Paris
Neuer französischer Premier Lecornu: "Kluft zwischen politischem und realem Leben ist besorgniserregend"

Der neue französische Premierminister Lecornu hat Veränderungen im Umgang mit der Opposition angekündigt.

    Der neu ernannte Ministerpräsident Sebastien Lecornu (r) und der ehemalige französische Ministerpräsident Francois Bayrou (l) nach einer Übergabezeremonie in der Residenz des Ministerpräsidenten.
    Der neu ernannte Ministerpräsident Lecornu (r) und der ehemalige französische Ministerpräsident Bayrou (Christophe Ena/AP/dpa)
    Lecornu sagte bei der Amtsübergabe in Paris, hier müsse man kreativer, aber auch ernsthafter werden. Es werde Brüche geben müssen, bei der Methode ebenso wie beim Inhalt. Die Kluft zwischen der Politik und dem realen Leben des Landes sei besorgniserregend. Lecornu betonte, noch am Nachmittag wolle er sich mit Vertretern von Parteien treffen. Der 39-Jährige war bislang Verteidigungsminister und wurde gestern von Staatspräsident Macron zum neuen Premierminister ernannt. Er steht vor der schwierigen Aufgabe, Mehrheiten im Parlament für die Verabschiedung eines Haushalts zu organisieren. In der Nationalversammlung gibt es derzeit drei Lager: das von Macron, das der Rechtspopulisten und das linke Lager.
    In Frankreich finden heute zudem landesweit Proteste gegen die geplanten Haushaltskürzungen statt. Dabei kam es zu Verkehrsbehinderungen, brennenden Barrikaden und Zusammenstößen mit der Polizei. Laut Innenministerium wurden bereits 200 Personen festgenommen.
    Diese Nachricht wurde am 10.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.