Newsblog zur Papstwahl
Amtseinführung von neuem Papst Leo XIV. in der kommenden Woche

Der neue Papst Leo XIV. hat im Vatikan mit den Kardinälen seine erste Messe als Kirchenoberhaupt gefeiert. Es gibt weiter viele Reaktionen auf seine Wahl - verbunden mit der Frage, wie politisch der Papst sein wird und welche Bedeutung er den Frauen in der Kirche beimisst. In unserem Newsblog halten wir Sie über alle Entwicklungen auf dem Laufenden.

    Leo XIV winkt lächelnd vom Balkon des Petersdoms. Er ist von der Seite fotografiert.
    Der neue Papst Leo XIV nach seiner Wahl. (Vatican Media / IPA via ZUMA Press)

    +++ Moskauer Patriarch Kyrill gratuliert Papst Leo XIV

    Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, hat dem neuen Papst Leo XIV gratuliert. "Sie treten Ihr Amt als Primas der römisch-katholischen Kirche in einem besonderen historischen Moment an, der sowohl mit einer Reihe von zivilisatorischen Herausforderungen als auch mit gewissen Vorzeichen der Hoffnung verbunden ist", heißt es in einer Mitteilung des Patriarchen, aus der die Nachrichtenagentur Ria Nowosti zitiert. "In diesem Zusammenhang erlangt die Beziehung zwischen dem christlichen Osten und Westen eine besondere Bedeutung für das Schicksal der Welt", fügte Kyrill hinzu und äußerte die Hoffnung nach einer "schrittweisen Weiterentwicklung" in den Beziehungen zwischen der römisch-katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche.

    +++ Papst Leo XIV. soll am 18. Mai offiziell ins Amt eingeführt werden

    Dies werde mit einer feierlichen Messe auf dem Petersplatz in Rom geschehen, teilte der Vatikan mit. Er erwartet dazu Staats- und Regierungschefs aus aller Welt und insgesamt hunderttausende Menschen.
    Die erste der wöchentlichen Generalaudienzen des Papstes soll dann am 21. Mai stattfinden. Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost war am Donnerstag von den Kardinälen zum Nachfolger des gestorbenen Pontifex Franziskus gewählt worden.

    +++ Synodaler Ausschuss sieht sich durch neuen Papst beflügelt

    Einen Tag nach der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. sind am Freitag katholische Bischöfe und Laien zur vierten Sitzung des Synodalen Ausschusses in Magdeburg zusammengekommen. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Stetter-Karp, zeigte sich überzeugt, dass der neue Papst den Weg der Synodalität fortsetzen und weiterentwickeln werde. Sie hoffe auf Rückenwind, betonte sie. Vertreter des ZdK-Präsidiums hätten im Februar den heutigen Papst und damaligen Kurienkardinal Robert Prevost im Vatikan getroffen. Er sei gut über die Situation in der Kirche in Deutschland informiert gewesen und habe für das innerkirchliche und politische Engagement der katholischen Laien gedankt.

    +++ Kirchenrechtler: Papst wird "Tyrannen die Stirn bieten"

    Der Kirchenrechtler Thomas Schüller sieht in Leo XIV. einen politischen Papst. Als erfahrener Diplomat werde er "den Tyrannen der Welt wie Trump und Putin die Stirn bieten", erklärte der Münsteraner Professor. Mit der Wahl von Papst Leo XIV. sei den Kardinälen ein Coup gelungen. Er verbinde aufgrund seiner Herkunft und Berufsbiografie "Kontinente, Kulturen, Sprachen und die verfeindeten katholischen Lager in der katholischen Kirche."

    +++ Papst beklagt Streben nach Macht und Vergnügen

    In seiner ersten Messe nach seiner Wahl hat Papst Leo XIV. das Streben nach "Macht und Vergnügen" und einen "Mangel an Glauben" in der heutigen Zeit beklagt. Von vielen Menschen werde der christliche Glaube als "etwas Absurdes angesehen, als etwas für schwache und wenig intelligente Menschen", sagte der Papst in seiner Predigt vor dem Kardinalskollegium in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Vorher richtete er sich in englischer Sprache an die Kardinäle. Sie hätten ihn dazu berufen, "das Kreuz zu tragen", sagte er. Zitat: "Und ich weiß, dass ich auf jeden Einzelnen von euch zählen kann, mit mir zu gehen."

