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Neuer 50-Euro-Schein
Kampf den Geldfälschern

Veränderte Optik, kräftigere Farben und vor allem fälschungssicher soll er sein: der neue 50-Euro-Schein. Die Europäische Zentralbank (EZB) präsentierte die runderneuerte Banknote in Frankfurt erstmals der Öffentlichkeit. Verbraucher können den neuen Geldschein allerdings erst ab Frühjahr 2017 in Händen halten.

Von Brigitte Scholtes | 05.07.2016
    ves Mersch, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), steht am 05.07.2016 in Frankfurt am Main (Hessen) in der Zentrale der EZB vor einer Darstellung der überarbeiteten 50-Euro-Banknote.
    Yves Mersch präsentierte in der EZB in Frankfurt eine der überarbeiteten 50-Euro-Banknoten. (picture-alliance/ dpa / Frank Rumpenhorst)
    Heute am frühen Nachmittag war es soweit: Yves Mersch, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, enthüllte den neuen 50-Euro-Schein. Er sieht ähnlich aus wie der bisherige aus der ersten Serie, die Farbe – offiziell als Orange bezeichnet – ist jedoch etwas kräftiger.
    Wie schon bei dem im November neu eingeführten 20-Euro-Schein gibt es ein Porträt-Fenster. Wenn man den Schein gegen das Licht hält, erscheint in diesem durchsichtigen Fenster ein Porträt der mythologischen Gestalt der Europa am oberen Ende des Hologramms, die kann man auch im Wasserzeichen sehen. Und wie beim 20er ist auf den 50er-Scheinen ebenfalls eine Smaragdzahl zu erkennen. Beim Kippen verändert sich deren Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau. Die neuen Scheine sollen fälschungssicherer sein, sagt Yves Mersch:
    "Wir reagieren mit der Ausgabe der neuen Euro-Banknotenserie zwar nicht auf irgendeine Fälschungsbedrohung, aber wir möchten doch deutlich den Vorsprung vor den Möglichkeiten bewahren, den Fälscher haben, etwa bei Kopierern."
    50-Euro-Schein wird häufig gefälscht
    Neben dem 20er wird der 50er am häufigsten gefälscht. Zwar ist der 50-Euro-Schein der vierte in der Reihe der Europa-Serie, aber er sei doch eine besondere Banknote, meint Mersch:
    "Die 50-Euro-Note, das ist der am meisten verbreitete Euro-Geldschein, er ist sozusagen das Scharnier der Transaktionswährung und der Funktion der Wertaufbewahrung eines Geldscheins. Deshalb sind 45 Prozent aller Geldscheine 50-Euro-Noten. Es gibt mehr 50er Geldscheine als die 5er, 10er und 20er zusammengenommen."
    Der neue 50-Euro-Schein wird am 4. April 2017 ausgegeben. Bis dahin erhalten die Hersteller etwa der Geld- oder Fahrkartenautomaten die Gelegenheit, sich auf den neuen Schein einzustellen – bei der Einführung des ersten Scheins der Serie, des 5ers nämlich, hatte es zunächst Probleme gegeben. In den nächsten Jahren folgen dann noch der 100- und der 200-Euro-Schein, dann ist die Serie komplett. Denn den 500-Euro-Schein will die EZB ja abschaffen: Dessen Ausgabe wird Ende 2018 eingestellt. Allerdings bleibt er weiter gültig. Diese Entscheidung hatte vor wenigen Wochen den Verdacht genährt, die EZB wolle das Bargeld nach und nach ganz abschaffen. Dem widersprach Mersch heute deutlich:
    "Bargeld bleibt ins deshalb erhalten. Die allmähliche Ausgabe der neuen Euro-Banknoten mit neuen und verbesserten Sicherheitsmerkmalen ist zu einem gewissen Maß auch das gedruckte Bekenntnis des Eurosystems zum Bargeld als eine vertrauenswürdige und effiziente Form des Bezahlens."
    Die Banknoten der ersten Serie werden jedoch nach und nach aus dem Verkehr gezogen.