Religiöse Minderheit
Neue Gewalt gegen Drusen in Syrien - offenbar mehr als 100 Tote

Seit Tagen gibt es wieder Gefechte in Syrien.

    Drusische Bewaffnete stehen in der Nähe eines Kontrollpunktes in Damaskus Wache, einen Tag nach Gefechten zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und Kämpfern aus anderen Städten.
    Tödliche Gefechte in Syrien (Omar Sanadiki/AP/dpa)
    Erneut sollen dabei zahlreiche Drusen getötet worden sein. 23 Angehörige der religiösen Minderheit seien in einen Hinterhalt gelockt worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Angriffe werden offenbar von islamistischen Extremisten verübt. Die Gewaltwelle ist auch eine erneute Herausforderung für die Führung in Damaskus. Zudem zeigt sie, wie zerbrechlich die gespaltene Gesellschaft in Syrien nach Jahren des Bürgerkriegs ist.
    Seit Montag kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. Auslöser der Gewalt sind unter anderem Gerüchte über angeblich antiislamische Äußerungen von Drusen. Während der Assad-Herrschaft standen einige von ihnen den Machthabern nahe.
    Die Religionsgemeinschaft der Drusen ist im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam hervorgegangen. Drusen leben heute vor allem in Syrien, im Libanon, in Israel und Jordanien. Israels Verteidigungsminister Katz warnte die syrische Führung, wenn die Angriffe auf die Drusen nicht aufhörten, werde man mit großer Härte reagieren.
    Diese Nachricht wurde am 01.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.