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Neue Förderkonzepte der Deutschen Sporthilfe
"Es ist relativ früh klar, wer langfristig eine Chance hat"

Die Deutsche Sporthilfe fördert seit 50 Jahren junge Sporttalente. Im Jubiläumsjahr hat sich die Stiftung neue Ziele gesteckt. Man wolle einerseits die Förderung stärker als zuvor auf Top-Talente fokussieren, andererseits Leistungssportler nach ihrer Karriere besser unterstützen, sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Ilgner im DLF.

Michael Ilgner und Hans Wilhelm Gäb im Gespräch mit Marina Schweizer | 29.01.2017
    Michael Ilgner und Hans Wilhelm Gäb stehen vor einer Schauwand in den Räumen der Stiftung deutsche Sporthilfe.
    Michael Ilgner, der Vorstandsvorsitzende der deutsche Sporthilfe und Hans Wilhelm Gäb, Ehrenvorsitzender (r.) (Deutschlandradio / Marina Schweizer)
    Das Jubilläumsjahr der Stiftung Deutsche Sporthilfe gibt den Anlass, einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft zu werfen. Zur Zeit der Gründung vor 50 Jahren sei der Alltag als Spitzensportler noch ein ganz anderer gewesen, erklärte Hans Wilhelm Gäb, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates der Stiftung, im DLF-Sportgespräch. Studium und Sportlerkarriere habe man damals noch einfacher verbinden können. "Das war nicht so beschwerlich, wie die Karriere eines Spitzensportlers heute."
    Hans Wilhelm Gäb, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Sporthilfe
    Hans Wilhelm Gäb, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Sporthilfe (picture alliance / dpa / Andreas Gebert)
    Auch Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung bestätigt den Wandel: "Der Sport nimmt heute in der Außendarstellung eine ganz andere Rolle wahr und somit hat sich auch das Sportlerleben grundlegend verändert."
    Die Sporthilfe müsse deswegen die Förderung den Umständen – insbesondere auch den finanziellen Möglichkeiten – ständig anpassen. "Mit dem neuen Förderzyklus nach den Olympischen Spielen haben wir versucht, dass wir den Fokus darauf legen, dass Athleten über das Karriereende hinaus Fördermöglichkeiten haben, weil wir glauben, dass das wichtig ist, um die besten Talente zum Sport zu gewinnen und zum anderen Athleten nicht nur vom sportlichen Erfolg abhängen zu lassen."
    Fokussierung der Förderung
    "Man muss neue Formen finden, um einen Athleten auch dauerhaft in der Gesellschaft positiv wirken zu lassen", so Ilgner. Teil des neuen Förderkonzepts sei jedoch auch, die Fokussierung der Förderung zu intensivieren:
    "Nach einer gewissen Zeit steht eigentlich fest, ob der oder diejenige Perspektive hat, Leistungssport zu betreiben oder nicht. Da wollen wir in Zukunft schauen, dass wir die Verbände dazu anleiten, mithilfe unserer Fördergelder sich auf diejenigen zu fokussieren, um auch allen Athleten eine faire Chance zu geben, sich für oder gegen den Leistungssport zu entscheiden."
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    Marina Schweizer im Gespräch mit Michael Ilgner, dem Chef der Deutschen Sporthilfe, (Jessica Sturmberg)
    Bessere Förderung nach Karriereende
    Zudem wolle man sich in Zukunft mehr auf die Nachaktiven-Förderung konzentrieren. "Die Athleten im Top-Team haben in Zukunft die Möglichkeit, bis zu drei Jahre nach Beenden ihrer Karriere Fördergelder zu beziehen."
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.