Tourismus
Neuer Rekord: Fast 43 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen

Auf deutschen Campingplätzen haben im vergangenen Jahr trotz deutlich gestiegener Preise so viele Gäste übernachtet wie noch nie. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurden knapp 42,9 Millionen Übernachtungen gezählt. Das waren 1,4 Prozent mehr als 2023 und 19,9 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.

    Zahlreiche Wohnmobile und Wohnwagen stehen auf einem Campingplatz, dahinter ist Meer zu sehen.
    Camping wird immer beliebter - hier ein Campingplatz am Jadebusen an der niedersächsischen Nordseeküste. (picture alliance / dpa / Hauke-Christian Dittrich)
    Die meisten Camperinnen und Camper zog es den Angaben zufolge auch 2024 an die schleswig-holsteinische Ostsee: Hier wurden 3,4 Millionen Übernachtungen registriert. Dahinter folgten ebenfalls wie im Jahr zuvor der Schwarzwald (2,6 Millionen Übernachtungen), die niedersächsische Nordseeküste (1,9 Millionen) sowie das bayerische Allgäu (knapp 1,8 Millionen). Vorpommern (1,7 Millionen) und die mecklenburgische Ostseeküste (gut 1,6 Millionen) zogen an der Region Bodensee-Oberschwaben (knapp 1,6 Millionen) vorbei, die 2023 noch unter den fünf meistbesuchten Reisezielen zum Campen war.

    Zahlen in 20 Jahren verdoppelt

    Die Zahl der Übernachtungen im Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt steigt seit Jahren kontinuierlich an, Ausnahme waren lediglich die Coronajahre 2020 und 2021, als es Reisebeschränkungen und Beherbergungsverbote gab. Binnen 20 Jahren hat sich die Zahl laut Statistik verdoppelt: 2004 meldeten die Campingplätze noch 21,4 Millionen Übernachtungen. Zum Vergleich: Die Zahl über alle Beherbergungsbetriebe hinweg - von Hotels bis Pensionen - stieg in diesem Zeitraum um 46,4 Prozent.
    Campinggäste aus dem Ausland bevorzugen weiterhin insbesondere den Südwesten Deutschlands. Wie schon im Jahr 2023 verbrachten sie auch im vergangenen Jahr die meisten Nächte im Schwarzwald (739.000), gefolgt von den Regionen Mosel-Saar (338.000), der rheinland-pfälzischen Eifel (256.000), Bodensee-Oberschwaben (226.000) sowie dem bayerischen Allgäu (160.000).

    Preise ziehen deutlich an

    Der deutliche Anstieg der Übernachtungszahlen erfolgte trotz deutlich gestiegener Preise und Gebühren: 2024 kosteten Übernachtungen auf einem Wohnmobilstellplatz 27,7 Prozent mehr als im ersten Coronajahr 2020. Etwas moderater fiel der Preisanstieg bei der Campingplatzgebühr mit 24,6 Prozent aus. Zum Vergleich: Über alle Formen von Unterkünften hinweg verteuerten sich Übernachtungen im selben Zeitraum um 23,1 Prozent, während die Verbraucherpreise insgesamt um 19,3 Prozent im Vergleich zu 2020 stiegen.
    Diese Nachricht wurde am 29.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.