Abschied vom gewohnten Sound der "heute"-Nachrichten und des "heute-journals". Und Abschied von Palisanderholz und kräftigen Blautönen. Das neue Design für den Zuschauer: blasses Blau, zarte helle Linien. Und neue Technik wird für mehr Kamerafahrten als bisher sorgen, erzählt Projektleiter Robert Sarter:
"Zum Auftakt der 19-Uhr-Nachrichten müssen die Roboter fahren. Die eingespeicherte Fahrt, die sie haben, werden sie abfahren. Dann bewegt sich das Set. Die Weltkarte fliegt hinter die Moderatoren, baut sich auf, der Roboter fährt wieder ran und zeigt dann den Moderator groß.
Die Kosten haben sich eigentlich reduziert - die Betriebskosten sind niedriger als im Vergleich zur alten Form. Wir setzen weniger Personal ein, wir haben die Mannschaft in der Regie reduziert."
Künftig werden die Moderatoren öfter eine grüne Wand anblicken, denn ihre Gesprächspartner werden darauf projiziert, Nachrichten-Redakteurin, -Moderatorin? Gundula Gause muss umdenken.
"Bislang hatte ich die Kollegin von der Börse im Monitor in der Kamera. Wir wollen zeigen, dass die Moderatoren aus dem Studio mit Korrespondenten, mit Experten mit Politikern draußen sprechen. In einer Gesprächssituation sind, einander zuwenden."
Für solche Gespräche werden die Moderatoren den Studiotisch verlassen. Damit das künftige Herumlaufen im Studio natürlich aussieht, üben sie mit der Trainerin Andrea Katzer.
"Dieses Studio funktioniert dann, wenn ich es zum Wohnzimmer mache. Ich muss mich hier so wohl fühlen, dass ich nicht kontrollieren muss, was für Körperbewegungen ich mache, sondern die müssen so drin sein, dass ich mich frei bewegen kann."
Elmar Theveßen, Leiter der Redaktion "Aktuelles":
"Am liebsten ist uns, wenn nach drei Monaten keiner mehr das Design als irgendwie anders empfindet, sondern als völlig normal."
Theveßen will bei der Renovierung vorsichtig mit seinem meist älteren Stammpublikum umgehen. Der ZDF-Zuschauer ist im Durchschnitt 61.
"Zu den Nachrichten gehörte in der Vergangenheit immer auch ein bisschen die Lagerfeuermentalität dazu. Wir haben uns in das Wohnzimmer der Leute eingeladen. Das dürfen wir nicht ganz verlieren."
Zugleich soll das neue Nachrichtendesign bei dem Versuch helfen, jüngeres Publikum zu gewinnen, das auch von der privaten Konkurrenz heftig umworben wird:
"Viele von diesen jungen Leuten sind auch zufrieden, wenn der Moderator vorbeikommt und ihnen sagt: Es ist nichts wichtiges passiert, nur ein bisschen davon und davon, und dann geht er wieder."
ZDF-Nachrichten also nur noch als Pausenfüller zwischen zwei Serien? Das ist auch wieder zu wenig. Elmar Theveßen.
"Wir glauben jedenfalls daran, dass sicherlich nicht die Mehrheit der jungen Leute, aber doch ein guter Anteil der jungen Leute mehr will von den Hauptnachtrichten am Abend als nur Service, Buntes und Blaulicht. Wir wollen den Zuschauern immer dann, wenn wir 'heute'-Nachrichten im Programm haben, die Nachrichten sortieren, die Ereignisse sortieren."
Dazu sollen künftig weniger Worte, dafür aber mehr Grafiken dienen. In dem sogenannten virtuellen Studio sollen mehr Bilder mehr erklären.
30 Millionen Euro hat der Sender in das neue Studio investiert, aus dem ab kommendem Freitag gesendet wird. Der Umbau des alten Nachrichtenstudios hätte 20 Millionen gekostet.
"Wir werden zuschauen, was RTL jetzt macht. RTL will sein virtuelles Studio ausbauen, es wird im nächsten Jahr auf Sendung gehen. Die ARD überlegt noch, wie viel Virtualität will man wirklich haben? Wenn unsere Zuschauer das gut finden, was wir machen, dann wird das auch Strahlkraft auf andere Sender haben."
