Der Elysée-Palast gab knapp drei Wochen nach dem Sturz der Vorgängerregierung in Paris die Namen der gut 30 Ministerinnen und Minister bekannt. Im Kabinett des neuen Premierministers Bayrou wird demnach der Bankier Lombard neuer Wirtschafts- und Finanzminister. Im Amt bestätigt wurden Innenminister Retailleau, Verteidigungsminister Lecornu sowie Außenminister Barrot. Neu im Kabinett sind mit Bildungsministerin Borne und dem zum linken Lager zählenden Minister für Überseegebiete, Valls, zwei frühere Premierminister.

Die Opposition kritisierte die Zusammensetzung der Regierung. Der Vorsitzende des rechtspopulistischen Rassemblement Nationel, Bardella, sprach von einer Koalition des Scheiterns. Der Chef der Sozialistischen Partei, Faure, bezeichnete das Kabinett als Provokation. Grünen-Chefin Tondelier kritisierte, die Regierung bestehe aus sehr rechten Persönlichkeiten und Pseudo-Linken. Bayrou ist der vierte Premierminister in diesem Jahr in Frankreich. Die Minderheitsregierung seines Vorgängers Barnier war durch ein Misstrauensvotum in Folge eines Haushaltsstreits gestürzt worden.