    +++ Evangelische Kirche hofft auf weitere Stärkung der ökumenischen Gemeinschaft

    Die Evangelische Kirche in Deutschland hat den römisch-katholischen Christen zur Wahl von Papst Leo XIV. gratuliert. In einer Welt voller Brüche und Umbrüche erwarteten die Menschen, dass Christen ihre religiöse Botschaft umso deutlicher verkündeten und dies ökumenisch täten, teilte die EKD-Ratsvorsitzende Fehrs mit. Sie hoffe, dass die Stärkung der ökumenischen Gemeinschaft mit anderen Konfessionen für den Bischof von Rom weiterhin einen hohen Stellenwert einnehme. Als Kirchen sollte man weltweit weiterhin zusammenstehen, um für Gerechtigkeit, Frieden, die Bewahrung der Schöpfung und für Versöhnung einzutreten, so Fehrs weiter. Sie verstehe seine erste Rede nach der Wahl als klares Signal in diese Richtung.

    +++ Freie evangelische Gemeinden: "Gelungener erster Impuls"

    Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland, Otto, sagte dem Deutschlandfunk, die katholische Kirche habe in würdiger Weise einen Nachfolger für Franziskus gefunden und dabei Einigkeit demonstriert. Das sei beeindruckend. Er gratulierte Papst Leo XIV. zu einem „gelungenen ersten Impuls“ mit seiner „Frieden für die Welt“-Botschaft ausgerechnet am 8. Mai. Die gestrige Papstwahl war auf den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs gefallen.

    +++ Katholische Frauengemeinschaft fordert Gleichberechtigung - auch bei Weiheämtern

    Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) fordert vom neuen Papst Leo XIV. konkrete Schritte im Hinblick auf die Gleichberechtigung von Frauen in der römisch-katholischen Kirche. Die kfd-Vorsitzende Heil sagte, ein Papst, der diesen Weg verfolge, könne zur Leitfigur einer glaubwürdigen und geschlechtergerechten Kirche werden. Die kfd fordert seit Langem die Zulassung von Frauen zu allen Ämtern in der katholischen Kirche, auch zum Priesteramt.

    +++ Bundesratspräsidentin: Papst ist "Vertreter eines liberalen Amerika"

    Bundesratspräsidentin Rehlinger sieht in der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. ein mutiges Signal in einer komplizierten Weltlage. "Die katholische Kirche hat mit Leo XIV. ein neues Oberhaupt, das als wahrer Brückenbauer gilt", erklärte die SPD-Politikerin und Ministerpräsidentin des Saarlandes in Berlin. Sie bezeichnete den Papst als einen "Vertreter eines eher liberalen Amerika".

    +++ Papst Leo XIV. feiert erste Messe

    Der neue Papst Leo XIV. wird am Vormittag in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan seine erste Messe als neugewähltes Oberhaupt der katholischen Kirche feiern. Dies teilte der Vatikan-Sprecher Matteo Bruni vor Journalisten mit. Bei der Messe um 11 Uhr sollen demnach auch die Kardinäle dabei sein. Am Sonntag soll sich Leo XIV. zudem für das Mittagsgebet Regina Coeli vom Balkon des Petersdoms der Öffentlichkeit zeigen.

    +++ Theologin: Papst wird Thema Frauenweihe wohl nicht forcieren

    Die Theologin und Frauenrechtlerin Ganz sorgt sich, dass Papst Leo XIV. die Hoffnungen vieler Menschen der nördlichen Hemisphäre enttäuschen könnte. Die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen erklärte in der "Zeit": "Ich fürchte, dass der neue Papst das Thema Frauenweihe nicht forcieren, sondern eher Franziskus' Linie fortsetzt wird, also Frauen in Leitungspositionen bringt, die keine Weihe erfordern."

    +++ Erzbischof Koch: "Sehnsucht nach Ende der Kriege verbindet uns"

    Der Berliner Erzbischof Koch hat die Entscheidung für den neuen Papst Leo XIV. begrüßt. "Die Sehnsucht nach Beendigung der Kriege, nach einem echten Frieden, verbindet uns in Berlin in besonderer Weise mit dem neuen Heiligen Vater und der ganzen römisch-katholischen Weltkirche", erklärte Koch in Berlin. "Ich verstehe seinen Friedensappell als einen geistlichen und einen politischen." Für Sonntag ist ein Dankgottesdienst in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale geplant.

