"Kadenzen für Piano" heißt dieses Werk von Liana Alexandra. Die 1947 geborene Komponistin studierte Musik in Bukarest und Komposition in Darmstadt.
Von George Balint war "Per un poem de Eminescu" hören. Der 1961 geborene Musiker ist in seiner Heimat ein Begriff, im europäischen Ausland ist er fast unbekannt.
Auch Serban Nichifors Werke, wie hier "Tango for Ivar", sind außerhalb Rumäniens nur selten zu hören. Der 1954 geborene Künstler unterrichtet Musik an der Universität in Bukarest.
Ganze sieben Tage des diesjährigen Festivals waren dem zeitgenössischen rumänischen Musikschaffen gewidmet. Damit nimmt es ein Viertel des Programms ein. Bei den letzten 18. Ausgaben des Festivals war das nicht so. Dieser Kurswechsel ist dem künstlerischen Direktor Ian Holender zu verdanken:
"Es war immer Enescus Wunsch, jüngere Kollegen zu fördern, und ich habe beschlossen, das wir diese erste Woche dem rumänischen Musikschaffen widmen."
Der gebürtige Rumäne und Noch-Intendant der Wiener Staatsoper will an eine Tradition anknüpfen, die bis zum Sturz des kommunistisch-diktatorischen Regimes von Nicolae Ceausescu andauerte. Dazu die Komponistin Liana Alexandra:
"Bis 1989 war es so, dass jedes Konzert mit klassischer Musik mit einem zeitgenössischen Werk zu beginnen hatte. Auf diese Weise wurde das einheimische Musikschaffen allen bekannt. Nach 1989 verschwand die zeitgenössische Musik."
Zwar kamen die Werke von Liana Alexandra und ihren Kollegen auch nach der Befreiung von Ceauscescu immer wieder, auch beim Enescu-Festival, zur Aufführung, aber eher am Rande. Es ist Ian Holenders Ziel, das internationale Musikfestival zu einem, wie er es nennt, Schaufenster für die im übrigen Europa eher unbekannte zeitgenössische Musik Rumäniens zu machen. Eine Entscheidung auch als Reaktion auf seine Erfahrungen in Wien?
"Mit Sicherheit! Weniger Interesse für zeitgenössische Musik als in Wien kann es ja gar nicht geben in der Welt. Ich habe hier den Gesangswettbewerb abgeschafft und stattdessen den Kompositionswettbewerb eingeführt. Wir haben 181 Kandidaten gehabt! Das ist eine enorme Zahl."
Doch haben sich Holender und sein Team mit alten Einflussstrukturen herumzuschlagen, die auch 20 Jahre nach dem Ende der Diktatur im Bereich zeitgenössischen Musikschaffens den Ton angeben, weiß Mihai Constantinescu, Generalmanager des Festivals:
"Das Festival arbeitet mit der Union zeitgenössischer Komponisten zusammen. Diese Union entscheidet das Programm, wir haben kein Mitspracherecht. Das ist alles andere als gut so. Oftmals werden von der Union nur bestimmte Musiker promotet und es geht weniger um die Qualität der Musik."
Constantinescu kritisiert, dass der bis zum Ende der Diktatur große Einfluss der Komponisten-Union heute wieder präsent ist. Junge Nachwuchskomponisten, die nichts mit den Post-Darmstadt-Werken der Union zu tun haben wollen, kommen deshalb nur selten zur Aufführung. Bei der 20. Ausgabe des Enescu-Festivals 2011 soll sich das ändern.
Das 7 Millionen Euro teure Festival, das zu 95 Prozent vom Staat finanziert wird, will alle rumänischen Komponisten präsentieren - nicht nur die Mitglieder der Komponisten-Union. Dank dieser verstärkten Spezialisierung auf nationale zeitgenössische Musik unterscheidet sich das Enescu-Festival positiv von den meisten anderen nicht thematisch gebundenen Festivals in Europa.
Das übrige Programm besteht aus einem anspruchsvollen aber eher bunten Mix von barocker, romantischer und moderner Musik. Von Händel bis Enescu. Interpretiert von Stars der Musikszene wie Martha Argerich, Joshua Bell, den Londoner Philharmonikern und den Musiciens du Louvre.
