Seynsche: . Mein Kollege Manfred Kloiber ist im Studio. Herr Kloiber, was ist so besonders am Nexus?
Kloiber: Zwei Dinge sind es aus meiner Sicht, die das Nexus im Moment interessant machen. Zum einen kommt hier eine ultraschnelle Hardware auf dem Markt. Das Telefon hat einen 1-GHz-Chipsatz und der Hauptprozessor wird noch mit einem separaten Multimedia-Prozessor unterstützt. Das ist wirklich flott für einen tragbaren Computer, für ein kleines Handy. Damit gehört es dann auch zu den schnellsten Handys auf dem Markt. Und das Design des Nexus mit seinem 480x800-Pixel-Bildschirm ist ähnlich kompakt und elegant wie beim Maßstäbe setzenden iPhone. Das muss man so sagen. Und zum Zweiten, und das ist vielleicht der wichtigere Punkt, ist es ausgestattet mit dem Betriebssystem Android - das ist ja eine speziell für Mobiltelefone aufbereitete Linux-Version.
Seynsche: Dieses Betriebssystem: Warum ist das so wichtig?
Kloiber: Weil das Betriebssystem auf dem Handy darüber entscheidet, ob das neues Geschäftsmodell in der Mobilfunkwelt, die sogenannten Application Stores, funktioniert. Die neueren Handys der Oberklasse arbeiten alle mit diesem Modell. Das Gerät selbst muss dabei ziemlich leistungsfähig und vor allen Dingen multimediastark sein. Dafür wird es dann aber auch nur mit einer schmalen Grundausstattung an Software ausgeliefert. Wenn der Anwender dann spezielle Funktionen nutzen will, zum Beispiel Navigieren oder Spielen oder was auch immer, Wasserwaage oder was es da alles gibt an Applications, dann lädt er sich aus einem Applikationsladen ein entsprechendes, kleines Programm herunter. Solche Apps kosten dann in der Regel zwischen nichts und zehn Euro. Diese Apps müssen aber programmiert werden - das lohnt sich nur, wenn die Programmierer wenig Aufwand damit haben und ihre Kosten schnell wieder einspielen können. Google hat jetzt also alles für dieses Geschäftsmodell zusammen. Das Nexus ist eine starke Hardwareplattform, eine Voraussetzung. Dann das Android-Betriebssystem mit seinem Linux-Kern ist populär und weit verbreitet als Entwicklungsumgebung, die nächste Voraussetzung, und Google ist dann noch ein starker Marketingpartner für die Softwarehersteller. Bislang war diese Kombination streng betrachtet eigentlich nur beim iPhone in Verbindung mit iTunes bei Apple anzutreffen. Google kann jetzt also Apple auf dem Gebiet der Smartphones und der Application-Stores ernsthaft Konkurrenz machen, was ihm mit dem klobigen und gänzlich anders ausgerichteten Vorgänger G1 eigentlich nicht gelang.
Seynsche: Das klingt nach einem Konkurrenzkampf zwischen Google und Apple, aber was ist denn mit den klassischen Geräteherstellern wie Nokia etc. oder den Mobilfunkbetreibern?
Kloiber: Die Branche munkelt eigentlich, dass die alle zusammen ein ziemlich großes Problem haben. Denn Nokia oder Motorola zum Beispiel haben es mit ihren Handys schwer, überhaupt mitzuhalten. Deren ziemlich geschlossene und hoch spezialisierte Betriebssysteme, die halten Experten für das Application-Store-Modell nur für bedingt tauglich. Allenfalls Microsoft hat hier mit seinem "Windows Mobile"-Betriebssystem reelle Chancen, wirklich mitzumischen, mit den beiden Großen dann noch mitzuhalten. Auch die Mobilfunkprovider sind nicht besonders happy über dieses Application-Store-Modell. Denn ihnen wird das Geschäft zunehmend kannibalisiert. iPhone und andere internettaugliche Handys zwingen sie einerseits, kaum einträglich Flatrates für mobiles Internet anzubieten. Die Einnahmen gehen hier runter. Auf der anderen Seite verdienen sie bei den Appstores nicht mit, denn hier machen Google oder Apple alleine das Geschäft. Sie betreiben die Appstores alleine, und wann immer eine Progrämmchen über den virtuellen Ladentisch geht, dann klingelt auch bei ihnen nur die Kasse. Apple führt da ein besonders strenges Regiment. Jeder App-Anbieter muss sich registrieren lassen und eine Jahresgebühr bezahlen. Mit einem ordnungsgemäßen iPhone, wenn es nicht manipuliert ist, können Sie auch nur bei Apple Apps einkaufen und zwar nur die, die Apple auch freigegeben hat. Wie das bei Google geregelt werden soll, das ist bislang unklar. Allerdings: Android ist ja zum großen Teil auf Open-Source-Software aufgebaut. Da kann man wahrscheinlich von einem weit liberaleren System ausgehen. Aber auch das sorgt für Wettbewerb. Denn gegen das rigide Apple-Regiment regt sich bereits Widerstand.
