Darmstadt, 21. Dezember 2005, 23.33 Uhr: Wissenschaftler und Journalisten verfolgen gemeinsam den Start einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana. Sie soll MSG 2 in den Orbit transportieren, Europas modernsten Wettersatelliten. Der Start ist geglückt, der Jubel grenzenlos, immerhin haben viele hundert Wissenschaftler und Ingenieure Jahre für diesen Moment gearbeitet. Meteosat Second Generation ist ein Gemeinschaftsprogramm der Europäischen Weltraumagentur ESA und der europäischen Organisation für die satellitengestützte Wetterbeobachtung, EUMETSAT.
Insgesamt vier Satelliten werden im Abstand von einigen Jahren in den Orbit transportiert, wo sie dann von einer geostationären Position in 36.000 Kilometern aus Daten für die Wettervorhersage und Klimaforschung liefern. Der erste dieser Satelliten, MSG 1, ist bereits seit drei Jahren im Einsatz. Verglichen mit der Vorgängergeneration, sind sie wesentlich leistungsfähiger: Statt mit drei Kanälen, beziehungsweise drei Frequenzen, beobachten sie die Erde gleich mit zwölf Augen, sie funken ihre Daten häufiger als bisher hinunter, außerdem haben die Bilder im Vergleich zu den Satelliten der ersten Generation eine doppelt so hohe Auflösung. Johannes Schmetz, Chefmeteorologe von Eumetsat.
"Wir können also diese Bilddaten, die vorher alle halbe Stunde aufgenommen wurden, alle 15 Minuten aufnehmen. Vorteil ist, dass wir die Entwicklung von intensiven Wetterereignissen sehr viel besser verfolgen können. Wir können diese Bilddaten in zwölf Spektralkanälen, also bei zwölf Wellenlängen aufnehmen, im Vergleich zu drei Wellenlängen bei dem jetzigen System, das bedeutet ein Mehr an Informationen vor allem bezüglich der Wolkenentwicklung. "
Besteht eine Wolke aus Eis oder aus Wasser? Bildet sich nachts in Flusstälern Nebel? Steigen die Ozon- und Kohlendioxidwerte? Wandert ein Sturmtief Richtung Nordseeküste? Diese und viele andere Fragen werden zukünftig präziser beantwortet.
"Und wir haben auch eine bessere räumliche Auflösung, jetzt im thermischen Infrarot fünf mal fünf Kilometer, in Zukunft drei mal drei Kilometer, und ein Kanal hat sogar bei dem neuen System von ein mal ein Kilometer."
Was allerdings auch bedeutet: Meteosat Second Generation liefert so viele Daten, dass der Deutsche Wetterdienst – einer der Hauptkunden von Eumetsat – neue Rechenanlagen installieren musste.
"Die besten Satelliten würden uns nichts nützen, wenn wir die vielen guten Daten nicht verwenden könnten. Aber die kann man nur mit Großrechnern verwenden und verarbeiten und so nützlichen machen, dass wir sie auch in der Wettervorhersage einsetzen können. Und deswegen brauchen wir eigentlich alle zwei, drei Jahre eine größeren Rechner, einen schnelleren Rechner und immer besseren. "
Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach sieht optimistisch in die Zukunft. MSG 2 wird die Qualität der Wettervorhersage wesentlich verbessern.
"Er kann mit seinen vielen neuen Frequenzkanälen zum Beispiel Nebel bei Nacht erkennen, das ist für die Straßenwettervorhersage ganz entscheidend, er kann erkennen, wie die Wolken insgesamt aufgebaut sind und Wolken spielen ja beim Wetter eine unglaublich wichtige Rolle und er kann zum Beispiel sehen, ob sich Eis an der Wolkenoberfläche bildet und das ist natürlich für den Flugverkehr von entscheidender Bedeutung, wenn die voll in die Eiszapfen reinrasen würden, dann hätten die ein Problem."
