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Neue Raketen für den Dschungel

Der Raketenstartplatz der Europäischen Weltraumorganisation ESA befindet sich nicht in Europa. Kourou, so der Name des Weltraumbahnhofs, liegt fast sechstausend Kilometer vom europäischen Festland entfernt in Französisch-Guayana im Norden Südamerikas. Bisher starten dort nur die Ariane-Raketen, aber jetzt kommen zwei weitere Modelle hinzu.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Startrampe für die russische Soyuz-Rakete ist schon lange fertig. Wenn alles gut geht, hebt noch im Herbst eine Soyuz zum Jungfernflug ab - zum Erstflug von diesem Ort aus. Tatsächlich sind Soyuz-Raketen schon mehr als 1700mal ins All geflogen. Bisher kamen sie aber nur an den von Russland genutzten Startplätzen Baikonur und Plesetsk zum Einsatz.

    Eine in Kourou startende Soyuz-Rakete kann bis zu drei Tonnen schwere Satelliten in die geostationäre Umlaufbahn tragen. Von Baikonur aus liegt die Massengrenze bei unter zwei Tonnen.

    Die Natur kommt der Soyuz in Kourou zu Hilfe: Europas Weltraumbahnhof liegt fast auf dem Äquator. Dort ist die Rotationsgeschwindigkeit der Erde viel höher als im äquatorfernen Baikonur und die Raketen bekommen automatisch mehr Schwung mit.

    Für kleinere Satelliten steht in Kourou bald auch die neue Vega zur Verfügung. Sie ist nach dem Hauptstern der Leier benannt.

    Diese Rakete soll vor allem Forschungssatelliten, die bis zu eineinhalb Tonnen schwer sind, auf niedrige Umlaufbahnen über die Pole hinweg tragen. Der Erstflug ist gegen Ende des Jahres geplant.

    Vega, Soyuz und Ariane für die kleinen, mittleren und großen Satelliten: Europas Weltraumbahnhof zwischen Dschungel und Atlantikküste wird immer beliebter.

    Das Soyuz-Programm für Europas Weltraumbahnhof

    Die Vega-Rakete in Kourou