
Die ranghöchste Anwältin des Stadtbezirks Manhattan reagierte damit auf eine Anweisung des US-Justizministeriums, eine Anklage gegen den New Yorker Bürgermeister Adams fallen zu lassen.
In einem Brief an das Ministerium schrieb Sassoon, es gebe keinen Grund und sei mit ihrer Pflicht zur Verfolgung von Straftaten unvereinbar, die Anklage fallen zu lassen. Sie verwies auf konkrete Beweise und die Stichhaltigkeit des Verfahrens.
Neben der Republikanerin Sassoon haben bereits zwei weitere Staatsbedienstete der Abteilung für öffentliche Integrität, die für die Aufsicht von Korruptionsfällen zuständig sind und denen der Fall übertragen werden sollte, ihre Posten niedergelegt. Sassoon hatte das Amt als Staatsanwältin erst im vergangenen Monat unter der neuen US-Regierung angetreten, weil der eigentlich auf ihre Stelle Berufene noch vom US-Senat bestätigt werden muss.
Trump: "Anklage gegen Adams ist ungerecht"
Vize-Justizminister Bove, der US-Präsident Trump bereits als Anwalt vertreten hatte, begründete die Anweisung an die Staatsanwältin damit, dass der anstehende Prozess Adams dabei einschränke, Trumps Vorgehen gegen illegale Einwanderung und Gewaltkriminalität zu unterstützen. Trump bezeichnete die Anklage gegen den Bürgermeister als ungerecht; Adams selbst behauptete, sie sei politisch motiviert.
Dem Demokraten Adams werden Betrug, Bestechlichkeit und die illegale Finanzierung seines Wahlkampfs vorgeworfen. Das Verfahren gegen ihn war im September 2024 noch unter Biden-Regierung eröffnet worden und das erste gegen einen amtierenden Bügermeister New Yorks. Die Gerichtsverhandlung ist noch für April 2025 angesetzt.
Trotz Kritik seiner Partei lobte Adams zuletzt immer wieder den Kurs des republikanischen Präsidenten Trump, besuchte ihn nahe seines Anwesens in Mar-a-Lago und nahm an dessen Inauguration teil. Trump hatte bereits im Dezember in Aussicht gestellt, Adams im Falle einer Verurteilung zu begnadigen.
Diese Nachricht wurde am 14.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.