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Neuer Chef des chinesischen Basketballverbands
Neue Basketballplätze statt Werbespots

Nicht nur langweilige und dickbäuchige Bürokraten können Sportverbände leiten, sondern auch echte Sportstars. Das ist das Bild, das mit dem Schritt vermittelt wird. Einstimmig ist Yao Ming am Morgen in Peking zum neuen Chef des chinesischen Basketball-Verbands gewählt worden.

Von Steffen Wurzel |
    Yao Ming ist heute als neuer Präsident des Chinesischen Basketballverbands vorgestellt worden.
    Yao Ming ist heute als neuer Präsident des Chinesischen Basketballverbands vorgestellt worden. (Imago Sportfoto)
    Der 36jährige versprach, sich vor allem um die Nachwuchsförderung in China zu kümmern: "Ich hoffe, dass Sportfans künftig nicht mehr nach Basketballplätzen zum Spielen suchen müssen und das auch Kinder in den weniger entwickelten Teilen Chinas hochklassige Spiele genießen können."
    Die Wahl Yao Mings zum Verbandschef ist deshalb bemerkenswert, als das der Sport und die Strukturen dahinter immer noch einer der wenigen Bereiche in China sind, die noch ziemlich kommunistisch und deshalb sehr bürokratisch organisiert sind. Dem Sport kann so eine promintente und professionell vernetzte Persönlichkeit an der Verbandsspitze also nur guttun.
    Seit seinem Karriereende war er vor allem Werbefigur

    Yao Ming gehört zu den international berühmtesten Sportstars Chinas. Fast zehn Jahre spielte er in den USA beim NBA-Club Houston Rockets. In den Nullerjahren war er nicht nur einer der besten Spieler der NBA, sondern mit seinen knapp 2,30 Meter auch einer der größten. Seit seinem Karriereende ist Yao Ming in China vor allem als Gesicht auf Werbeplakaten omnipräsent. Für alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist, macht er Werbung. Dieses Engagement dürfte der Shanghaier nun durch seinen neuen Job als Verbandschef zurückfahren müssen.