Zellbiologie und Genetik haben in der vergangenen Dekade einige Mechanismen der Krebsentwicklung aufgedeckt, was der Entwicklung von Medikamenten zugute kam. "Hunderte Substanzen werden derzeit in Kliniken getestet", sagt Richard Klausner, Direktor des Nationalen Krebs-Instituts NCI der USA. Diese Substanzen seien schon prinzipiell besser als die alten Krebsmedikamente, weil sie weniger giftig sind: "Vor zehn Jahren handelte es sich bei der Mehrzahl der Substanzen, die wir testeten, um Zellgifte. Wir wussten ungefähr, wie sie wirken, aber eigentlich war der Ansatz ein hoch entwickeltes System von Trial und Error." In diesem Jahr seien nur noch zwölf Prozent der Medikamente Zellgifte, und von etwa 60 Prozent könne man genau sagen, wo sie angreifen und was die Aufgabe der Zielstrukturen ist.
Mit den neuen Medikamenten wird sich künftig auch der Ablauf der Medikamentenentwicklung, der Tests und der Zulassung verändern. Da die neuen Mittel nicht mehr so giftig sind, lässt sich kaum noch eine maximal verträgliche Dosis festlegen. Die Neuentwicklungen wirken gleichzeitig spezifischer. Eine Substanz beispielsweise, die einen bestimmten Rezeptor auf den Tumorzellen blockiert, kann nur dann helfen, wenn dieser Rezeptor auf dem Tumor des Patienten auch vorhanden ist. Klausner fordert daher, man müsse weggehen vom Konzept der höchsten zulässigen Dosis. Neue Medikamente sollten auch nicht mehr in breiten Studien getestet werden, sondern nur noch bei den Patienten, die aufgrund ihrer molekularen Ausstattung überhaupt auf den Stoff ansprechen können.
[Quelle: Grit Kienzlen]
Mit den neuen Medikamenten wird sich künftig auch der Ablauf der Medikamentenentwicklung, der Tests und der Zulassung verändern. Da die neuen Mittel nicht mehr so giftig sind, lässt sich kaum noch eine maximal verträgliche Dosis festlegen. Die Neuentwicklungen wirken gleichzeitig spezifischer. Eine Substanz beispielsweise, die einen bestimmten Rezeptor auf den Tumorzellen blockiert, kann nur dann helfen, wenn dieser Rezeptor auf dem Tumor des Patienten auch vorhanden ist. Klausner fordert daher, man müsse weggehen vom Konzept der höchsten zulässigen Dosis. Neue Medikamente sollten auch nicht mehr in breiten Studien getestet werden, sondern nur noch bei den Patienten, die aufgrund ihrer molekularen Ausstattung überhaupt auf den Stoff ansprechen können.
[Quelle: Grit Kienzlen]