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Neues Album von Jens Friebe
"Ich möchte einen positiven Wissensbegriff launchen"

Vielschichtig ist das neue Album von Jens Friebe: Musikalisch reicht es von Schlagerpop über R'n'B bis zu Spoken Word. Inhaltlich bietet er auf "Fuck Penetration" Witziges und Ernsthaftes, Persönliches und Utopisches in Hinblick auf eine bessere Welt: "Ohne Ziel gibt es keinen Weg", sagte Friebe im Dlf.

Jens Friebe im Studiogespräch mit Anja Buchmann |
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    Der Berliner Musiker Jens Friebe (Max Zerrahn)
    "Fuck Penetration" ist der ungewöhnliche Titel der neuen Platte des Musikers, Autors und Musikjournalisten Jens Friebe - im groovebetonten Titelsong spielt er darauf an, dass Sex nicht nur 'Penetration' bedeutet. Eines von vielfältigen Themen auf einer auch musikalisch breit angelegten Platte, die zwischen exzentrisch und ernsthaft changiert.
    "Call me queer"
    So kritisiert er in "Call me queer" etwa heterosexuelle Männer, die sich an dem etwas unscharfen Begriff 'queer' anängen und sagen: "Ich bin doch auch irgendwie queer", so dass das Wort auf eine Hipster-Mode reduziert werde und die emanzipatorischen Bestrebungen in den Hintergrund träten. In "Herr der Ringe", das ursprünglich aus einem Facebook-Post entstanden ist, beschäftigt er sich mit dem Werk Tolkiens und im Song "Charity/Therapy" entwickelt Jens Friebe eine Utopie:
    Nicht kulturpessimistisch
    Eine Utopie davon, dass der Mensch sein gesammeltes Wissen zum Wohle der Menschheit anwenden könnte. Wenn man in einer linken Tradition stehe, dann sei das oft an eine kulturpessimistische und Technik kritische Einstellung gekoppelt. Und er wolle in diesem Song in einem "altmodisch-marxistischen Sinne an einen positiven Wissensbegriff wieder anknüpfen", erläuterte Friebe im Deutschlandfunk.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.