Kloiber: Zwei Dinge sind es aus meiner Sicht, die das Nexus im Moment interessant machen. Zum einen kommt hier eine ultraschnelle Hardware auf dem Markt. Das Telefon hat einen 1-GHz-Chipsatz und der Hauptprozessor wird noch mit einem separaten Multimedia-Prozessor unterstützt. Das ist wirklich flott für einen tragbaren Computer, für ein kleines Handy. Damit gehört es dann auch zu den schnellsten Handys auf dem Markt. Und das Design des Nexus mit seinem 480x800-Pixel-Bildschirm ist ähnlich kompakt und elegant wie beim Maßstäbe setzenden iPhone. Das muss man so sagen. Und zum Zweiten, und das ist vielleicht der wichtigere Punkt, ist es ausgestattet mit dem Betriebssystem Android - das ist ja eine speziell für Mobiltelefone aufbereitete Linux-Version.
Seynsche: Dieses Betriebssystem: Warum ist das so wichtig?
Kloiber: Weil das Betriebssystem auf dem Handy darüber entscheidet, ob das neues Geschäftsmodell in der Mobilfunkwelt, die sogenannten Application Stores, funktioniert. Die neueren Handys der Oberklasse arbeiten alle mit diesem Modell. Das Gerät selbst muss dabei ziemlich leistungsfähig und vor allen Dingen multimediastark sein. Dafür wird es dann aber auch nur mit einer schmalen Grundausstattung an Software ausgeliefert. Wenn der Anwender dann spezielle Funktionen nutzen will, zum Beispiel Navigieren oder Spielen oder was auch immer, Wasserwaage oder was es da alles gibt an Applications, dann lädt er sich aus einem Applikationsladen ein entsprechendes, kleines Programm herunter. Solche Apps kosten dann in der Regel zwischen nichts und zehn Euro. Diese Apps müssen aber programmiert werden - das lohnt sich nur, wenn die Programmierer wenig Aufwand damit haben und ihre Kosten schnell wieder einspielen können. Google hat jetzt also alles für dieses Geschäftsmodell zusammen. Das Nexus ist eine starke Hardwareplattform, eine Voraussetzung. Dann das Android-Betriebssystem mit seinem Linux-Kern ist populär und weit verbreitet als Entwicklungsumgebung, die nächste Voraussetzung, und Google ist dann noch ein starker Marketingpartner für die Softwarehersteller. Bislang war diese Kombination streng betrachtet eigentlich nur beim iPhone in Verbindung mit iTunes bei Apple anzutreffen. Google kann jetzt also Apple auf dem Gebiet der Smartphones und der Application-Stores ernsthaft Konkurrenz machen, was ihm mit dem klobigen und gänzlich anders ausgerichteten Vorgänger G1 eigentlich nicht gelang.
Seynsche: Das klingt nach einem Konkurrenzkampf zwischen Google und Apple, aber was ist denn mit den klassischen Geräteherstellern wie Nokia etc. oder den Mobilfunkbetreibern?
Kloiber: Die Branche munkelt eigentlich, dass die alle zusammen ein ziemlich großes Problem haben. Denn Nokia oder Motorola zum Beispiel haben es mit ihren Handys schwer, überhaupt mitzuhalten. Deren ziemlich geschlossene und hoch spezialisierte Betriebssysteme, die halten Experten für das Application-Store-Modell nur für bedingt tauglich. Allenfalls Microsoft hat hier mit seinem "Windows Mobile"-Betriebssystem reelle Chancen, wirklich mitzumischen, mit den beiden Großen dann noch mitzuhalten. Auch die Mobilfunkprovider sind nicht besonders happy über dieses Application-Store-Modell. Denn ihnen wird das Geschäft zunehmend kannibalisiert. iPhone und andere internettaugliche Handys zwingen sie einerseits, kaum einträglich Flatrates für mobiles Internet anzubieten. Die Einnahmen gehen hier runter. Auf der anderen Seite verdienen sie bei den Appstores nicht mit, denn hier machen Google oder Apple alleine das Geschäft. Sie betreiben die Appstores alleine, und wann immer eine Progrämmchen über den virtuellen Ladentisch geht, dann klingelt auch bei ihnen nur die Kasse. Apple führt da ein besonders strenges Regiment. Jeder App-Anbieter muss sich registrieren lassen und eine Jahresgebühr bezahlen. Mit einem ordnungsgemäßen iPhone, wenn es nicht manipuliert ist, können Sie auch nur bei Apple Apps einkaufen und zwar nur die, die Apple auch freigegeben hat. Wie das bei Google geregelt werden soll, das ist bislang unklar. Allerdings: Android ist ja zum großen Teil auf Open-Source-Software aufgebaut. Da kann man wahrscheinlich von einem weit liberaleren System ausgehen. Aber auch das sorgt für Wettbewerb. Denn gegen das rigide Apple-Regiment regt sich bereits Widerstand.