Von George Balint war "Per un poem de Eminescu" hören. Der 1961 geborene Musiker ist in seiner Heimat ein Begriff, im europäischen Ausland ist er fast unbekannt.
Auch Serban Nichifors Werke, wie hier "Tango for Ivar", sind außerhalb Rumäniens nur selten zu hören. Der 1954 geborene Künstler unterrichtet Musik an der Universität in Bukarest.
Ganze sieben Tage des diesjährigen Festivals waren dem zeitgenössischen rumänischen Musikschaffen gewidmet. Damit nimmt es ein Viertel des Programms ein. Bei den letzten 18. Ausgaben des Festivals war das nicht so. Dieser Kurswechsel ist dem künstlerischen Direktor Ian Holender zu verdanken:
"Es war immer Enescus Wunsch, jüngere Kollegen zu fördern, und ich habe beschlossen, das wir diese erste Woche dem rumänischen Musikschaffen widmen."
Der gebürtige Rumäne und Noch-Intendant der Wiener Staatsoper will an eine Tradition anknüpfen, die bis zum Sturz des kommunistisch-diktatorischen Regimes von Nicolae Ceausescu andauerte. Dazu die Komponistin Liana Alexandra:
"Bis 1989 war es so, dass jedes Konzert mit klassischer Musik mit einem zeitgenössischen Werk zu beginnen hatte. Auf diese Weise wurde das einheimische Musikschaffen allen bekannt. Nach 1989 verschwand die zeitgenössische Musik."
Zwar kamen die Werke von Liana Alexandra und ihren Kollegen auch nach der Befreiung von Ceauscescu immer wieder, auch beim Enescu-Festival, zur Aufführung, aber eher am Rande. Es ist Ian Holenders Ziel, das internationale Musikfestival zu einem, wie er es nennt, Schaufenster für die im übrigen Europa eher unbekannte zeitgenössische Musik Rumäniens zu machen. Eine Entscheidung auch als Reaktion auf seine Erfahrungen in Wien?
"Mit Sicherheit! Weniger Interesse für zeitgenössische Musik als in Wien kann es ja gar nicht geben in der Welt. Ich habe hier den Gesangswettbewerb abgeschafft und stattdessen den Kompositionswettbewerb eingeführt. Wir haben 181 Kandidaten gehabt! Das ist eine enorme Zahl."
Doch haben sich Holender und sein Team mit alten Einflussstrukturen herumzuschlagen, die auch 20 Jahre nach dem Ende der Diktatur im Bereich zeitgenössischen Musikschaffens den Ton angeben, weiß Mihai Constantinescu, Generalmanager des Festivals:
"Das Festival arbeitet mit der Union zeitgenössischer Komponisten zusammen. Diese Union entscheidet das Programm, wir haben kein Mitspracherecht. Das ist alles andere als gut so. Oftmals werden von der Union nur bestimmte Musiker promotet und es geht weniger um die Qualität der Musik."
Constantinescu kritisiert, dass der bis zum Ende der Diktatur große Einfluss der Komponisten-Union heute wieder präsent ist. Junge Nachwuchskomponisten, die nichts mit den Post-Darmstadt-Werken der Union zu tun haben wollen, kommen deshalb nur selten zur Aufführung. Bei der 20. Ausgabe des Enescu-Festivals 2011 soll sich das ändern.
Das 7 Millionen Euro teure Festival, das zu 95 Prozent vom Staat finanziert wird, will alle rumänischen Komponisten präsentieren - nicht nur die Mitglieder der Komponisten-Union. Dank dieser verstärkten Spezialisierung auf nationale zeitgenössische Musik unterscheidet sich das Enescu-Festival positiv von den meisten anderen nicht thematisch gebundenen Festivals in Europa.
Das übrige Programm besteht aus einem anspruchsvollen aber eher bunten Mix von barocker, romantischer und moderner Musik. Von Händel bis Enescu. Interpretiert von Stars der Musikszene wie Martha Argerich, Joshua Bell, den Londoner Philharmonikern und den Musiciens du Louvre.