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Bericht
Neurentner erhalten rund 100 Euro weniger als Bestandsrentner

Menschen, die im vergangenen Jahr in Rente gegangen sind, erhalten rund 100 Euro weniger als jene, die bereits länger Rente beziehen. Wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet, geht dies aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion hervor. Demnach erhalten Neurentner durchschnittlich 1.275 Euro im Monat. Bestandsrentner hingegen kommen auf 1.373 Euro.

    Altes Rentner-Ehepaar geht mit Nordic-Walking-Stöcken spazieren
    Neurentner erhalten rund 100 Euro weniger als jene, die bereits länger Altersruhegeld beziehen. (picture alliance / SvenSimon | FrankHoermann/SVEN SIMON)
    Grund sei die hohe Zahl von bis zu fünf Millionen Arbeitslosen zu Beginn des Jahrtausends. Diese hätten kaum oder gar nicht in die Rentenkasse einzahlen können.
    Der Unterschied gelte für die Rente von Männern. Frauen, die im vergangenen Jahr in Rente gegangen seien, erhielten 20 Euro mehr als Bestandsrentnerinnen. Sie kommen auf eine durchschnittliche Rente von 910 Euro. Dies sei auf die gestiegene Erwerbstätigkeit von Frauen zurückzuführen.
    Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland, Michaela Engelmeier, kritisierte das hohe Armutsrisiko im Alter. "Es kann nicht sein, dass sie ihr Leben lang in Vollzeit gearbeitet haben und im Alter Grundsicherung beantragen müssen, weil ihre Rente nicht reicht", sagte Engelmeier der "Augsburger Allgemeinen". Sie forderte eine Erwerbstätigenversicherung für alle, also auch Selbstständige, Beamte und Abgeordnete. Außerdem sprach sie sich für 53 statt 48 Prozent beim Rentenniveau aus.
    Diese Nachricht wurde am 05.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.