Montag, 20. Mai 2024

Weimar
Neues Museum zur Zwangsarbeit im Nationalsozialismus eröffnet

In Weimar ist ein Museum zu Zwangsarbeit im Nationalsozialismus eröffnet worden. Das Haus dokumentiert die Verbrechen an europaweit rund 20 Millionen Menschen.

09.05.2024
    Ein langes Haus mit einem kleinen, rechteckigen Turm ist zu sehen. Auf dem Turm steht "Museum Zwangsarbeit".
    Das neue Museum "Zwangsarbeit im Nationalsozialismus" in Weimar (picture alliance / dpa / Martin Schutt)
    Zur Eröffnung im ehemaligen Gauforum Weimar sagte der Direktor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, Zwangsarbeit habe in aller Öffentlichkeit stattgefunden und doch sei deren Aufarbeitung zu lange vernachlässigt worden. Kurator Daniel Logemann erklärte, die Ausstellung solle einen Eindruck von den Mechanismen der Zwangsarbeit vermitteln und wie diese für alle sichtbaren Verbrechen durch die Gesellschaft unwidersprochen hingenommen worden seien. Beispielhaft zeige die Ausstellung, wie bereits der Begriff Arbeit in wertvolle und minderwertige Tätigkeiten aufgespalten worden sei. Daneben stelle die Schau Opferbiografien und Täterperspektiven sowie die Aufarbeitung der Verbrechen in beiden deutschen Staaten nach 1945 dar.
    Zeitgleich eröffnete die Klassik-Stiftung Weimar unter anderem im Schiller-Museum die Jahresausstellung "Bauhaus und Nationalsozialismus". Diese soll einen differenzierten Blick auf das Bauhaus Weimar als Gründungsort der bedeutendsten Design- und Architekturschule des 20. Jahrhunderts vermitteln. Unter anderem werden Bezüge zum Nationalsozialismus von bekannten Bauhaus-Ikonen wie etwa Walter Gropius beleuchtet.
    Diese Nachricht wurde am 09.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.