
Jetzt haben Forschende aus dem US-Bundesstaat Washington einen neuen Ansatz entdeckt - ganz ohne Hormone: Im Fachmagazin Nature Communications schreiben sie, dass es ein Gen gibt, das ausschließlich in männlichem Hodengewebe vorkommt - und zwar bei verschiedenen männlichen Säugetieren, zum Beispiel Mäusen, Schweinen, Rindern und auch Menschen. Wenn dieses Gen deaktiviert wird, dann können die Spermien Eizellen nicht befruchten.
In Versuchen mit Mäusen haben die Forschenden herausgefunden, dass Männchen ohne dieses Gen im Vergleich zu solchen mit diesem Gen fast ein Drittel weniger Spermien produzierten, die fast drei Mal langsamer schwammen und zu 98 Prozent abnormal entwickelt waren. Sie schließen daraus, dass das Gen dafür sorgt, dass Spermien richtig produziert werden.
Das Ziel ist es jetzt ein Medikament zu entwickeln, mit dem das Gen deaktiviert werden kann. Das könnte dann nicht nur zur Verhütung bei Menschen genutzt werden, sondern womöglich auch anstelle von Kastration bei Nutztieren und auch zur Kontrolle von Tierpopulationen in der Wildnis.
Diese Nachricht wurde am 17.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.