Der potenzielle künftige Dozent Andreas Nordhein trommelte gestern eifrig für die neueste Leipziger Privathochschule. Wenig später taten es ihm die Initiatoren gleich - wenn auch mit Worten. Nordheins Auftritt sollte zeigen: Hier wird Kreativität gelebt. Und demnächst wird hier gelehrt, wie man Kreativität fördert. Professor Frank Schulz, Gründungsdekan der Hochschule für Kreativitätspädagogik, erklärt, für wen das neue Angebot gedacht ist:
" Das Studium der Kreativitätspädagogik könnte einmal für diejenigen interessant sein, die in irgendeinem außerschulischen Berufsfeld kreativitätspädagogisch arbeiten wollen. Dann gibt es aber die Möglichkeit, dass jemand, der ein Lehramtsstudium macht, sich vornimmt, sich speziell noch eine Zusatzqualifikation zu holen, um wirklich über das normale Studium hinaus die kreative Persönlichkeit in den verschiedenen Bereichen fördern zu können. Und er könnte das Ganze als Zweitstudium betreiben."
Eine Weiterbildungsmöglichkeit in diesem Sinne gibt es in Leipzig schon seit 1992, angeboten von der Mehlhorn-Stiftung, die nun auch die Hochschule ins Leben ruft. Der Pädagogik-Professor Hans-Georg-Mehlhorn vervollständigt damit sein eigenes kleines Bildungssystem. Acht Kreativitätskindergärten, neun Grundschulen und ein Gymnasium in den neuen Bundesländern arbeiten nach einem Konzept, das Mehlhorn und seine Frau Gerlinde entwickelt haben. Forschergruppen der Universität Bamberg und des Deutschen Instituts für internationale pädagogische Forschung evaluieren derzeit die Arbeit der Schulen. Dort sind ausschließlich Lehrer tätig, die sich in Sachen Kreativitätspädagogik weitergebildet haben. So wie Annett Hackel, die am Kreativitätsgymnasium Deutsch und Englisch unterrichtet:
" Die Weiterbildung hat mir eine ganze Menge gebracht, für mich als Persönlichkeit. Und das hilft dann ganz einfach auch, mit den Schülern zu arbeiten und auch dort herauszufinden, was die Einzelnen können. Und das ist ja das, was das Konzept vor allem besagt: Finde heraus, was der Einzelne kann, fördere ihn dort und fordere ihn mehr und unterstütze ihn da, wo er Hilfe braucht."
Tanz, Theater, Musik und Kunst werden in den Kreativitätsschulen ebenso unterrichtet wie der kreative Umgang mit Sprache und mit neuen Medien sowie strategisches Denken. Im Gymnasium gibt es zudem das Fach "Entdecken, erfinden, erforschen", und drei Fremdsprachen, darunter Arabisch, sind Pflicht. Das alles zusätzlich zum Unterricht nach sächsischem Lehrplan. Logisch, dass es sich um Ganztagsschulen handelt. Logisch auch, dass in diesen Schulen ein Grund für die neue Hochschule zu suchen ist, wie Hans-Georg Mehlhorn bestätigt:
" Da gegenwärtig die Nachfrage nach solchen Kreativitätsschulen aus dem ganzen Bundesgebiet sehr groß ist und es gegenwärtig immer daran scheitert, dass es keine entsprechend qualifizierten Pädagogen gibt, haben wir gesagt, ist das schon ein ganz wichtiger Grund."
Kreativitätspädagogik wird vorerst der einzige Studiengang der Hochschule sein. Unter einem Dach mit Grundschule und Gymnasium werden überwiegend freischaffende Künstler die Lehrveranstaltungen bestreiten. Und natürlich der Dekan Frank Schulz, der sonst an der Universität Leipzig das Institut für Kunstpädagogik leitet. Synergieeffekte sind erwünscht:
" Es kommt eigentlich auf den gegenseitigen Austausch an, auf gemeinsame Projekte, die gegenseitige Anerkennung von Modulen, den Austausch von Studierenden. Und da verspreche ich mehr sehr viel davon, und das betrifft auch meine Studierenden, die sich sehr darauf freuen."
Wer ab dem Wintersemester den Bachelor in Kreativitätspädagogik anstreben will, kann sich ab sofort in Leipzig bewerben. Die Studiengebühren betragen pro Monat 590 Euro, in der berufsbegleitenden Variante 230 Euro. Ihre Eignung für einen der bis zu 20 Studienplätze müssen die Bewerber mit einer Arbeit zum Thema "Farbspiele" nachweisen.
