahren hat es zahlreiche neue Infektionskrankheiten gegeben, die wir bisher nicht gekannt haben. "
Gegen viele dieser Krankheiten gibt es noch keine wirksamen Gegenmittel. Die Meeresforscher arbeiten unter Hochdruck, um neue Antibiotika zu finden. Denn gegen vorhandene Stoffe haben sich zudem Resistenzen entwickelt. Erste Erfolge können die Pharmakologen an der Universität Greifswald verzeichnen. Sie haben Stoffe im Meer gefunden, die Krankheitskeime beim Menschen bekämpfen. Auch bei Fischen, die in Aquakultur gehalten werden. Hier werden bisher Antibiotika eingesetzt, die über die Nahrungskette den Menschen erreichen. Was ebenfalls zu unerwünschten Resistenzen führen kann. Dr. Sabine Mundt will das vermeiden.
"Die Idee war, dass wir gesagt haben, vielleicht kann man mit der Nahrung, die die Fische aufnehmen in der Aquakultur, die sie gefüttert bekommen, eben auch solche antibiotischen Stoffe, die in Algen oder in marinen Pilzen, die sowieso im normalen Leben der Fische vorkommen, mit zuführen."
Die marine Aquakultur wächst weltweit. 29 Prozent aller Fische, die angelandet werden, kommen bereits aus Fischzuchten. Dafür braucht man die entsprechende Nahrung. Aber die wird knapp. Denn als Hauptnahrungsmittel für die Fischlarven dienen kleine Krebse. Sie stammen aus großen Salzseen im US-Staat Utah. Der Nachschub hängt aber davon ab, wie die Umweltbedingungen für das Wachstum der Krebse sind. Und die schwanken erheblich. Deshalb versucht man an der Universität Kiel, Nematoden oder Fadenwürmer zu züchten. Sie können die Krebse als Fischfutter ersetzen. Dr. Thomas Assheuer vom Institut für Phytopathologie.
"Sie sind einfach gestaltete Tiere. Sie vermehren sich sehr schnell. Nach wenigen Tagen haben sie schon eine Kultur, in denen es wimmelt von Würmern. Dazu muss man wissen, dass die Fischlarven darauf angewiesen sind, Lebendfutter zu fressen. "
Fischlarven brauchen außerdem bestimmte Fettsäuren in der Nahrung. Die kommen in der Natur aus dem Plankton. Zum Beispiel aus mikroskopisch kleinen Algen. Die Firma BlueBioTech in Büsum kann diese Omega-3-Fettsäuren in großen Mengen liefern. Auch für die menschliche Ernährung, erläutert Dr. Sebastian Lippemeier.
"Nahrungsmittelergänzungsmittel sind sicherlich der erste Weg, der eingeschlagen wird. Das langfristige Ziel ist aber auch, diese Omega-3-Fettsäuren aus den Algen in die normalen Lebensmittel einzubringen, dass man ein Sonnenblumenöl am Markt hat, was angereichert ist mit Omega-3-Fettsäuren aus Algen."
An den Omega-3-Fettsäuren ist auch die Kosmetikindustrie interessiert. Mehr noch aber am Kollagen, das der Haut Festigkeit verleiht. Die Biologin Judith Renger von der Firma CRM in Kiel hat einen Kollagenlieferanten im Meer entdeckt. Die Qualle.
"Die Qualle gehört zu den Wirbellosen. Jeder, der mal an der Ostsee war und sie am Strand gesehen hat, weiß, dass sie eine Festigkeit haben, die aber ohne Skelett zustande kommen muss. Und Kollagen ist ein Stützprotein, das auch das Wasser hält. Deshalb kann die Qualle auch so viel Wasser halten, ohne irgend eine Hülle um sich zu haben. "
Früher waren Rinder ein wichtiger Kollagen-Lieferant. Seit man den BSE-Erreger entdeckt hat, ist diese Quelle versiegt. Auch hierfür liegt die Zukunft im Meer.
