Der massive Ausbau der Kernkraft ist in Finnland umstritten, die Spaltung in dieser Frage zieht sich durch sämtliche Parteien. Doch unter dem lautstarken Protest von Umweltschützern machte das Parlament heute mit deutlicher Mehrheit den Weg für den Bau der Reaktoren frei. Ministerpräsidentin Mari Kiviniemi vom Zentrum begrüßte den Abstimmungserfolg als wichtigen Schritt zur Energieunabhängigkeit des Landes. Die Regierung hatte bereits im April den heimischen Energiekonzernen TVO und Fennovoima den Zuschlag für den Bau des sechsten und siebten Meilers gegeben. Die sind dringend von Nöten, betont der Geschäftsführer des Fennovoima-Konsortiums, Tapio Saarenpää:
"Unsere Teilhaber brauchen Energie, um hier in Finnland operieren zu können. Mit einem eigenen Kraftwerk ließe sich diese zu dauerhaft stabilen Preisen beschaffen. Zugleich will dieses Land nicht länger von Stromimporten aus Russland abhängig sein."
Mit Fennovoima drängt ein neuer Anbieter auf den Markt. Das Unternehmen gehört einer Vielzahl von Industriebetrieben und Stadtwerken sowie mehrheitlich dem deutschen E.ON-Konzern. In Finnisch-Lappland an der Ostsee will man bis 2020 einen leistungsstarken Reaktor bauen.
"Als wir uns 2007 aus dem Stand heraus bewarben, suchten wir einen erfahrenen Partner. Wir sind sehr froh, dass wir E.ON für unser Projekt gewinnen konnten. Der zweitgrößte Anbieter in Europa steht für die bestmögliche technische Lösung."
Ein weiterer Zuschlag ging an das konkurrierende Unternehmen TVO, das an der Südwestküste bereits zwei modernisierte Meiler sowjetischer Bauart betreibt.
Zwei weitere Reaktoren des Energiekonzerns Fortum laufen nahe der Küstenstadt Loviisa östlich von Helsinki. TVO und Fortum treiben am Standort Olkiluoto auch den Bau des weltweit ersten Endlagers für hoch radioaktiven Atommüll voran, dem das Parlament nun ebenfalls zustimmte. Eingeschweißt in Kupferkapseln soll das strahlende Material in einem Stollen tief im Granitgestein ruhen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, versichert Riku Huttunen, Mitarbeiter im Energieministerium.
"Wir haben einen klaren Zeitplan für das Endlager. In 2012 soll die Atomaufsicht über die Eignung des Standorts und die Endlagermethode befinden. Um 2020 könnte die Anlage dann in Betrieb gehen."
Von solcher Zuversicht war am Standort Olkiluoto zuletzt wenig zu spüren.
Dort hat sich der Bau des neuen Druckwasserreaktors EPR vom Vorzeigeprojekt der Atombranche in ein technisches Fiasko verwandelt. Seit Monaten streiten die französische Atomfirma AREVA und ihre finnischen Auftraggeber von der TVO um die Verantwortung für enorme Folgekosten.
Schon bei der Genehmigung des fünften Meilers habe es zwar unentwegte Lobbyarbeit, aber keine gründliche Einschätzung der Risiken und Kosten gegeben, bedauert Oras Tynkkynen, Energieexperte der finnischen Grünen.
"Keines der Versprechen wurde eingehalten. Statt wie vorgesehen im letzten Jahr wird der Reaktor frühestens 2012 in Betrieb gehen. Die veranschlagten drei Milliarden Euro Baukosten werden bis dahin um mindestens die Hälfte steigen. Auch das Argument, wir könnten nur mit Atomstrom unsere Klimaziele erreichen, hat sich als haltlos erwiesen. Zwei Drittel unseres Landes sind mit Wald, also Biomasse, bewachsen. Und wir haben eine lange Küstenlinie mit optimalen Standorten für Windmühlen."
Finnlands Grüne bringen das Kunststück fertig, an der Regierung beteiligt zu sein und zugleich den Atomkurs der neuen Ministerpräsidentin Kiviniemi heftig zu kritisieren. Als einzige Partei stimmten sie heute geschlossen gegen den Bau der neuen Meiler.
"Unsere Teilhaber brauchen Energie, um hier in Finnland operieren zu können. Mit einem eigenen Kraftwerk ließe sich diese zu dauerhaft stabilen Preisen beschaffen. Zugleich will dieses Land nicht länger von Stromimporten aus Russland abhängig sein."
Mit Fennovoima drängt ein neuer Anbieter auf den Markt. Das Unternehmen gehört einer Vielzahl von Industriebetrieben und Stadtwerken sowie mehrheitlich dem deutschen E.ON-Konzern. In Finnisch-Lappland an der Ostsee will man bis 2020 einen leistungsstarken Reaktor bauen.
"Als wir uns 2007 aus dem Stand heraus bewarben, suchten wir einen erfahrenen Partner. Wir sind sehr froh, dass wir E.ON für unser Projekt gewinnen konnten. Der zweitgrößte Anbieter in Europa steht für die bestmögliche technische Lösung."
Ein weiterer Zuschlag ging an das konkurrierende Unternehmen TVO, das an der Südwestküste bereits zwei modernisierte Meiler sowjetischer Bauart betreibt.
Zwei weitere Reaktoren des Energiekonzerns Fortum laufen nahe der Küstenstadt Loviisa östlich von Helsinki. TVO und Fortum treiben am Standort Olkiluoto auch den Bau des weltweit ersten Endlagers für hoch radioaktiven Atommüll voran, dem das Parlament nun ebenfalls zustimmte. Eingeschweißt in Kupferkapseln soll das strahlende Material in einem Stollen tief im Granitgestein ruhen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, versichert Riku Huttunen, Mitarbeiter im Energieministerium.
"Wir haben einen klaren Zeitplan für das Endlager. In 2012 soll die Atomaufsicht über die Eignung des Standorts und die Endlagermethode befinden. Um 2020 könnte die Anlage dann in Betrieb gehen."
Von solcher Zuversicht war am Standort Olkiluoto zuletzt wenig zu spüren.
Dort hat sich der Bau des neuen Druckwasserreaktors EPR vom Vorzeigeprojekt der Atombranche in ein technisches Fiasko verwandelt. Seit Monaten streiten die französische Atomfirma AREVA und ihre finnischen Auftraggeber von der TVO um die Verantwortung für enorme Folgekosten.
Schon bei der Genehmigung des fünften Meilers habe es zwar unentwegte Lobbyarbeit, aber keine gründliche Einschätzung der Risiken und Kosten gegeben, bedauert Oras Tynkkynen, Energieexperte der finnischen Grünen.
"Keines der Versprechen wurde eingehalten. Statt wie vorgesehen im letzten Jahr wird der Reaktor frühestens 2012 in Betrieb gehen. Die veranschlagten drei Milliarden Euro Baukosten werden bis dahin um mindestens die Hälfte steigen. Auch das Argument, wir könnten nur mit Atomstrom unsere Klimaziele erreichen, hat sich als haltlos erwiesen. Zwei Drittel unseres Landes sind mit Wald, also Biomasse, bewachsen. Und wir haben eine lange Küstenlinie mit optimalen Standorten für Windmühlen."
Finnlands Grüne bringen das Kunststück fertig, an der Regierung beteiligt zu sein und zugleich den Atomkurs der neuen Ministerpräsidentin Kiviniemi heftig zu kritisieren. Als einzige Partei stimmten sie heute geschlossen gegen den Bau der neuen Meiler.