    +++ Bätzing: Neuer Papst vertritt eher die Trump-Kritiker

    Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing, hält es für möglich, dass der neue Papst einen politischen Gegenpol zu US-Präsident Donald Trump bilden wird. Bätzing sagte im Deutschlandfunk, zumindest deute vieles darauf hin. Robert Francis Prevost vertrete eher die Trump-kritische Seite der amerikanischen Bevölkerung. Bätzing erinnerte daran, dass Prevost als Kardinal auch schon US-Vizepräsident Vance widersprochen habe. Vance hatte mit Blick auf die Migrationspolitik erklärt, es sei ein „christliches Konzept“, dass man zuerst seine Familie liebe, dann die Mitbürger und erst dann den Rest der Welt. Zitat Bätzing: "Da hat sich Kardinal Prevost sehr deutlich eingeschaltet und gesagt: Nächstenliebe kennt keine Kategorisierung."

    +++ Augustinerorden in Deutschland: "Baff, erstaunt und gerührt"

    Mit "Freude, Überraschung, Ergriffenheit und Anspannung" hat der Augustinerorden in Deutschland auf die Wahl ihres Mitbruders Robert Francis Prevost zum Papst reagiert. Sie seien "baff, erstaunt und gerührt" gewesen, heißt es in einer Mitteilung des Ordens. Man habe zuvor sogar noch gescherzt: "Was, wenn Bob es wird?" Wirklich gerechnet hätten die Brüder mit der Wahl von Papst Leo XIV. allerdings nicht. "Wir kennen und schätzen unseren Mitbruder", heißt es. Der Vorsteher der deutschen Provinz der Augustiner, Provinzial Pater Lukas Schmidkunz, erklärte, er habe Prevost "als einen Mitbruder erlebt, der ein offenes Ohr für die Fragen und die Belange der Brüder hat".

    +++ DLF-Redakteur Schulz: "Keine revolutionären Schritte"

    Der Redakteur Benedikt Schulz aus der Deutschlandfunk-Redaktion "Religion und Gesellschaft" hat die Erwartungen an den neuen Papst Leo XIV. in einigen Punkten gedämpft. Von diesem dürfe man keine revolutionären Schritte erwarten, sagte Schulz im Deutschlandfunk. Gerade was in Deutschland prominente Themen wie die katholische Sexuallehre und den Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften angehe, habe sich der neue Papst in der Vergangenheit nicht sehr deutlich beziehungsweise vorsichtig ablehnend geäußert. Es werde also keine weitreichenden Schritte in diesem Bereich geben. Dafür werde er aber klare Signale bezüglich des Umgangs mit Armut und Flüchtlingen sowie zum Pazifismus senden.

    +++ Kirchenhistoriker: "Alle projizieren ihre Hoffnungen auf ihn"

    An den neuen Papst Leo XIV. werden nach Ansicht des Kirchenhistorikers Hubert Wolf große Erwartungen geknüpft. Alle projizierten jetzt ihre Hoffnungen auf ihn, sagte der Theologe im Deutschlandfunk. Er sei gewählt worden, weil er versuche verschiedene Strömungen zu versöhnen. Dies werde aber wahnsinnig schwer. Wolf betonte, wenn er Brücken bauen wolle, wäre es wichtig, dass er auch bald den synodalen Weg begleite.

    +++ Früherer Mitarbeiter von neuem Papst sieht ihn als "Brückenbauer"

    Der frühere Mitarbeiter vom jetzigen Papst Leo XIV., Pfarrer André Ciszewski aus Dinklage, hat das neue Kirchenoberhaupt als "Brückenbauer" bezeichnet. Leo werde verschiedene Positionen in der Mitte vereinen, sagte Ciszewski im Deutschlandfunk. Er höre sehr gut zu, sei sehr zugewandt und besitze eine schnelle Auffassungsgabe. Durch seine vorherigen Funktionen sei er bestens für das neue Amt vorbereitet.

