Ein schmaler, langgestreckter Bau auf einem knapp bemessenen, schwierigen Grundstück. Und dennoch ein großartiger Bau, außen wie innen, so viel lässt sich ohne Übertreibung sagen zur Architektur des neuen Museums für die Sammlung Brandhorst. Wer das Haus von weitem sieht, hat zunächst den Eindruck, es mit einem "Op-Art-Kunstwerk" zu tun zu haben: das Auge kann die Eindrücke von der Fassade des Hauses zunächst kaum fassen, ein flirrendes Gewebe aus Farben ist zu sehen, dessen Konturen verschwimmen ... Es sind 36.000 bunte Keramikstäbe in 23 Farben die das selbst wie ein Kunstwerk wirkende, äußere Erscheinungsbild des Museum entfachen. Wer das Haus betritt gelangt in eine wesentlich nüchterne Atmosphäre. Schon im Foyer fällt die satte Holzverkleidung auf: helles, geöltes Eichenholz umfasst hier die Böden und Einbauten, womit ein warmer Empfang bereitet wird, was die ansonsten sehr funktionalen Räume im Hause leicht konterkariert. Auch die großzügig geschnittene Treppe, die eine Etage höher führt oder eine Geschoßebene tiefer, ist ganz von Holz umhüllt ... Es sind solche architektonischen Akzente, die dem Haus auch im Innern eine eigene Handschrift verleihen. Der Bau wirkt, wohin man sich wendet, dezent und sympathisch. Am wichtigsten ist wohl der Eindruck, dass es beim Rundgang nie langweilig wird in den ganz unterschiedlich großen und hohen Räumen mit insgesamt 3200 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Eines der Highlights ist zweifellos der dem "Lepantos Zyklus" von Cy Twombly gewidmete Raum. Er wurde speziell auf den 12 Bilder umfassenden Werkzyklus des Malers zugeschnitten und liegt am hammerkopfförmigen Ende des Baus im Obergeschoss. Neun Meter ist der Saal hoch und schon jetzt geht eine besondere Stimmung von ihm aus. Es ist der einzige, maßgeschneiderte Raum im Museum und zugleich ein architektonisches Experiment, da niemand bis heute sagen kann, wie die Wirkung sein wird, wenn hier Twomblys Bilder hängen. Es ist ein Museum entstanden, das einer im Wachsen und in Veränderung befindlichen Sammlung dienen soll, was auch die Sammlungspolitik der Stiftung in Zukunft mitbestimmen wird. Andy Warhol wird wohl den größten Raum bekommen, für riesige Formate von 11 Metern Breite wie "The last Supper" und auch die "Oxydationsbilder" brauchen sehr viel Platz.
Mit einem schönen Ausblick auf die Pinakothek der Moderne und das Klenze-Portal der Alten Pinakothek erweist das Museum Brandhorst dem Museumsareal, zu dem es gehört, seine Referenz. Anders als die übrigen Häuser hat es seinen Eingang nach Schwabing ausgerichtet und wird von diesem quirligen, studentisch geprägten Stadtteil aus die Besucher empfangen. "Wenn du vom Sammler zum Stifter wirst, dann brauchst du starke Nerven und ein dickes Fell", hat Udo Brandhorst einmal gesagt und spielte damit auf einen langen Leidensweg voller Querelen an. Doch nun endlich hat die Sammlungen zu einem ihr gemäßen Ort gefunden.
"Wunderbares Haus, man kann dem Freistaat Bayern nur gratulieren, so ein schönes Haus hier an die Stelle zu setzen. Und wenn sie sich gleich die Architektur hier anschauen, dann werden sie feststellen, dass die Räume in den Proportionen stimmen, dass die Materialien stimmig sind. Dass vor allem die Lichtverhältnisse deshalb so gut sind, weil das Haus zu 90 Prozent Tageslicht hat. Und das bekommt den Bildern natürlich besonders gut. Und 90 Prozent Tageslicht heißt natürlich auch, dass man Energie spart und das ist mit dem Haus besonders gut gelungen. Wir haben im Vergleich zu anderen Häusern einen Energieverbrauch, der zu 30-40 Prozent niedriger ist. Und das passt natürlich in unsere Zeit. Und zu verdanken ist das sicherlich dem Architektenehepaar Louisa Hutton und Matthias Sauerbruch."
Sieben Jahre nach Eröffnung der Pinakothek der Moderne in München, soll die Sammlung Brandhorst nicht der letzte Baustein sein in der schon jetzt dicht gedrängten Museumslandschaft im Umfeld der Alten Pinakothek, wie Reinhold Baumstark betont, der Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
"Wir brauchen Raum für die grafische Sammlung. Das ist ein ganz uraltes Thema, das nun endlich auch erfüllt und angegangen werden muss. Aber die Pinakothek der Moderne braucht auch Raum für Depots und vor allem Platz für Wechselausstellungen. Derzeit müssen wir für alle großen Ausstellungen unsere Museumsbestände abbauen, was nicht sinnvoll ist. Und von daher gesehen, gibt es Überlegungen, auf diesem Areal weiterzubauen. Das sind erste Überlegungen, erste Ansätze."
Mit einem schönen Ausblick auf die Pinakothek der Moderne und das Klenze-Portal der Alten Pinakothek erweist das Museum Brandhorst dem Museumsareal, zu dem es gehört, seine Referenz. Anders als die übrigen Häuser hat es seinen Eingang nach Schwabing ausgerichtet und wird von diesem quirligen, studentisch geprägten Stadtteil aus die Besucher empfangen. "Wenn du vom Sammler zum Stifter wirst, dann brauchst du starke Nerven und ein dickes Fell", hat Udo Brandhorst einmal gesagt und spielte damit auf einen langen Leidensweg voller Querelen an. Doch nun endlich hat die Sammlungen zu einem ihr gemäßen Ort gefunden.
"Wunderbares Haus, man kann dem Freistaat Bayern nur gratulieren, so ein schönes Haus hier an die Stelle zu setzen. Und wenn sie sich gleich die Architektur hier anschauen, dann werden sie feststellen, dass die Räume in den Proportionen stimmen, dass die Materialien stimmig sind. Dass vor allem die Lichtverhältnisse deshalb so gut sind, weil das Haus zu 90 Prozent Tageslicht hat. Und das bekommt den Bildern natürlich besonders gut. Und 90 Prozent Tageslicht heißt natürlich auch, dass man Energie spart und das ist mit dem Haus besonders gut gelungen. Wir haben im Vergleich zu anderen Häusern einen Energieverbrauch, der zu 30-40 Prozent niedriger ist. Und das passt natürlich in unsere Zeit. Und zu verdanken ist das sicherlich dem Architektenehepaar Louisa Hutton und Matthias Sauerbruch."
Sieben Jahre nach Eröffnung der Pinakothek der Moderne in München, soll die Sammlung Brandhorst nicht der letzte Baustein sein in der schon jetzt dicht gedrängten Museumslandschaft im Umfeld der Alten Pinakothek, wie Reinhold Baumstark betont, der Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
"Wir brauchen Raum für die grafische Sammlung. Das ist ein ganz uraltes Thema, das nun endlich auch erfüllt und angegangen werden muss. Aber die Pinakothek der Moderne braucht auch Raum für Depots und vor allem Platz für Wechselausstellungen. Derzeit müssen wir für alle großen Ausstellungen unsere Museumsbestände abbauen, was nicht sinnvoll ist. Und von daher gesehen, gibt es Überlegungen, auf diesem Areal weiterzubauen. Das sind erste Überlegungen, erste Ansätze."