Die Fernsehstudiomode ändert sich schnell. Die gerechnete Lebensdauer für das neue Mainzer Nachrichtendesign beträgt gerade mal fünf Jahre.
"Zum Auftakt der 19-Uhr-Nachrichten müssen die Roboter fahren. Die eingespeicherte Fahrt, die sie haben, werden sie abfahren. Dann bewegt sich das Set. Die Weltkarte fliegt hinter die Moderatoren, baut sich auf, der Roboter fährt wieder ran und zeigt dann den Moderator groß.
Die Kosten haben sich eigentlich reduziert - die Betriebskosten sind niedriger als im Vergleich zur alten Form. Wir setzen weniger Personal ein, wir haben die Mannschaft in der Regie reduziert."
Künftig werden die Moderatoren öfter eine grüne Wand anblicken, denn ihre Gesprächspartner werden darauf projiziert, Nachrichten-Redakteurin, -Moderatorin? Gundula Gause muss umdenken.
"Bislang hatte ich die Kollegin von der Börse im Monitor in der Kamera. Wir wollen zeigen, dass die Moderatoren aus dem Studio mit Korrespondenten, mit Experten mit Politikern draußen sprechen. In einer Gesprächssituation sind, einander zuwenden."
Für solche Gespräche werden die Moderatoren den Studiotisch verlassen. Damit das künftige Herumlaufen im Studio natürlich aussieht, üben sie mit der Trainerin Andrea Katzer.
"Dieses Studio funktioniert dann, wenn ich es zum Wohnzimmer mache. Ich muss mich hier so wohl fühlen, dass ich nicht kontrollieren muss, was für Körperbewegungen ich mache, sondern die müssen so drin sein, dass ich mich frei bewegen kann."
Elmar Theveßen, Leiter der Redaktion "Aktuelles":
"Am liebsten ist uns, wenn nach drei Monaten keiner mehr das Design als irgendwie anders empfindet, sondern als völlig normal."
Theveßen will bei der Renovierung vorsichtig mit seinem meist älteren Stammpublikum umgehen. Der ZDF-Zuschauer ist im Durchschnitt 61.
"Zu den Nachrichten gehörte in der Vergangenheit immer auch ein bisschen die Lagerfeuermentalität dazu. Wir haben uns in das Wohnzimmer der Leute eingeladen. Das dürfen wir nicht ganz verlieren."
Zugleich soll das neue Nachrichtendesign bei dem Versuch helfen, jüngeres Publikum zu gewinnen, das auch von der privaten Konkurrenz heftig umworben wird:
"Viele von diesen jungen Leuten sind auch zufrieden, wenn der Moderator vorbeikommt und ihnen sagt: Es ist nichts wichtiges passiert, nur ein bisschen davon und davon, und dann geht er wieder."
ZDF-Nachrichten also nur noch als Pausenfüller zwischen zwei Serien? Das ist auch wieder zu wenig. Elmar Theveßen.
"Wir glauben jedenfalls daran, dass sicherlich nicht die Mehrheit der jungen Leute, aber doch ein guter Anteil der jungen Leute mehr will von den Hauptnachtrichten am Abend als nur Service, Buntes und Blaulicht. Wir wollen den Zuschauern immer dann, wenn wir 'heute'-Nachrichten im Programm haben, die Nachrichten sortieren, die Ereignisse sortieren."
Dazu sollen künftig weniger Worte, dafür aber mehr Grafiken dienen. In dem sogenannten virtuellen Studio sollen mehr Bilder mehr erklären.
30 Millionen Euro hat der Sender in das neue Studio investiert, aus dem ab kommendem Freitag gesendet wird. Der Umbau des alten Nachrichtenstudios hätte 20 Millionen gekostet.
"Wir werden zuschauen, was RTL jetzt macht. RTL will sein virtuelles Studio ausbauen, es wird im nächsten Jahr auf Sendung gehen. Die ARD überlegt noch, wie viel Virtualität will man wirklich haben? Wenn unsere Zuschauer das gut finden, was wir machen, dann wird das auch Strahlkraft auf andere Sender haben."
Die Fernsehstudiomode ändert sich schnell. Die gerechnete Lebensdauer für das neue Mainzer Nachrichtendesign beträgt gerade mal fünf Jahre.