    +++ Zentralrat der Juden: Papst steht für Nächstenliebe

    Der neue Papst steht nach Worten des Zentralrats der Juden in Deutschland für Nächstenliebe und Frieden. "Mögen diese Werte die katholische Kirche und die Weltgemeinschaft leiten", hieß es am auf der Plattform X. Der Zentralrat gratulierte dem neuen Oberhaupt von weltweit rund 1,4 Milliarden Katholiken zur Wahl.

    +++ Kardinal Marx: Papst ist "kein Mann von schnellen Antworten"

    Der Münchner Kardinal Marx hat sich "sehr glücklich" zum Verlauf der Papstwahl und der Entscheidung des Konklaves für den US-Amerikaner Robert Francis Prevost geäußert. Der neue Papst Leo XIV. solle ein Brückenbauer sein, sagte Marx am Donnerstagabend im ZDF. Er komme aus den USA, habe in Peru und Rom gearbeitet und administrative Fähigkeiten bei Leitungsaufgaben im Augustinerorden erworben: "Dies ist kein Mann von schnellen Antworten, sondern ein Mann des Zuhörens", sagte der Münchner Erzbischof

    +++ Deutsche Katholiken setzen Hoffnungen auf neuen Papst

    Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) setzt große Hoffnungen in Papst Leo XIV. Er sei ein Mann der Mitte, politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland, sagte die ZdK-Präsidentin Stetter-Karp der Deutschen Presse-Agentur. Sie gehe davon aus, dass Leo XIV. den Kurs seines Vorgängers Franziskus fortsetzen werde. 

    +++ Perus Präsidentin freut sich

    Perus Präsidentin Boluarte hat dem neuen Papst Leo XIV. in einer Fernsehansprache zur Wahl gratuliert und von einem historischen Moment für ihr Land gesprochen. Der neue Papst - der gebürtige US-Amerikaner Robert Prevost - hat seit 2015 auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Er war Missionar in Peru, gründete dort Pfarreien, leitete ein Priesterseminar und war in der Bischofsausbildung aktiv. 2015 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Chiclayo.

    +++ Kardinal Woelki: "Bewegendes Ereignis"

    Der Kölner Kardinal Woelki hat die Wahl von Papst Leo XIV. als bewegendes und auch tiefgehendes Ereignis bezeichnet. Woelki gehörte zu den drei deutschen wahlberechtigten Kardinälen. "Ich bin wirklich ganz froh und glücklich, dass wir so schnell einen neuen Heiligen Vater gefunden haben", erklärte er laut Erzbistum Köln in Rom.

    +++ Vorsitzender der Bischofskonferenz findet Wahl "hervorragend"

    Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Bätzing, nannte die Wahl des neuen Papstes "hervorragend". Der neue Papst habe mit seinem Friedensgruß deutlich gemacht, dass die Kirche weiterhin in internationalen Konflikten vermitteln wolle. Zudem stärkten dessen klare Worte zu einer synodalen Kirche den deutschen Kurs der Erneuerung der katholischen Kirche "Diesen Namen hatte niemand wirklich auf dem Schirm", sagte Bätzing der ARD. "Er ist ein freundlicher, zugewandter Papst mit viel Erfahrung."
    Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Fehrs, erklärte, die Erfahrungen des neuen Papstes in Lateinamerika ließen auf eine innere und äußere Weite hoffen, welche in diesen Zeiten notwendig sei.

    +++ Selenskyj: Hoffnung auf Unterstützung

    Der ukrainische Präsident Selenskyj hat dem neuen Papst gratuliert und sich hoffnungsvoll auf eine fortdauernde Unterstützung des Vatikans im russischen Angriffskrieg gezeigt. Die Ukraine schätze die konsequente Haltung des Heiligen Stuhls zur Wahrung des Völkerrechts, zur Verurteilung der militärischen Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine und zum Schutz der Rechte unschuldiger Zivilisten, schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

    +++ Putin schickt Papst Glückwunschtelegramm

    Der russische Staatschef Putin hat dem neuen Papst Leo XIV. zur Wahl gratuliert und die Hoffnung auf einen "konstruktiven Dialog" geäußert. Er sei zuversichtlich, dass sich die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf der Grundlage der christlichen Werte weiter entwickeln werde, erklärte Putin in seinem am vom Kreml verbreiteten Schreiben.

    +++ Bundespräsident gratuliert Leo XIV.

