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US-Reporter in Russland inhaftiert
New-York-Times-Journalist spricht von gezielter Eskalation durch Putin

In Russland hat der US-Journalist Evan Gershkovich Berufung gegen seine Inhaftierung eingelegt.

    Der Wall-Street-Journalist Evan Gershkovich wird in Moskau von Polizisten in einen Bus eskortiert.
    Gegen den Wall-Street-Journalisten Evan Gershkovich wurde in Russland Haftbefehl erlassen - nun hat er Berufung dagegen eingelegt. (AP / Alexander Zemlianichenko)
    Das teilte das zuständige Gericht in Moskau mit. Der Termin für die Anhörung dazu werde diese Woche bekannt gegeben, sagte eine Sprecherin.
    Der Reporter des "Wall Street Journal" war am vergangenen Donnerstag festgenommen worden. Die russischen Behörden werfen ihm Spionage vor. Die Zeitung sowie Gershkovich selbst weisen die Anschuldigungen zurück.

    "Entscheidung von Putin, Gershkovich als Geisel zu nehmen"

    Der Büroleiter der "New York Times" in Moskau, Troianovski, sagte im Deutschlandfunk, es sei eine Entscheidung des russischen Präsidenten Putin selbst gewesen, Gershkovich "als Geisel zu nehmen". Putin wolle der Welt zeigen, dass er bereit sei, den Konflikt zu eskalieren.
    Troianovski, der aktuell von Berlin aus arbeitet, geht davon aus, dass nach Gershkovichs Festnahme noch weniger unabhängige Informationen aus Russland an die Öffentlichkeit gelangen. Ausländische Journalisten hätten sich auch nach Kriegsbeginn noch recht frei bewegen können. Dies sei nun vorbei.
    Das komplette Interview mit Anton Troianovski zum Fall des in Russland inhaftierten US-Reporters können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 04.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.