Noch fehlt allerdings die staatliche Anerkennung der Hochschule. Das sächsische Wissenschaftsministerium prüft derzeit den Antrag. Hans-Georg Mehlhorn macht sich aber keine Sorgen. Er hat gelernt, sich zu gedulden. Das Leipziger Kreativitätsgymnasium bekam die Genehmigung für die Aufnahme des Schulbetriebs schließlich auch erst an dem Tag, an dem der Unterricht begann.
" Das Studium der Kreativitätspädagogik könnte einmal für diejenigen interessant sein, die in irgendeinem außerschulischen Berufsfeld kreativitätspädagogisch arbeiten wollen. Dann gibt es aber die Möglichkeit, dass jemand, der ein Lehramtsstudium macht, sich vornimmt, sich speziell noch eine Zusatzqualifikation zu holen, um wirklich über das normale Studium hinaus die kreative Persönlichkeit in den verschiedenen Bereichen fördern zu können. Und er könnte das Ganze als Zweitstudium betreiben."
Eine Weiterbildungsmöglichkeit in diesem Sinne gibt es in Leipzig schon seit 1992, angeboten von der Mehlhorn-Stiftung, die nun auch die Hochschule ins Leben ruft. Der Pädagogik-Professor Hans-Georg-Mehlhorn vervollständigt damit sein eigenes kleines Bildungssystem. Acht Kreativitätskindergärten, neun Grundschulen und ein Gymnasium in den neuen Bundesländern arbeiten nach einem Konzept, das Mehlhorn und seine Frau Gerlinde entwickelt haben. Forschergruppen der Universität Bamberg und des Deutschen Instituts für internationale pädagogische Forschung evaluieren derzeit die Arbeit der Schulen. Dort sind ausschließlich Lehrer tätig, die sich in Sachen Kreativitätspädagogik weitergebildet haben. So wie Annett Hackel, die am Kreativitätsgymnasium Deutsch und Englisch unterrichtet:
" Die Weiterbildung hat mir eine ganze Menge gebracht, für mich als Persönlichkeit. Und das hilft dann ganz einfach auch, mit den Schülern zu arbeiten und auch dort herauszufinden, was die Einzelnen können. Und das ist ja das, was das Konzept vor allem besagt: Finde heraus, was der Einzelne kann, fördere ihn dort und fordere ihn mehr und unterstütze ihn da, wo er Hilfe braucht."
Tanz, Theater, Musik und Kunst werden in den Kreativitätsschulen ebenso unterrichtet wie der kreative Umgang mit Sprache und mit neuen Medien sowie strategisches Denken. Im Gymnasium gibt es zudem das Fach "Entdecken, erfinden, erforschen", und drei Fremdsprachen, darunter Arabisch, sind Pflicht. Das alles zusätzlich zum Unterricht nach sächsischem Lehrplan. Logisch, dass es sich um Ganztagsschulen handelt. Logisch auch, dass in diesen Schulen ein Grund für die neue Hochschule zu suchen ist, wie Hans-Georg Mehlhorn bestätigt:
" Da gegenwärtig die Nachfrage nach solchen Kreativitätsschulen aus dem ganzen Bundesgebiet sehr groß ist und es gegenwärtig immer daran scheitert, dass es keine entsprechend qualifizierten Pädagogen gibt, haben wir gesagt, ist das schon ein ganz wichtiger Grund."
Kreativitätspädagogik wird vorerst der einzige Studiengang der Hochschule sein. Unter einem Dach mit Grundschule und Gymnasium werden überwiegend freischaffende Künstler die Lehrveranstaltungen bestreiten. Und natürlich der Dekan Frank Schulz, der sonst an der Universität Leipzig das Institut für Kunstpädagogik leitet. Synergieeffekte sind erwünscht:
" Es kommt eigentlich auf den gegenseitigen Austausch an, auf gemeinsame Projekte, die gegenseitige Anerkennung von Modulen, den Austausch von Studierenden. Und da verspreche ich mehr sehr viel davon, und das betrifft auch meine Studierenden, die sich sehr darauf freuen."
Wer ab dem Wintersemester den Bachelor in Kreativitätspädagogik anstreben will, kann sich ab sofort in Leipzig bewerben. Die Studiengebühren betragen pro Monat 590 Euro, in der berufsbegleitenden Variante 230 Euro. Ihre Eignung für einen der bis zu 20 Studienplätze müssen die Bewerber mit einer Arbeit zum Thema "Farbspiele" nachweisen.
Noch fehlt allerdings die staatliche Anerkennung der Hochschule. Das sächsische Wissenschaftsministerium prüft derzeit den Antrag. Hans-Georg Mehlhorn macht sich aber keine Sorgen. Er hat gelernt, sich zu gedulden. Das Leipziger Kreativitätsgymnasium bekam die Genehmigung für die Aufnahme des Schulbetriebs schließlich auch erst an dem Tag, an dem der Unterricht begann.