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Neue US-Corona-Strategie
Biden kämpft mit Tests, Impfen und Fakten gegen COVID-19

Flächendeckende Tests, eine umfassende Impfkampagne und Transparenz: Der neue US-Präsident Joe Biden will die Corona-Pandemie mit einer nationalen Strategie bekämpfen. Dabei hob er hervor, dass durch das Krisen-Missmanagement unter seinem Vorgänger die Lage völlig außer Kontrolle geraten sei.

Von Thilo Kößler |
Der neue US-Präsident Joe Biden spricht im State Dining Room des Weißen Hauses vor dem Mikrofon am ersten Tag nach seiner Amtseinführung.
Sämtliche Corona-Daten sollen künftig zentral erhoben werden - der neue US-Präsident Joe Biden geht den Kampf gegen das Virus an (picture alliance / Al Drago)
Joe Biden hat die Vielzahl der Einzelinitiativen zur Bekämpfung der Pandemie, die er binnen 24 Stunden vorstellte, zu einer nationalen Strategie gebündelt – sie sei umfassend und in jedem Detail aufeinander abgestimmt. Zudem basiere sie auf wahrheitsgemäßen Informationen und nicht auf vertuschen, verschweigen, verharmlosen, sagte er bei der Vorstellung des 200-seitigen Strategiepapiers.
Vor der Amtseinführung von Joe Biden als US-Präsident sind in der US-Hauptstadt viele Soldaten zusammengezogen worden 
Joe Biden - Ein Präsident vor einem gespaltenen LandMit seinem Corona-Krisenmanagement will der neue US-Präsident Joe Biden ein politisch tief gespaltenes Land einen. Das könnte ihm gelingen – Anzeichen dafür gibt es.
Das war der erste Seitenhieb auf die Vorgängerregierung Donald Trumps – der zweite ließ nicht lange auf sich warten. Aus dem Umfeld Joe Bidens verlautete, Trump habe nicht die leiseste Vorstellung davon gehabt, wie man der Krise Herr werden könne - geschweige denn eine wirkliche Strategie. So sehr die Entwicklung der Impfstoffe Hoffnungen wecke, so ernüchternd sei die Erkenntnis, dass das Management der Auslieferung und Bereitstellung ein voller Schlag ins Wasser war, erklärte Joe Biden.

Viel mehr Tests, umfassende Impfkampagne

Zu Bidens Generalplan gehören eine breit angelegte Initiative für flächendeckende Tests und eine umfassende Impfkampagne. Dabei sollen landesweite Impfzentralen aufgebaut werden, die auch in ländlichen Gebieten den Impfstoff bereithalten sollen. Joe Biden will in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 100 Millionen Impfungen vornehmen lassen. Zur brutalen Wahrheit gehöre allerdings auch, dass es Monate dauern werde, bis die Mehrheit der Amerikaner versorgt sei, sagte er.

Mehr Masken in der Öffentlichkeit

Deshalb forderte er seine Landsleute auf, in den nächsten 100 Tagen in der Öffentlichkeit Maske zu tragen. Nur so könne man der weiteren Verbreitung des Virus vorbeugen. Für Schulen sollen Programme erstellt werden, unter welchen Bedingungen sie wieder öffnen können. Anweisungen erteilte der Präsident auch für Flugreisende in die USA: Vor dem Abflug muss ein Test vorgelegt werden, nach Ankunft ist eine obligatorische Quarantäne vorgesehen. Sämtliche Daten sollen künftig zentral erhoben werden. Es werden neue Steuerungskommissionen ins Leben gerufen, die in allen Bundesstaaten Ansprechpartner haben sollen und miteinander vernetzt werden. Dahinter steht die Erkenntnis, dass die Lage völlig außer Kontrolle geraten ist. Biden rechnet damit, dass die Zahl der Toten im Februar auf 500.000 steigen wird. Es wird noch schlimmer kommen, ehe es besser wird, sagte er.

Mehr Fakten, mehr Transparenz

Joe Biden versprach eine Offensive wahrheitsgemäßer Informationen und rückhaltloser Transparenz: Politische Interessen dürften beim Krisenmanagement keine Rolle spielen. Deshalb sollten künftig Experten wie Anthony Fauci die Öffentlichkeit informieren und nicht der Präsident.
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Unter Donald Trump hatten wissenschaftliche Berater im Weißen Haus einen schweren Stand. Präsident Joe Biden will das ändern. Er hat den renommierten Genforscher Eric Lander zum obersten Wissenschaftsberater ernannt.
Der angesprochene Chefberater Anthony Fauci, den Joe Biden im Amt beließ, ging auf seine schwierige Rolle unter Donald Trump ein – er sei nicht gerade in einer komfortablen Situation gewesen, als er dem Präsidenten immer wieder habe widersprechen müssen.

Umso erleichterter sei er nun, die Fakten sprechen lassen zu können, ohne auf politische Interessen Rücksicht nehmen zu müssen.
Die mächtige Mehrheitsführerin der Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, will bis Anfang Februar das geplante neue Hilfsprogramm in Höhe von 1,9 Billionen Dollar auf den parlamentarischen Weg bringen. Etliche Republikaner kündigten bereits ihren Widerstand an.