Zwei Motoren manövrieren in den kommenden Tagen den Satellit an seine endgültige Position. Sechs Minitriebwerke mit einem Schub von nur wenigen Newton sind anschließend für feine Korrekturen zuständig. In etwa sechs Monaten ist MSG 2 voll einsatzfähig und wird dann bis 2012 seinen Dienst tun.
Insgesamt vier Satelliten werden im Abstand von einigen Jahren in den Orbit transportiert, wo sie dann von einer geostationären Position in 36.000 Kilometern aus Daten für die Wettervorhersage und Klimaforschung liefern. Der erste dieser Satelliten, MSG 1, ist bereits seit drei Jahren im Einsatz. Verglichen mit der Vorgängergeneration, sind sie wesentlich leistungsfähiger: Statt mit drei Kanälen, beziehungsweise drei Frequenzen, beobachten sie die Erde gleich mit zwölf Augen, sie funken ihre Daten häufiger als bisher hinunter, außerdem haben die Bilder im Vergleich zu den Satelliten der ersten Generation eine doppelt so hohe Auflösung. Johannes Schmetz, Chefmeteorologe von Eumetsat.
"Wir können also diese Bilddaten, die vorher alle halbe Stunde aufgenommen wurden, alle 15 Minuten aufnehmen. Vorteil ist, dass wir die Entwicklung von intensiven Wetterereignissen sehr viel besser verfolgen können. Wir können diese Bilddaten in zwölf Spektralkanälen, also bei zwölf Wellenlängen aufnehmen, im Vergleich zu drei Wellenlängen bei dem jetzigen System, das bedeutet ein Mehr an Informationen vor allem bezüglich der Wolkenentwicklung. "
Besteht eine Wolke aus Eis oder aus Wasser? Bildet sich nachts in Flusstälern Nebel? Steigen die Ozon- und Kohlendioxidwerte? Wandert ein Sturmtief Richtung Nordseeküste? Diese und viele andere Fragen werden zukünftig präziser beantwortet.
"Und wir haben auch eine bessere räumliche Auflösung, jetzt im thermischen Infrarot fünf mal fünf Kilometer, in Zukunft drei mal drei Kilometer, und ein Kanal hat sogar bei dem neuen System von ein mal ein Kilometer."
Was allerdings auch bedeutet: Meteosat Second Generation liefert so viele Daten, dass der Deutsche Wetterdienst – einer der Hauptkunden von Eumetsat – neue Rechenanlagen installieren musste.
"Die besten Satelliten würden uns nichts nützen, wenn wir die vielen guten Daten nicht verwenden könnten. Aber die kann man nur mit Großrechnern verwenden und verarbeiten und so nützlichen machen, dass wir sie auch in der Wettervorhersage einsetzen können. Und deswegen brauchen wir eigentlich alle zwei, drei Jahre eine größeren Rechner, einen schnelleren Rechner und immer besseren. "
Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach sieht optimistisch in die Zukunft. MSG 2 wird die Qualität der Wettervorhersage wesentlich verbessern.
"Er kann mit seinen vielen neuen Frequenzkanälen zum Beispiel Nebel bei Nacht erkennen, das ist für die Straßenwettervorhersage ganz entscheidend, er kann erkennen, wie die Wolken insgesamt aufgebaut sind und Wolken spielen ja beim Wetter eine unglaublich wichtige Rolle und er kann zum Beispiel sehen, ob sich Eis an der Wolkenoberfläche bildet und das ist natürlich für den Flugverkehr von entscheidender Bedeutung, wenn die voll in die Eiszapfen reinrasen würden, dann hätten die ein Problem."
Zwei Motoren manövrieren in den kommenden Tagen den Satellit an seine endgültige Position. Sechs Minitriebwerke mit einem Schub von nur wenigen Newton sind anschließend für feine Korrekturen zuständig. In etwa sechs Monaten ist MSG 2 voll einsatzfähig und wird dann bis 2012 seinen Dienst tun.