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Neue Diskussion um Studiengebühren

    Der niedersächsische SPD-Wissenschaftsminister Thomas Oppermann hat mit einem Vorstoß zu einer Reform der Hochschulfinanzierung die Diskussion um Studiengebühren neu angefacht. Oppermann hatte am Wochenende angeregt, nach der nächsten Bundestagswahl Studiengebühren einzuführen, um bundesweit 1,7 Milliarden Mark pro Jahr zu erwirtschaften, die direkt in die Lehre an den Hochschulen einfließen sollen. Nach seinen Plänen könnte fast die Hälfte der Studierenden weiter gebührenfrei studieren, ein Zehntel müssten entsprechend dem Einkommen der Eltern 1000 Mark bezahlen, 40 Prozent 2000 Mark pro Jahr. Oppermann will damit der Ungerechtigkeit entgegenwirken, die seiner Meinung nach im gegenwärtigen System der Hochschulfinanzierung steckt. Junge Menschen aus niedrigeren sozialen Schichten würden nur zu einem geringeren Anteil studieren als solche aus wohlhabenderen Familien. Überspitzt gesagt, bezahlten die Verkäuferinnen und Facharbeiter das Medizinstudium des Arztsohnes, sagt Opperman. Bei Studenten und Politikerkollegen stieß sein Vorschlag allerdings auf Kritik. NRW-Bildungsministerin Gabriele Behler bezeichnete ihn als falschen Ansatz, notwendig sei vielmehr eine Reform der Ausbildungsförderung.