Italiens Superintendanzen für Kulturgüter arbeiten oft mit den Ingenieuren aus Turin zusammen, wenn es darum geht, neue technologische Innovationen zur Restaurierung von großen oder bedeutenden Kulturdenkmälern zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist etwa die Wiederherstellung des David, den Michelangelo 1504 schuf. Diese Marmorskulptur gehört zu den wohl bekanntesten Kunstwerken der Welt. Ganze 498 Jahre hat der ewige Jüngling inzwischen auf dem Buckel, erklärt Bruno Malinteso von der Superintendanz Florenz: "Das Herzstück aller Probleme ist, dass eine so alte Skulptur viel Pflege erfordert. Überdies ist Michelangelos David überaus groß und entsprechend schwer." Der Bildhauer berechnete Proportionen und Masseverteilung der Statue so, dass sie tatsächlich ohne Hilfsmittel auf eigenen Beinen steht. Allerdings wurden in den letzen Monaten an den Fersen und Beinen Davids kleine Risse entdeckt, die eine sofortige Ganzkörperuntersuchung auslösten. Ergebnis: Italiens berühmtester Nackter muss generalüberholt werden.
In Zusammenarbeit mit Fiat wurde deshalb ein Spezialkran entwickelt, der mitten in jenem großen Saal des Florentiner Akademiemuseums steht, in dem sich der David majestätisch erhebt. Jeden Morgen steigt ein Restaurator in die kleine Krankapsel und bugsiert sich mit Hilfe einer Fernsteuerung in eine Position, von der er aus bequem einen Körperteil des David untersuchen und gegebenenfalls behandeln kann. Er reinigt mit einer Mischung aus Wasser und Seife den Marmor akribisch Zentimeter um Zentimeter und untersucht ihn dabei auf Risse. Der Kran selbst verfügt über ein raffiniert ausgetüfteltes Sensorensystem: Nähert sich das Vehikel der Skulptur zu sehr an, auf etwa zehn Zentimeter, dann erklingt ein Alarmsignal und die enge Gondel stoppt automatisch. Der festgesetzte Restaurator muss dann seine Kapsel in gebührend großen und David nicht gefährdenden Abstand manövrieren.
Der David wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach beschädigt. 1871 schließlich wurde das Meisterwerk der italienischen Renaissance in das Akademiemuseum verbracht. Vor allem im 19. Jahrhundert wurde die Statue unsachgemäß restauriert, weiß Bruno Malinteso: "Dabei wurde auch heißes Wachs in die Ritzen des Marmors gegossen, weil man glaubte, so die Erosion des Steins aufhalten zu können. Allerdings litt der Marmor darunter sogar noch mehr." Jetzt werden die Risse auf ihre Gefahr hin untersucht. Sind sie ungefährlich, dann lassen die Experten sie so wie sie sind. Das Arbeiten an der Skulptur können täglich rund 10.000 Besucher mitverfolgen. Der Kran soll nach Abschluss der Arbeiten – etwa Anfang 2003 – auch bei anderen Großskulpturen in Florenz und Umgebung eingesetzt werden. Ist der David gereinigt und restauriert, soll er mit Hilfe eines Scanners Zentimeter genau erfasst werden. So sollen zukünftig auch Sehbehinderte mit Hilfe von Spezialhandschuhen und eines Computers das Meisterwerk vollständig, wenn auch nur virtuell, abtasten können.
[Quelle: Thomas Migge]
In Zusammenarbeit mit Fiat wurde deshalb ein Spezialkran entwickelt, der mitten in jenem großen Saal des Florentiner Akademiemuseums steht, in dem sich der David majestätisch erhebt. Jeden Morgen steigt ein Restaurator in die kleine Krankapsel und bugsiert sich mit Hilfe einer Fernsteuerung in eine Position, von der er aus bequem einen Körperteil des David untersuchen und gegebenenfalls behandeln kann. Er reinigt mit einer Mischung aus Wasser und Seife den Marmor akribisch Zentimeter um Zentimeter und untersucht ihn dabei auf Risse. Der Kran selbst verfügt über ein raffiniert ausgetüfteltes Sensorensystem: Nähert sich das Vehikel der Skulptur zu sehr an, auf etwa zehn Zentimeter, dann erklingt ein Alarmsignal und die enge Gondel stoppt automatisch. Der festgesetzte Restaurator muss dann seine Kapsel in gebührend großen und David nicht gefährdenden Abstand manövrieren.
Der David wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach beschädigt. 1871 schließlich wurde das Meisterwerk der italienischen Renaissance in das Akademiemuseum verbracht. Vor allem im 19. Jahrhundert wurde die Statue unsachgemäß restauriert, weiß Bruno Malinteso: "Dabei wurde auch heißes Wachs in die Ritzen des Marmors gegossen, weil man glaubte, so die Erosion des Steins aufhalten zu können. Allerdings litt der Marmor darunter sogar noch mehr." Jetzt werden die Risse auf ihre Gefahr hin untersucht. Sind sie ungefährlich, dann lassen die Experten sie so wie sie sind. Das Arbeiten an der Skulptur können täglich rund 10.000 Besucher mitverfolgen. Der Kran soll nach Abschluss der Arbeiten – etwa Anfang 2003 – auch bei anderen Großskulpturen in Florenz und Umgebung eingesetzt werden. Ist der David gereinigt und restauriert, soll er mit Hilfe eines Scanners Zentimeter genau erfasst werden. So sollen zukünftig auch Sehbehinderte mit Hilfe von Spezialhandschuhen und eines Computers das Meisterwerk vollständig, wenn auch nur virtuell, abtasten können.
[Quelle: Thomas Migge]