"Wir haben hier einen Multiplikator hinzugefügt und einen Generator. Der Multiplikator funktioniert wie die Gangschaltung beim Auto, er erhöht die Drehgeschwindigkeit der Achse, damit der Generator Strom erzeugen kann. Er läuft mit 1000 Umdrehungen pro Minute, während die Achse zuvor nur 13, 14 Umdrehungen in der Minute schafft."
Noch liegt die Achse am Boden und eine Hand voll Männer montieren sechs Querverstrebungen, an denen später die Blätter befestigt werden. Die fertige Windmühle wird wenig Ähnlichkeit mit den Windkrafträdern bei uns in Deutschland haben:
"Das hier sind Windmühlen, die für flachen Wind gedacht sind. Deswegen haben sie viele Blätter. Die unterscheiden sich von denen in Deutschland mit drei Flügeln, weil Sie dort ja viel Wind haben, hier haben wir sehr wenig, ok, heute weht er ziemlich heftig, aber normalerweise gibt es wenig Wind. Hauptsächlich funktioniert das im Sommer mit dem Wind, der vom Meer aufs Land weht. Mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 8 Metern pro Sekunde produzieren die Windmühlen eine Nennleistung von 10 Kilowattstunden."
Die mallorquinischen molinos haben noch eine weitere Besonderheit, eine Art Pfeil an der Seite. Er diente zur Orientierung für den Bauern, damit er wusste, woher der Wind kam. Gleichzeitig konnte er damit die Windmühle je nach Bedarf in oder aus dem Wind drehen. Das geschieht bei den restaurierten Windmühlen automatisch. So eine Automatik ist besonders auch dann wichtig, wenn der größte Freund der molinos zum Feind wird. Miguel Savá, der für den Aufbau der Windmühlen zuständige Techniker:
"Wenn es zuviel Wind gibt, dann sorgt das Kontrollsystem der Windmühle dafür, dass der Pfeil der Windmühle zusammenklappt und immer senkrecht zum Wind bleibt."
Auf diese Weise hat der Wind wenig Angriffsfläche, die Windmühle schützt sich selbst. Alle zehn bisher restaurierten Mühlen haben die heftigen Frühlingsstürme unbeschadet überstanden. Kein Grund also für die Projektleiterin Barbara Mestre, bei Sturm schlecht zu schlafen. In ihrem Büro an der Hauptstraße von Campos stehen 12 Mitarbeiter unter ihrem Kommando. Und es gibt viel zu tun. 75 weitere der insgesamt über 600 molinos rund um Campos wollen sie noch restaurieren und für die Stromerzeugung umrüsten. Ursprünglich hatten die Windmühlen einen ganz anderen Zweck:
"Die mallorquinischen Windmühlen wurden gebaut, um Wasser aus einem Brunnen zu pumpen. Ein holländischer Ingenieur hatte Mitte des 19. Jahrhunderts die Erfindung nach Mallorca gebracht. Und seitdem hat man die Windmühlen hauptsächlich zur Bewässerung von Gärten und Feldern benutzt. Das war ihre Original-Funktion."
Dann kamen die Diesel- und Elektromotoren, die die molinos ersetzten. Später haben die Bauern in trockenen Jahren so viel Grundwasser aus den Brunnen gepumpt, dass Meerwasser in sie eindrang und sie unbrauchbar machte. Schließlich lohnte sich für viele Bauern die Landwirtschaft sowieso nicht mehr. Mit den grün-, blau- und rotweißen Windrädern verschwand nach und nach ein wertvolles Kulturgut. Das Windmühlen-Projekt steuert dem nun entgegen. Umweltfreundlich Energie gewinnen, das Kulturerbe schützen, das ist schön, doch in Campos verspricht man sich von dem Projekt noch einen weiteren Vorteil. Die Kulturbeauftragte Magdalena Rigo:
"Für Campos ist die Restaurierung der Windmühlen sehr wichtig. Denn wie die Touristen – besonders die Deutschen – wissen, haben wir einen berühmten Strand, Es Trenc. Dahin gehen die Leute und sonst nichts. Und ich glaube, dass die Windmühlen nun die Touristen anziehen werden. Wir werden einen kulturellen Rundweg anlegen, auf dem man die molinos und gleichzeitig den weiteren Reichtum unseres Ortes kennenlernen kann."
