Archiv

Potsdam
Neue Synagoge soll im Sommer 2024 eröffnet werden

Die neue Stadtsynagoge in Potsdam soll im kommenden Sommer eröffnet werden. Das sagte der Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Lehrer, bei einem Rundgang auf der Baustelle. Das Gotteshaus wird in unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Landtag errichtet und vom Land Brandenburg finanziert.

    Potsdam: Ein Bauzaun steht vor der Baustelle des jüdischen Synagogen- und Gemeindezentrums in der Potsdamer Schlossstraße.
    Die Baustelle der Neuen Synagoge in Potsdam, sie soll im Sommer 2024 eröffnet werden. (Monika Skolimowska / dpa / Monika Skolimowska)
    Es soll von allen jüdischen Gemeinden Potsdams gemeinsam genutzt werden können. Kulturministerin Schüle sagte, mitten im Herz der Stadt beginne das Herz der jüdischen Gemeinden bald zu schlagen. Das Bauwerk sei auch ein Ausdruck der unverbrüchlichen Solidarität des Landes mit den Jüdinnen und Juden, betonte, die SPD-Politikerin.

    Architekt Haberland: Bei Innengestaltung Entstehung der jüdischen Religion berücksichtigt

    Der vierstöckige Bau war vom Berliner Architekten Haberland entworfen worden. Er sagte, er habe sich bei der Innengestaltung des Synagogenraums von dem Gedanken leiten lassen, dass die jüdische Religion einst in einem Zelt entstanden sei. So findet sich an der Decke des rund zehn Meter hohen Synagogenraums ein Bronzegeflecht, das an ein Zeltdach erinnern soll. Möbel, Wände und der Parkettfußboden des Gottesdienstraumes sollen aus Eichenholz gefertigt werden.
    Geplant ist, dass die Synagoge neben einem Saal, der knapp 200 Plätze umfasst und gemäß den orthodoxen Vorschriften auch eine Frauenempore hat, unter anderem auch mit einem Ritualbad (Mikwe) im Untergeschoss ausgestattet wird.

    Jahrelanger Streit um Synagogen-Neubau

    Um den Neubau der Synagoge hatte es jahrelang Streit zwischen dem Land und den untereinander zerstrittenen jüdischen Gemeinden Potsdams gegeben. Die Landesregierung schloss am Ende mit der Zentralwohlfahrtsstelle eine Vereinbarung, um sicherzustellen, dass bei Planung, Bau und Betrieb des Synagogenzentrums die Interessen der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer in besonderer Weise berücksichtigt werden. Im November 2021 konnte der Grundstein gelegt werden, im August 2022 wurde Richtfest gefeiert. Die Baukosten stiegen in dieser Zeit den Angaben zufolge von 13,7 auf 16,4 Millionen Euro.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.