"Das heißt, wir nehmen bakterielle Stoffe, um Bakterien zu bekämpfen, nicht an ihrem angestammten Wirkort, sondern im Körper, wo sie aus unserer Sicht nicht hingehören. Und die Entwicklung neuer Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten ist ja wichtiges Thema. In den letzten Jahren hat es zahlreiche neue Infektionskrankheiten gegeben, die wir bisher nicht gekannt haben. "
Gegen viele dieser Krankheiten gibt es noch keine wirksamen Gegenmittel. Die Meeresforscher arbeiten unter Hochdruck, um neue Antibiotika zu finden. Denn gegen vorhandene Stoffe haben sich zudem Resistenzen entwickelt. Erste Erfolge können die Pharmakologen an der Universität Greifswald verzeichnen. Sie haben Stoffe im Meer gefunden, die Krankheitskeime beim Menschen bekämpfen. Auch bei Fischen, die in Aquakultur gehalten werden. Hier werden bisher Antibiotika eingesetzt, die über die Nahrungskette den Menschen erreichen. Was ebenfalls zu unerwünschten Resistenzen führen kann. Dr. Sabine Mundt will das vermeiden.
"Die Idee war, dass wir gesagt haben, vielleicht kann man mit der Nahrung, die die Fische aufnehmen in der Aquakultur, die sie gefüttert bekommen, eben auch solche antibiotischen Stoffe, die in Algen oder in marinen Pilzen, die sowieso im normalen Leben der Fische vorkommen, mit zuführen."
Die marine Aquakultur wächst weltweit. 29 Prozent aller Fische, die angelandet werden, kommen bereits aus Fischzuchten. Dafür braucht man die entsprechende Nahrung. Aber die wird knapp. Denn als Hauptnahrungsmittel für die Fischlarven dienen kleine Krebse. Sie stammen aus großen Salzseen im US-Staat Utah. Der Nachschub hängt aber davon ab, wie die Umweltbedingungen für das Wachstum der Krebse sind. Und die schwanken erheblich. Deshalb versucht man an der Universität Kiel, Nematoden oder Fadenwürmer zu züchten. Sie können die Krebse als Fischfutter ersetzen. Dr. Thomas Assheuer vom Institut für Phytopathologie.
"Sie sind einfach gestaltete Tiere. Sie vermehren sich sehr schnell. Nach wenigen Tagen haben sie schon eine Kultur, in denen es wimmelt von Würmern. Dazu muss man wissen, dass die Fischlarven darauf angewiesen sind, Lebendfutter zu fressen. "
Fischlarven brauchen außerdem bestimmte Fettsäuren in der Nahrung. Die kommen in der Natur aus dem Plankton. Zum Beispiel aus mikroskopisch kleinen Algen. Die Firma BlueBioTech in Büsum kann diese Omega-3-Fettsäuren in großen Mengen liefern. Auch für die menschliche Ernährung, erläutert Dr. Sebastian Lippemeier.
"Nahrungsmittelergänzungsmittel sind sicherlich der erste Weg, der eingeschlagen wird. Das langfristige Ziel ist aber auch, diese Omega-3-Fettsäuren aus den Algen in die normalen Lebensmittel einzubringen, dass man ein Sonnenblumenöl am Markt hat, was angereichert ist mit Omega-3-Fettsäuren aus Algen."
An den Omega-3-Fettsäuren ist auch die Kosmetikindustrie interessiert. Mehr noch aber am Kollagen, das der Haut Festigkeit verleiht. Die Biologin Judith Renger von der Firma CRM in Kiel hat einen Kollagenlieferanten im Meer entdeckt. Die Qualle.
"Die Qualle gehört zu den Wirbellosen. Jeder, der mal an der Ostsee war und sie am Strand gesehen hat, weiß, dass sie eine Festigkeit haben, die aber ohne Skelett zustande kommen muss. Und Kollagen ist ein Stützprotein, das auch das Wasser hält. Deshalb kann die Qualle auch so viel Wasser halten, ohne irgend eine Hülle um sich zu haben. "
Früher waren Rinder ein wichtiger Kollagen-Lieferant. Seit man den BSE-Erreger entdeckt hat, ist diese Quelle versiegt. Auch hierfür liegt die Zukunft im Meer.