    Steinmeier sagte in Berlin, Leo XIV. übernehme mit dem Amt in einer von Unfrieden und tiefgreifenden globalen Herausforderungen geprägten Zeit eine bedeutende geistliche und moralische Verantwortung. Zudem wünschte der Bundespräsident dem neuen Papst, dass er den Sorgen und Hoffnungen von Menschen aus der ganzen Welt Gehör verschaffe.

    +++ Konklave dauerte nur 24 Stunden

    Der Nachfolger des mit 88 Jahren gestorbenen Papstes Franziskus wurde verhältnismäßig schnell gekürt. Die Kardinäle waren erst am Mittwoch gegen 17.45 Uhr in die Kapelle eingezogen, wo sie dann strikt abgeschottet von der Außenwelt berieten. Seit den 1960er Jahren hat kein Konklave länger als drei Tage gedauert.

    +++ Leo als traditionsreicher Papstname

    Der neue Papst Leo XIV. hat einen traditionsreichen Namen angenommen. Mehrere seiner Vorgänger spielten eine bedeutende Rolle in der Papstgeschichte. Zuletzt wurde er von Papst Leo XIII. (1878-1903) getragen. Der Franzose galt als sehr politischer Papst und verfasste die erste Sozialenzyklika, in der er als Vertreter der katholischen Kirche Stellung zu den sozialen Fragen dieser Zeit nahm und damit die Grundlage für die katholische Soziallehre legte. Möglich also, dass Leo XIV. sich in seiner Amtszeit ebenfalls vor allem um soziale Themen kümmern will.

    +++ Merz gratuliert neuem Papst

    Bundeskanzler Merz hat dem neuen Papst gratuliert. In einer Erklärung wünschte er Leo XIV. "viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen". Er gebe durch sein Amt "Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung" in Zeiten großer Herausforderungen.

    +++ Deutsche Bischofskonferenz erhofft sich "Mut, Demut und Weisheit"

    Die katholischen deutschen Bischöfe erhoffen sich vom neuen Papst Leo XIV. eine Leitung der Kirche mit Mut, Demut und Weisheit - "im Vertrauen auf das Evangelium und im Geist der Geschwisterlichkeit, wie ihn auch Papst Franziskus gelebt hat". Das schrieb die Deutsche Bischofskonferenz auf der Plattform X.

    +++ Trump gratuliert neuem Papst

    US-Präsident Trump hat dem neuen Papst zu seiner Wahl gratuliert. "Welch eine Freude und eine große Ehre für unser Land!", schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Er freue sich darauf, Leo XIV kennenzulernen.

    +++ Pragmatiker mit internationaler Erfahrung

    Der am 14. September 1955 in Chicago geborene Prevost gilt als diplomatisch, pragmatisch und geschätzt bei progressiven wie konservativen Kirchenvertretern. Ein Porträt über den neuen Papst Leo XIV lesen Sie hier.

    +++ Prevost von Franziskus gefördert

    Der aus Chicago stammende Prevost war jahrelang als Missionar in Peru tätig und hat auch die peruanische Staatsangehörigkeit. Er war ein enger Vertrauter des aus Argentinien stammenden Papstes Franziskus. Dieser holte Prevost 2023 in den Vatikan, um das Dikasterium für die Bischöfe zu leiten, das Bischofsernennungen aus aller Welt prüft. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben in der katholischen Kirche. Infolgedessen hatte der US-Amerikaner vor dem Konklave eine so einflussreiche Rolle wie nur wenige andere Kardinäle.

    +++ Erste Worte: "Friede sei mit euch!"

    Der US-Amerikaner Robert Prevost hat sich nach seiner Wahl zum Papst von der Mittelloggia des Petersdoms aus erstmals an die Gläubigen gewandt. "Friede sei mit euch", sagte der neue Papst Leo XIV. vor mehr als 100.000 jubelnden Menschen auf dem Petersplatz. Die Menschen sollten miteinander in den Dialog treten und Brücken bauen. Das Böse werde nicht obsiegen. Der 69-Jährige dankte auch seinem Vorgänger Franziskus.

