Archiv


Neues Anforderungsprofil für gesundheitsverträgliche Computer

Sie sind die Gralshüter in Sachen Ergonomie und elektromagnetischer Verträglichkeit von Ein- und Ausgabegeräten am PC: die Experten der schwedischen Gewerkschaft TCO. Ohne das gleichnamige Gütesiegel wandert heute kaum mehr ein Computermonitor oder eine Tastatur über den Ladentisch. Eine aktualisierte Norm mit Namen TCO 99 ist bereits in Vorbereitung.

Mark Pletzer, Kjell Franson |
    "Bei dem neuen Standard handelt es sich um eine Aktualisierung der gültigen TCO 95 ohne drastische Veränderung. Die Prüfkriterien beziehen sich nach wie vor auf den Energieverbrauch, die Abstrahlung, Ökologie und Ergonomie", erläutert Kjell Franson, Leiter den Entwicklungsabteilung der schwedischen Gewerkschaft. Zur Verbesserung der Ergonomie werden die Richtlinien für Kontrast, Reflexion des Frontrahmens und das Flimmern noch einmal verschärft. Im Energiebereich wird die Verbrauchsrate für den Stand-by-Modus abgesenkt: Die Wiedereinschaltzeit für Monitore wird auf drei Sekunden reduziert, die für Rechner auf fünf Sekunden. Um zehn Hertz auf nunmehr 85 erhöht wird der Grenzwert für die Bildwiederholfrequenz, den Gradmesser für die Flimmerfreiheit von Bildschirmen.

    Keine Neuerungen gegenüber der gültigen Norm enthält das ökologische Anforderungsprofil. Die Hersteller arbeiteten bisweilen mit allerlei Tricks, berichtet Franson: "Da werden Kunststoffe zugunsten der elektrischen Leitfähigkeit zum Beispiel mit Metallfarben behandelt. Diese Beschichtung läßt sich allerdings zur Zeit nicht einfach entfernen." Auch der langwierige Zertifizierungsprozeß soll nach Protesten von Unternehmensseite erheblich verkürzt werden. Ab Oktober dieses Jahres, so die Planung der TCO, sollen die Geräte nach der neuen Norm evaluiert werden. Langfristig wollen die Arbeitsschutz-Experten die gesamte Büroausstattung bis hin zu Tischen und Stühlen mit entsprechenden Regularien versehen.