Sie ist die Nummer vier in Deutschlands Bankenlandschaft - gemessen an der Bilanz-Summe - und dennoch dürfte sie als eine der beiden Zentralbanken der Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland vielen nicht ganz so geläufig sein wie die Deutsche oder die Commerzbank. Die Rede ist von der DZ Bank. Die will nun noch größer werden und mit der WGZ Bank zusammengehen. Dafür gab es schon mehrere Anläufe, jetzt soll es klappen.
Sie haben sich endlich getraut: Nach fünf vergeblichen Anläufen werden die beiden Spitzeninstitute der genossenschaftlichen Finanzgruppe, die Frankfurter DZ-Bank und die Düsseldorfer WGZ-Bank nun zusammengehen. Das kündigten die Chefs der beiden Institute, Wolfgang Kirsch und Hans-Bernd Wolberg heute in Frankfurt an. DZ-Bank-Chef Kirsch:
"Es wächst zusammen, was zusammen gehört. Die DZ-Bank AG und die WGZ-Bank AG gehen den Zusammenschluss zu einer genossenschaftlichen Zentralbank an. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding haben Herr Wolberg und ich, unsere jeweiligen Vorstandskollegen sowie die Aufsichtsratsvorsitzenden unserer beiden Häuser unterzeichnet. Unsere Organisation schließt mit dieser Fusion von DZ-Bank und WGZ-Bank die Konsolidierung in ihrem Oberbau erfolgreich ab. Wir gehen diesen Schritt aus einer Position großer Stärke."
Bankentest der EZB bestanden
Denn beide Banken haben in den letzten Jahren gute Ergebnisse erzielt und haben ohne Weiteres den Bankentest der EZB im vergangenen Jahr bestanden. Nach den vielen vergeblichen Anläufen zeigt sich WGZ-Bank-Chef Wolberg dann auch ein wenig stolz:
"Mit etwas Pathos könnte man es einen historischen Moment nennen. Ein großes Stück Wegstrecke liegt zwar noch vor uns, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir dieses wichtige Projekt erfolgreich ins Ziel tragen können. Es ist eben der richtige Schritt zur richtigen Zeit."
Die Fusion soll im Sommer des kommenden Jahres abgeschlossen sein, der erste Tag des neuen Instituts, das als "DZ-Bank. Die Initiativbank" am Markt auftreten wird, soll der 1. August sein. Kirsch bleibt Chef, die DZ-Bank ist immerhin mit einer Bilanzsumme von gut 400 Milliarden Euro auch viermal so groß wie die WGZ-Bank. Deren Chef Hans-Bernd Wolberg wird Stellvertreter, an der Spitze des Aufsichtsrats der fusionierten Bank wird der bisherige DZ-Bank-Chefkontrolleur Helmut Gottschalk stehen, sein Stellvertreter wird Werner Böhnke, bisher Aufsichtsratschef der WGZ-Bank.
Die vereinigte Zentralbank wolle sich konsequent auf die Volks- und Raiffeisenbanken ausrichten, sagte Wolberg:
"Dazu wird die dezentrale Aufstellung in der Bankenbetreuung und im Firmenkundengeschäft beibehalten. Das Angebot subsidiärer Produkte und Leistungen für die Volksbanken und Raiffeisenbanken wird kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut. Auf diese Weise werden die Kundenbetreuung intensiviert und neue Ertragspotenziale erschlossen."
Ertrags- und Kostenpotenziale von mindestens 100 Millionen Euro jährlich werde man heben können, glaubt Wolberg. Das tut not in Zeiten strengerer Regulierung, niedriger Zinsen und der notwendigen Investitionen zur Digitalisierung. Beide Banken beschäftigen in ihren Stammhäusern zusammen knapp 5.700 Mitarbeiter, es werde einen "kontrollierten Personalabbau über längere Sicht" geben. Man brauche für die Integration aber jeden Mitarbeiter, sagte Wolberg.