
Um keine wertvollen Olympioniken im Rahmen riskanter Medikamententests zu schädigen, habe man auf Sportler zurückgegriffen, die noch nicht zur Weltspitze gehört hätten, sagte Co-Autorin Jutta Braun bei der Präsentation der Forschungsarbeit in Erfurt. An diesen sogenannten Anschlusskadern seien ab den 80ern neue Substanzen ausprobiert worden. Alle Verantwortlichen hätten dabei gewusst, dass sie mit Gesundheit und Menschenleben spielten. Zusammen mit René Wiese zeigt Braun auf, wie sich nach 1989 Täter aus Politik, Sportverbänden und Ärzteschaft die Verantwortung gegenseitig zuschoben. Die beiden Historiker vom Zentrum für Deutsche Sportgeschichte werteten unter anderem Gerichtsakten der Dopingprozesse aus den 90er Jahre aus. Die Forschungsarbeit war 2020 durch die Landesregierung Thüringen und den Landessportbund in Auftrag gegeben worden.
Diese Nachricht wurde am 22.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.