Kommunikation
Neue Karte zeigt freie Frequenzen für Satelliten

Im Orbit kreisen immer mehr Satelliten um die Erde. Das führt immer häufiger zu Störungen durch eine Überlastung der Kommunikationsfrequenzen. Deshalb haben Forscher der TU Berlin jetzt eine spezielle Weltkarte für Satelliten entwickelt.

    Der Satellit EarthCARE
    Um Störungen in der Satellitenkommunikation zu vermeiden, gibt es nun eine interaktive Frequenzkarte. (ESA/Airbus/Astrium)
    Die interaktive Karte ist die weltweit erste ihrer Art. Sie zeigt, wo die Satellitenfrequenzen ausgelastet sind und wo es noch freie Kapazitäten gibt. Dadurch soll sie Betreibern von GPS-, Wetter- oder Datendiensten helfen, Störungen zu vermeiden.

    Interaktiv und offen für alle

    Anlass für das Projekt sei die Tatsache gewesen, dass nur begrenzte Frequenzbereiche für die Satellitenkommunikation zur Verfügung stünden und deshalb viele Satelliten auf derselben Wellenlänge senden müssten, erklärt Alexander Burnicki von der TU Berlin. Dadurch komme es häufig zu Störungen.
    Burnicki und sein Team haben für die interaktive Karte eigens einen Satelliten entwickelt und gebaut, der als "Horchposten" im Orbit dient. Mithilfe eines Analysegeräts wertet er die Frequenznutzung direkt vor Ort aus und speist die Informationen in das System ein. Der Zugriff auf die Karte ist nicht beschränkt, es handelt sich um eine Open-Access-Anwendung.
    "Die frei zugängliche Datenbasis unserer Forschungsmission ist weltweit einmalig und bietet sowohl für die Raumfahrt als auch für die Wissenschaft immense Vorteile", erläutert Burnicki. Forschende sehen beispielsweise, welche Signale mit welchen Eigenschaften im Orbit vorhanden sind und können so Erkenntnisse über die Frequenzumgebung im Orbit gewinnen. Satellitenbetreiber und Bodenstationen können mithilfe der interaktiven Karte ermitteln, welche Frequenzbänder in einer Region besonders stark ausgelastet sind und auf eine andere Frequenz ausweichen oder Kooperationen eingehen.
    Diese Nachricht wurde am 15.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.