Die vielen Vorteile des Projektes haben auch andere Länder neugierig gemacht. Anfang des Monats gab es in Campos erstmals eine internationale Konferenz über erneuerbare Energien, bei dem die mallorquinischen Windmühlen ganz im Mittelpunkt standen.
Noch liegt die Achse am Boden und eine Hand voll Männer montieren sechs Querverstrebungen, an denen später die Blätter befestigt werden. Die fertige Windmühle wird wenig Ähnlichkeit mit den Windkrafträdern bei uns in Deutschland haben:
"Das hier sind Windmühlen, die für flachen Wind gedacht sind. Deswegen haben sie viele Blätter. Die unterscheiden sich von denen in Deutschland mit drei Flügeln, weil Sie dort ja viel Wind haben, hier haben wir sehr wenig, ok, heute weht er ziemlich heftig, aber normalerweise gibt es wenig Wind. Hauptsächlich funktioniert das im Sommer mit dem Wind, der vom Meer aufs Land weht. Mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 8 Metern pro Sekunde produzieren die Windmühlen eine Nennleistung von 10 Kilowattstunden."
Die mallorquinischen molinos haben noch eine weitere Besonderheit, eine Art Pfeil an der Seite. Er diente zur Orientierung für den Bauern, damit er wusste, woher der Wind kam. Gleichzeitig konnte er damit die Windmühle je nach Bedarf in oder aus dem Wind drehen. Das geschieht bei den restaurierten Windmühlen automatisch. So eine Automatik ist besonders auch dann wichtig, wenn der größte Freund der molinos zum Feind wird. Miguel Savá, der für den Aufbau der Windmühlen zuständige Techniker:
"Wenn es zuviel Wind gibt, dann sorgt das Kontrollsystem der Windmühle dafür, dass der Pfeil der Windmühle zusammenklappt und immer senkrecht zum Wind bleibt."
Auf diese Weise hat der Wind wenig Angriffsfläche, die Windmühle schützt sich selbst. Alle zehn bisher restaurierten Mühlen haben die heftigen Frühlingsstürme unbeschadet überstanden. Kein Grund also für die Projektleiterin Barbara Mestre, bei Sturm schlecht zu schlafen. In ihrem Büro an der Hauptstraße von Campos stehen 12 Mitarbeiter unter ihrem Kommando. Und es gibt viel zu tun. 75 weitere der insgesamt über 600 molinos rund um Campos wollen sie noch restaurieren und für die Stromerzeugung umrüsten. Ursprünglich hatten die Windmühlen einen ganz anderen Zweck:
"Die mallorquinischen Windmühlen wurden gebaut, um Wasser aus einem Brunnen zu pumpen. Ein holländischer Ingenieur hatte Mitte des 19. Jahrhunderts die Erfindung nach Mallorca gebracht. Und seitdem hat man die Windmühlen hauptsächlich zur Bewässerung von Gärten und Feldern benutzt. Das war ihre Original-Funktion."
Dann kamen die Diesel- und Elektromotoren, die die molinos ersetzten. Später haben die Bauern in trockenen Jahren so viel Grundwasser aus den Brunnen gepumpt, dass Meerwasser in sie eindrang und sie unbrauchbar machte. Schließlich lohnte sich für viele Bauern die Landwirtschaft sowieso nicht mehr. Mit den grün-, blau- und rotweißen Windrädern verschwand nach und nach ein wertvolles Kulturgut. Das Windmühlen-Projekt steuert dem nun entgegen. Umweltfreundlich Energie gewinnen, das Kulturerbe schützen, das ist schön, doch in Campos verspricht man sich von dem Projekt noch einen weiteren Vorteil. Die Kulturbeauftragte Magdalena Rigo:
"Für Campos ist die Restaurierung der Windmühlen sehr wichtig. Denn wie die Touristen – besonders die Deutschen – wissen, haben wir einen berühmten Strand, Es Trenc. Dahin gehen die Leute und sonst nichts. Und ich glaube, dass die Windmühlen nun die Touristen anziehen werden. Wir werden einen kulturellen Rundweg anlegen, auf dem man die molinos und gleichzeitig den weiteren Reichtum unseres Ortes kennenlernen kann."
Die vielen Vorteile des Projektes haben auch andere Länder neugierig gemacht. Anfang des Monats gab es in Campos erstmals eine internationale Konferenz über erneuerbare Energien, bei dem die mallorquinischen Windmühlen ganz im Mittelpunkt standen.