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Neue Highlights zum Wintersemester

Es tut sich was an unseren Hochschulen, besonders im Hinblick auf die Internationalisierung des Studienangebotes. Ein guter, spürbarer Indikator dafür sind die vielen neuen Studiengänge, die regelmäßig vor Semesterbeginn von den Hochschulen vorgestellt werden. Einige interessante Angebote aus der Rubrik "Neu zum Wintersemester" hat Campus und Karriere zusammengestellt.

Von Kate Maleike |
    Fast alle, die sich mit der Hochschule in der letzten Zeit beschäftigt haben, haben festgestellt, dass die zunehmende Autonomie in den Hochschulen auch zu einer höheren Anzahl von Tätigkeiten führt, die früher von den Hochschulen nicht selbstständig wahrgenommen wurden, sondern in Ministerien. Obendrein gibt es eine Menge von Aufgaben, die neu sind für Hochschulen, beispielsweise in der Evaluierung oder in der Gestaltung der neuen Studiengangsstruktur nach dem Bologna-Prozess mit Bachelor- und Masterabschlüssen.

    So Helmut Winkler, der stellvertretende geschäftsführende Direktor der Universität Kassel. Seine Hochschule nimmt deshalb ab dem Wintersemester einen neuen internationalen Studiengang ins Programm, den Master in "Higher Education - Hochschulforschung und Hochschulgestaltung":

    Wir möchten Studenten, die sich auf Tätigkeiten in Hochschulen und in Hochschulverwaltungen und Wissenschaftseinrichtungen, die etwas mit Hochschulen zu tun haben oder auch Ministerien, Verbänden oder Verbünden tätig sind, einen berufsvorbereitendes Studienangebot machen, das mit einem Master abschließt. Wir wenden uns mit dem Studiengang auch ganz explizit an ausländische Studenten. Das führt dazu, dass der Studiengang fast zur Gänze in englischer Sprache durchgeführt wird.

    Bewerben kann man sich noch bis zum 5. September.

    Zehn Tage länger Zeit, um die Unterlagen einzureichen, hat man an der Uni Oldenburg, beim neuen berufsbegleitenden Studiengang "Bildungsmanagement". Dies sei keine Dublette des Studiengangs "Higher Education" in Kassel, betont Professor Anke Hanft, sondern eine sinnvolle Ergänzung:

    Wir arbeiten mit den Kasselern eng zusammen, also es besteht auch die Möglichkeit für unsere Studierenden, in Kassel Credits zu erwerben und sich die aufs Studium anrechnen zu lassen oder umgekehrt eben auch. Die Kasseler haben eine ganz andere Fokussierung, die haben den Schwerpunkt gerichtet auf Hochschulforschung und wir haben ausdrücklich den Schwerpunkt auf Hochschul- und Wissenschaftsmanagement gelegt.

    Wer sich für dieses Studium bewerben möchte, sollte einen dem Bachelor adäuquaten Hochschulabschluss mitbringen und möglichst schon in einer Bildungs- oder Wissenschaftseinrichtung tätig sein.

    Zu einem neuen Studiengang, der sich speziell an Osteuropa-Interessierte wendet. Er wird im Verbund angeboten von den Universitäten München, Regensburg und Erlangen-Nürnberg und ist interdisziplinär angelegt. Koordinatorin Annette Winkelmann:

    Wir haben ein breites Fächerangebot, Geschichte, Slawistik, europäische Ethnologie, interkulturelle Kommunikation und auch Volkswirtschaft und Politik. Und die Studierenden können in diesem neuen Studiengang ihre eigenen Studienschwerpunkte wählen und damit ihre bisherige Fachkompetenz erweitern. Dann legen wir ganz besonderen Wert auf osteuropäische Sprachen, die erlernt werden müssen und mindestens eine Sprache muss bereits erlernt worden sein, bevor man den Studiengang anfängt. Und das besondere an diesem Studiengang ist eben auch die Verbindung von Theorie und Praxis. Zum Beispiel durch Projektkurse wird das gefördert und vor allem dann durch die Auslandspraktika, die nach dem dritten Semester stattfinden und über zwei Monate gehen werden.

    Bewerbungsschluss hier ist allerdings schon der 31. Juli.

    Gute Fremdsprachenkompetenzen, darauf kommt es auch beim Studiengang "Konferenzdolmetschen", für den die Fachhochschule Köln noch bis zum 15. August Bewerber sucht und bei der Auswahl besonders auch auf Landeskunde Wert legt und ein gutes Allgemeinwissen. Professor Silvia Kalina zu den Inhalten des Masterstudiengangs:

    Es geht darum den Studierenden die Fertigkeiten beizubringen, die man beim Einsatz als Dolmetscher braucht. Das ist vor allem das Simultandolmetschen, aber auch das Konsekutivdolmetschen, das ohne Kabine stattfindet, nachdem ein Redner gesprochen hat. Dazu bedarf es des Erlernens einer Notizentechnik und zum Simultandolmetschen bedarf es des Erlernens einer Simultanstrategie. Wir bringen den Studierenden darüber hinaus bei, wie sie sich auf Konferenzen in bestimmten Situationen verhalten müssen. Sie bekommen Informationen, Einführungen in Terminologiewissenschaft, in Translationswissenschaft, auch in bestimmte Fächer, weil man sich auch beim Dolmetschen vorbereitend spezialisieren muss.

    Zu den interessanten Neuerscheinungen im Studienangebot zählt sicher auch der bundesweit einmalige Masterstudiengang "Sozialpolitikforschung", der an der Uni Bremen gestartet wird und es gibt - ebenfalls neu - die Hochschulausbildung für Lehrerinnen und Lehrer für Islamunterricht. Einschreiben kann man sich hierfür an der Uni Münster.