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Archäogenetik
Neue Theorie über Ursprung des Homo Sapiens

Forschende aus Kanada und den Vereinigten Staaten gehen davon aus, dass der moderne Mensch sich gleichzeitig an mehreren Orten auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt hat. Das belegten genetische Daten, teilten Expertinnen und Experten von der McGill University und der University of California mit.

    In der Ausstellung "ROOTS // Wurzeln der Menschheit" laufen zwei jugendliche Besucher im Rheinischen Landesmuseum in Bonn an einer Plakatwand vorbei, die den Evolutionsverlauf zum Homo Sapiens beschreibt.
    Dass der Ursprung des Homo Sapiens in Afrika liegt, ist mittlerweile bekannt. Doch es gibt noch Unklarheit darüber, wie genau sich der moderne Mensch entwickelte. (picture-alliance / dpa / Jörg Carstensen)
    Die verschiedenen Populationen seien herumgezogen und hätten sich über Hunderttausende von Jahren vermischt. Diese Erkenntnisse stünden im Gegensatz zur klassischen Theorie eines einzigen Ursprungsortes für den Homo Sapiens in Ost- oder Südafrika, sagte eine der Mitautorinnen, Brenna Henn. Es sei schon immer schwierig gewesen, diese Theorie mit den Funden an so weit entfernten Orten wie Marokko oder Äthiopien in Einklang zu bringen. In der Fachzeitschrift "Nature" schreibt das Wissenschaftsteam aber auch, es gebe nur wenige fossile Funde und Gen-Daten aus dieser Zeit vor rund 300.000 Jahren.
    Diese Nachricht wurde am 20.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.