    +++ US-Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst gewählt

    Der aus den USA stammende Robert Francis Prevost ist neuer Papst. Der Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti verkündete die Wahl des neuen Pontifex auf der Loggia des Petersdoms mit den Worten "Habemus Papam". Anschließend zeigte sich der neue Pontifex traditionell in Weiß. Er nennt sich als Kirchenoberhaupt Papst Leo XIV und wird als erster US-Amerikaner die 1,4 Milliarden Mitglieder der Weltkirche leiten. Prevost hat auch die peruanische Staatsbürgerschaft.

    +++ Papst wohl im vierten Wahlgang gewählt

    Der neue Papst ist nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa im vierten Wahlgang gewählt worden. Das Konklave der 133 Kardinäle, die den Nachfolger des verstorbenen Franziskus wählen konnten, hatte am frühen Mittwochabend begonnen. Drei weitere Wahlgänge gab es demnach am Donnerstag. Notwendig war eine Zweidrittelmehrheit von mindestens 89 Stimmen.

    +++ Jubel in Rom

    Zehntausende auf dem Petersplatz jubelten, als das Rauchsignal der Kardinäle sichtbar wurde. Die Glocken der Kirchen in Rom läuteten, es waren laute Rufe "Viva il Papa" zu hören. Der Autoverkehr wurde umgelenkt.

    +++ Franzose Dominique Mamberti wird Name des Papstes verkünden

    Das Prozedere sieht vor, dass der 267. Papst bald nach der Wahl auf der Mittelloggia des Petersdoms der Öffentlichkeit präsentiert wird. Das geschieht mit den Worten "Habemus Papam", lateinisch für "Wir haben einen Papst". Diese Aufgabe fällt traditionell dem Kardinalprotodiakon zu, seit vergangenem Jahr hat dieses Amt der Franzose Dominique Mamberti inne. Anschließend zeigt sich der neue Papst auf dem Balkon.

    +++ Neuer Papst ist gewählt

    Am Schornstein der Sixtinischen Kapelle war kurz nach 18 Uhr weißer Rauch zu sehen. Dies gilt traditionell als Zeichen für die Wahl eines neuen Papstes. Zudem läuteten Glocken. Der Name wird in Kürze bekannt gegeben. Das bedeutet, dass es eine Entscheidung mit Zwei-Drittel-Mehrheit für einen Kandidaten gegeben hat.

    +++ 133 Kardinäle kamen zum Konklave zusammen

    Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag hatte am vergangenen Mittwoch im Vatikan die Wahl eines neuen Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche begonnen. 133 Kardinäle aus aller Welt kamen in der Sixtinischen Kapelle zum Konklave zusammen, um ohne jeden Kontakt nach außen über das neue Oberhaupt der katholischen Kirche zu entscheiden. Dort mussten sie vor Gott einen Eid schwören, dass sie Kontaktverbot und Geheimhaltung beachten. Handys, Smartphones und alle sonstigen digitalen Geräte waren abzugeben. Grundsätzlich waren alle Kardinäle zur Teilnahme am Konklave berechtigt, die zum Zeitpunkt des Todes von Franziskus jünger als 80 Jahre waren. Mehr als 100 Kardinäle schieden damit aus.

    +++ Drei deutsche Kardinäle wählten mit

    Unter den Wahlberechtigten waren mit Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller auch drei Deutsche. Der neue Papst benötigte eine Zweidrittelmehrheit im Konklave - also mindestens 89 Stimmen.
    Diesmal galt die Entscheidung als besonders offen, weil Franziskus zu Lebzeiten viele neue Kardinäle aus fernen Ländern berufen hat, die sich nicht besonders gut kannten. Traditionell wählen die Kardinäle einen Papst aus ihren Reihen, obwohl kirchenrechtlich jeder männliche, unverheiratete Katholik gewählt werden dürfte. Nur wenige Kardinäle gelten jedoch als "papabile", also papsttauglich.

    +++ Größte organisierte Glaubensgemeinschaft der Welt

    Die römisch-katholische Kirche ist mit derzeit rund 1,4 Milliarden Mitgliedern die größte organisierte Glaubensgemeinschaft der Welt - mit weltweit steigender Tendenz. Oberhaupt der Kirche ist der Papst mit Sitz im Vatikanstaat innerhalb Roms. Bis zu seinem Tod am 21. April war Papst Franziskus als 266. Bischof von Rom Kirchenoberhaupt.

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    Diese Nachricht wurde am 09.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.