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Neue Radarsatelliten für die Bundeswehr

Um die Erde kreisen fast eintausend funktionstüchtige Satelliten. Sieben davon betreibt die Bundeswehr: zwei Kommunikations- und fünf Radarsatelliten.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Radarspäher mit Namen SAR-Lupe kreisen in 500 Kilometern Höhe um die Erde. Sie machen bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit Radarbilder, die noch Details von weniger als einem Meter Größe zeigen.

    Das Netz aus fünf Satelliten stellt sicher, dass sich von jedem Punkt auf der Erde mehrmals am Tag Bilder machen lassen.

    Kürzlich hat die Bundeswehr für über 800 Millionen Euro drei neue Radarsatelliten bestellt. Zwei kleinere stellt das Bremer Unternehmen OHB her, das auch schon die SAR-Lupe-Satelliten geliefert hatte.

    Den dritten, größeren und technisch anspruchsvolleren Satelliten baut Astrium in Friedrichshafen, das die beiden vor allem zivil genutzten Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X konstruiert hatte. Das neue - SARah genannte - Satellitennetz soll ab 2019 in Betrieb sein.

    Über optische Aufklärungssatelliten verfügt die Bundeswehr bisher nicht. Für klassische Fotografien aus dem All nutzt sie vor allem französische Satelliten, deren Bilder im Tausch gegen die Radardaten zur Verfügung stehen. Deutschland hat seit Jahrzehnten eine weltweit führende Stellung in der Radartechnik.

    Bei der Reise ins All verlässt sich die Bundeswehr aber offenbar nicht auf europäisches Know-how. Bisher ist vorgesehen, die beiden kleinen und den großen neuen Radarsatelliten jeweils mit einer Falcon-9-Rakete der US-Firma SpaceX zu starten.

    OHB-Informationen zu diesem Projekt

    DLR-Mitteilung zum Start von SAR-Lupe